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0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

0018 - Ich und die Bande der Halbstarken

Titel: 0018 - Ich und die Bande der Halbstarken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Bande der Halbstarken
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Cotton…« begann sie zögernd…
    »Sie können Jerry zu mir sagen«, flocht ich schnell ein.
    »Also schön, Jerry«, begann sie noch einmal. »Daß solch eine Gruppe existiert, weiß ich. Das gebe ich auch zu. Und ich sage Ihnen weiter, daß ich Mitglied dieser Gruppe werden wollte. Stan sollte mich einfüliren, aber er wollte es nicht. Ich habe ihn darum gebeten, aber er lehnte das ab. Warum, das ist mir unbekannt.«
    »War Stan in Light-Rock?«
    »Ja, ich aber auch«, sagte sie offen. »Und der gesamte Verein, nicht wahr?«
    »Ja, wir machten uns dort ein paar nette Tage. Aber von einem Raub habe ich nie etwas bemerkt… das heißt…«
    »Lonny, ich will euch doch helfen«, sagte ich zu ihr. »Was ich tun kann, werde ich tun. Sie haben also doch eine bestimmte - Feststellung gemacht, nicht wahr?«
    »Nun, vielleicht rede ich da auch nur Unsinn«, sagte sie wieder zögernd. »Aber Stan war an einem bestimmten Tag so anders. Tags darauf hörte ich von dem Raubüberfall. Ich sah auch, daß er sich mit Clamdon zusammentat und daß sich die beiden unterhielten.«
    »Haben Sie etwas auf geschnappt?«
    »Sie redeten von einem Benny.«
    Ich machte mich schnell über eine Zigarette her, damit sie meine gespannte Aufmerksamkeit nicht beobachten konnte. Das war endlich einmal eine Spur, die mich interessierte.
    »Stan und Steve wollten nicht mehr mitmachen, an diese Worte kann ich mich noch erinnern. Um was es sich da aber handelte, weiß ich nicht. Sie müssen mir das glauben.«
    »Das tue ich ja auch«, sagte ich.
    »Ja, Jerry, dann stritten Stan und Steve sich mit Paul Vanny herum«, redete Lonny weiter. »Aber das sah ich nur aus einiger Entfernung. Später fragte ich Stan, was denn los gewesen sei, aber er fuhr mir direkt über den Mund und verbot mir, jemals mit anderen darüber zu reden.«
    »Sie wissen nicht, wie sehr Sie Stan helfen«, sagte ich.
    »Stan war verzweifelt«, sagte sie eifrig. »Er schalt sich später einen gemeinen Feigling, als wir im Wagen saßen und zurück in die Stadt fuhren. Aber ich wagte es nicht, ihn noch einmal zu fragen. Ich wollte ihn nicht verärgern.«
    »Lieben Sie Stan sehr?« fragte ich. Sie wurde rot und senkte den Blick. »Vielleicht ein wenig«, meinte sie dann vorsichtig. Sie hob schnell die Kaffeetasse, um ihre Gefühle zu verbergen. Ich drang nicht weiter in sie ein, sondern wechselte das Thema.
    »Wie kamen Sie -mit Maud Ranger aus?« fragte ich.
    »Eine Zeitlang gefiel sie mir recht gut«, erwiderte Lonny. »Aber nach ihrem Auftritt mit Steve mochte ich sie nicht mehr sehen… Sie ohrfeigte ihn draußen auf dem Tennisplatz.«
    »War das an dem Tag, als Steve ermordet wurde?«
    »Ich weiß es noch sehr genau«, erwiderte Lonny. »Es war an diesem Tag.«
    »Wer pfiff Sie draußen vor dem College eigentlich von meiner Seite weg?« wollte ich abschließend wissen.
    »Das war Stan«, sagte sie. »Er hat sonst nicht solch schlechte Manieren, aber er wußte ja nicht, wer Sie waren.«
    Wir blieben noch gut eine Stunde sitzen, und ich preßte sie in aller Freundschaft aus. Ich wollte ihr wirklich helfen und all denen, die nichts mit der Sache zu tun hatten oder nur Mitläufer waren. Dann brachte ich sie nach Hause und schärfte ihr ein, sie solle nicht mit Stan über unsere Unterhaltung reden.
    Sicherheitshalber lieh ich mir von Leutnant Hyden dann einen Beamten aus, der sich Lonnys besonders annehmen sollte. Erst dann war ich beruhigt und sicher, daß ihr so leicht nichts passieren konnte.
    Den Nachmittag über arbeitete ich nur am Schreibtisch.
    Ich sichtete die hereingekommenen Unterlagen und konferierte ausgiebig mit Mister High. Die Lage war so, daß wir die Grenzen nun endlich abstecken konnten. Nur über Maud Ranger traf keine Nachricht ein. Sie war und blieb wie vom Erdboden verschwunden…
    ***
    Als Thomas Bird meinen Namen hörte und ich ihm meinen Ausweis zeigte, starrte er mich aus seinen Basedowaugen forschend an. Er war untersetzt und dick und machte auf mich den Eindruck eines Stieres, der nur auf das rote Tuch wartet.
    Er kam um den altertümlichen Schreibtisch herum und baute sich vor mir auf.
    »Was wollen Sie, Officer…?« bellte er mich an. »Mit der Polizei habe ich noch nie etwas zu tun gehabt.«
    »Habe ich das behauptet?« fragte ich lächelnd zurück. »Ich glaube, daß Sie sich unnötig aufregen. Ich suche Ihren Sohn Stan.«
    »Stan… Was ist mit ihm! Stan… Staaan!«
    Er war nicht nur wie ein Stier, er brüllte auch so urtümlich und kräftig.

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