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0019 - Der Unsterbliche

Titel: 0019 - Der Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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bis er auf gleicher Höhe mit Rhodans Gesicht lag.
    „So also sieht er aus", sinnierte die dunkle Stimme. „Ein kleiner, wildverwegener Eingeborener der dritten Welt im System einer winzigen Sonne. So sieht er aus! Er ist versonnen und verträumt, hart gegen sich selbst und andere Kreaturen. Und Idealist ist er! Aufbauen will er, Großes leisten, aber er weiß nicht, was groß ist. Um sein Ziel erreichen zu können, faßt er nach mir. Hallo, alter Freund!"
    Rhodan wurde erst wieder geistig munter, als das Gelächter zum dritten Male die Halle erschütterte. Plötzlich glaubte er zu wissen, was er da vor sich hatte! Dieses Wesen mußte unendlich reif, abgeklärt und völlig uneigennützig sein. Guckys gezwitscherte Bemerkung gab noch den Ausschlag.
    Das kleine Pelzwesen schrillte begeistert: „Jetzt weiß ich es, Chef! Es spielt gern, genausogern wie ich. Aber Es spielt anders. Es spielt mit euch, mit der Zeit, mit dem, was Sie einmal Kulturepoche genannt haben. Verstehen Sie das?"
    Ja, Perry Rhodan hatte endgültig verstanden. Das Gelächter verstärkte sich noch nach Guckys Bemerkungen. Rhodan fühlte sich zerschlagen. Kaum durfte er daran denken, was ihm von diesem mächtigen Geschöpf aus entstofflichter Materie angeboten wurde.
    Wie war das mit der „Chance" gewesen, die Es den Arkoniden vor etwa 20000 Jahren Erdzeit gegeben hatte? Welche Chance? Rhodan wartete ab. Als es still wurde, sagte er etwas, was die lauschenden Männer nahezu schockierte: „Hallo, alter Freund, Sie haben mir ein Monstrum ins Schiff gesetzt. Sie erinnern sich?"
    „Ich erinnere mich an alles, was ich jemals getan habe“, amüsierte sich das Unbegreifliche.
    „Okay", rief Rhodan wütend, „dann sorgen Sie gefälligst dafür, daß wir meinem verletzten Ortungsfunker nicht den Arm amputieren müssen. Das Tier war giftig. Ich habe keine passenden Medikamente an Bord. Diese Angelegenheit halte ich im Moment für am wichtigsten."
    Es wurde still. Es war, als begänne der ganze Kunstplanet zu atmen. Rhodan schaute etwas spöttisch in das flirrende Leuchten hinein. Crest war durch den erlittenen Schock besinnungslos geworden. Thora stand mit geschlossenen Augen an der Metallwand. Sie wußte, daß die Arkoniden verspielt hatten.
    Es war alles umsonst gewesen; ihre Expedition, ihr Bündnis mit den Menschen und viele andere Dinge.
    Es lehnte die Arkoniden als Versager ab. Es war unbesiegbar und anscheinend auch unbeeinflußbar.
    „Was haben Sie vor, alter Freund?" forschte die Stimme in sehr ruhigem Tonfall.
    „Hilfe für meinen verletzten Funker, vorerst!"
    „Die Hilfe ist unterwegs. Die Giftstoffe werden aus dem Körper entfernt. Sie aber, alter Freund - Sie möchten das Imperium der Arkoniden übernehmen? Neu aufbauen, ordnen, befrieden, nicht wahr?"
    „Genau das", gestand Rhodan. Es stieß einen Seufzer aus.
    „Viele wollten es schon. Die meisten scheiterten bereits an meiner zweiten Aufgabe. Es sind immer die gleichen. Ich sah galaktische Hochkulturen kommen und gehen. Ich steuerte einige, bis ich mich damit nicht mehr unterhalten konnte. Es mag sein, daß ich etwas Abwechslung benötige. Vor den Arkoniden gab es eine andere Zivilisation, davor wieder eine. Ich habe mir Ihre Welt angesehen, Perry Rhodan. Ich gebe Ihnen und Ihrer Art die gleiche Chance, die ich den Arkoniden gegeben habe. Für mich wird das ein kleiner Augenblick sein, und dann werde ich wieder auf jemand warten müssen, der meine überall hinterlassenen Spuren begreift und sich mit ihrer Lösung beschäftigt. Ich danke Ihnen für das unterhaltsame Spiel, alter Freund. Sie haben sich gut geschlagen. Nun fangen Sie an. Ich werde Ihnen weder helfen, noch werde ich Sie weiterhin belästigen. Gehen Sie in das Physiotron. Die technischen Einrichtungen meiner künstlich erschaffenen Welt werden Ihnen zur Verfügung stehen. Sie müssen aber herausfinden, was Sie damit anfangen können. Gilt das Abkommen?"
    „Es gilt", stieß Rhodan hervor. Es lachte erneut, diesmal aber etwas wehmütig. Leise, verwehend kam noch einmal die Stimme durch: „Sie erwarten Großes und Schönes von der Unsterblichkeit? Alle organischen Lebewesen erwarten es, bis die fürchterliche Enttäuschung kommt. Die letzte Flucht ist die in die Entstofflichung. Einmal werden Sie froh sein, Ihren Geist aus der Hülle des Körpers befreien zu können. Aber - dazu haben Sie noch Zeit, wenigstens für Ihre Begriffe. Viel Glück, alter Freund! Mit Ihnen habe ich das spannendste Spiel seit meiner materiellen

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