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0019 - Ich - und der große Ausbruch

0019 - Ich - und der große Ausbruch

Titel: 0019 - Ich - und der große Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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hatte richtig gesehen. Nicht nur einer — vier Burschen in Gefängniskluft hockten im Straßengraben.
    »Kommt heraus, Jungs!« befahl Phil freundlich. »Es ist viel zu kühl und feucht für ein Picknick.«
    Sie hoben die Gesichter, schoben die Arme in die Höhe, rappelten sich hoch und kletterten auf die Straße. Sie waren alle vier unbewaffnet, und Phil schob seinen Revolver in die Halfter zurück.
    Zwei waren große Kerle, der eine davon war schwer, beinahe dick. Die anderen beiden waren schmale Handtücher.
    »Was machen wir mit ihnen?« fragte Phil.
    »Du bleibst hier, bis die Cops kommen«, schlug ich vor.
    Er zog ein Gesicht. »Einer gegen zehntausend ist doppelt so schlecht wie zwei gegen zehntausend«, gab er zu bedenken. »Außerdem habe ich keine Lust hierzubleiben.«
    Inzwischen hatte der dicke Kerl gemerkt, daß wir nur zwei waren, und er begann zu brüllen: »Auf sie, Jungs! Wir nehmen den Wagen. Dann haben wir noch ’ne Chance!«
    Natürlich gab er diese Sätze nicht als förmliche Kriegserklärung von sich, sondern stürzte sich schon beim ersten Laut, den er ausstieß, auf uns. Er brüllte noch an seinem Satz, als meine Faust ihn stoppte und in Luftschwierigkeiten brachte, aber weil die zwei kleinen Burschen an mir herumwieselten wie junge Hunde, erhielt er Gelegenheit, sich zu erholen.
    Phil hatte den Gefangenen, der ihn angegangen war, mit einem so sauberen Haken von den Beinen geholt, daß der Bursche in den Graben zurückstürzte, aus dem er gerade geklettert war. Ich tat die beiden Kleinen ab. Einer fing sich einen Haken ein. Es tat ihm weh, und er blieb abseits stehen und nahm die Arme wieder in die Höhe, die er gerade heruntergenommen hatte.
    Der andere versuchte, nachdem er einen schüchternen Boxversuch unternommen hatte, zu türmen. Er kam zu nahe an Phil vorbei. Phil stellte das linke Bein vor. Der Junge stolperte, fiel hin und blieb zur Vorsicht liegen.
    Heulende Sirenen. Die Kolonne der Streifenwagen mit Cops, die wir vorhin überholt hatten, kam heran. Die beiden ersten Wagen stoppten, die anderen zischten an uns vorbei. Die Cops hatten Verkehrsschutzleute unterwegs auf gegabelt, und so waren die Wagen nicht nur mit zwei Leuten, sondern mit sechs Männern besetzt.
    »Kümmert euch darum!« sagte ich. Wir gingen zum Jaguar. Die Cops, aus dem ersten Streifenwagen stellten die Gefangenen in eine Reihe. Die Besatzung des zweiten Wagens enterte ebenfalls wieder ihr Fahrzeug. Wir suchten Anschluß an die Kolonne, die unserem Blick schon wieder entschwunden war.
    Kurz vor der Abbiegung zum State Jail macht die Straße einen ziemlich scharfen Knick.
    Kurz bevor wir diesen Knick erreichten, peitschte der Knall von zwei Schüssen durch die Luft. Ich versuchte, noch etwas aus dem Jaguar herauszuholen, nahm die Kurve und mußte kräftig in die Bremse steigen, um nicht in die Kolonne der haltenden Cop-Fahrzeuge zu brausen.
    Na, die Cops verstehen ’ne Menge davon, ihre Autos zu einem deckungschaffenden Gebilde zusammenzufahren, wenn es von irgendwoher kracht. Das ist alte Westerntradition. Sie wissen, wie die Siedler ihre Ochsenwagen zu einem Kreis zusammenfuhren, um sich vor den angreifenden Indianern zu schützen.
    Die Cops hatten vier Wagen quergestellt. Dahinter standen sie, und einer von ihnen nahm eben mit einer Maschinenpistole die Kreuzung Highway/Abfahrt zum State Jail unter Feuer.
    Wir stiegen aus und gingen zum Ranghöchsten, einem Lieutenant.
    »Geht es rund?« fragte ich.
    »Wurden beschossen«, erklärte er und zeigte die Löcher in einer Windschutzscheibe. »Die Burschen scheinen dort in den Bäumen zu stecken.«
    Rechts neben der Abfahrt zog sich ein dünnes Wäldchen hin. Der Mann mit der Kugelspritze stellte sein Feuer ein, das nicht erwidert worden war.
    Ich spazierte ein wenig auf und ab und zeigte meine Nase. Ich dachte, sie würden mich vielleicht abzuknallen versuchen. Es war nicht sehr gefährlich, denn bis zum Wäldchen war es eine gute Distanz, auf die ein Mann nicht leicht zu treffen war, zumal wenn er nicht sehr viel von seiner Figur zeigte.
    »Hören Sie, Lieutenant«, sagte ich. »Wir können nicht hier stehenbleiben. Wenn die Ausbrecher hier schon die Straße sperren, dann muß im Zuchthaus ganz besonders viel los sein. Fahren Sie Ihre Karren mal ein wenig auseinander. Wir machen einen Durchbruch und fallen ihnen in den Rücken.«
    In diesem Augenblick kamen die ersten drei Wagen von uns an, so vollgequetscht, daß aus jedem Fenster ein Stück G-man heraushing. Ich

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