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002 - Der Safe mit dem Rätselschloß

002 - Der Safe mit dem Rätselschloß

Titel: 002 - Der Safe mit dem Rätselschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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andalusisch als katalonisch, deshalb entging mir manches seiner interessanten Ausführungen - soviel ich verstehen konnte, handelte es sich bei diesen Veränderungen um geschickt versteckte Stahlkammern, um Stahltüren, die kunstvoll mit billigen Holzschnitzereien bedeckt wurden, um schlau konstruierte Gewölbe unter harmlosen Küchen im Souterrain, um kleine Treppen in anscheinend solidem Mauerwerk und dergleichen mehr.«
    Der leichte Ton war aus Jimmys Stimme verschwunden, und er hatte sich in seinem Stuhl aufgerichtet.
    »Ich habe nicht den Wunsch, Ihr Büro zu durchsuchen«, sagte er ruhig, »oder vielleicht sollte ich sagen: nicht mehr den Wunsch, denn ich habe bereits jedes Loch und jede Spalte systematisch durchsucht. - Nein«, nahm er Spedding die Worte vom Munde, »nein, das war nicht ich, der den von Ihnen erwähnten ungeschickten Einbruch beging. Von mir haben Sie bestimmt keine Spuren gefunden, das schwöre ich Ihnen. Sie können die Schlüssel zu Ihrer Stahlkammer behalten, und ich werde Ihre Bankiers nicht bemühen.«
    »Was wollen Sie?« fragte der Rechtsanwalt kurz.
    »Ich will sehen, wie es bei Ihnen im Souterrain aussieht«, war die Erwiderung, und es bestand kein Zweifel, daß er im Ernst sprach, »vor allem anderen aber möchte ich das rote Kuvert sehen.«
    Der Anwalt senkte die Stirn in tiefen Gedanken; seine Augen waren dabei unentwegt auf die Jimmys gerichtet.
    »Vorausgesetzt«, sagte er langsam, »vorausgesetzt, daß solch ein Kuvert existiert, vorausgesetzt - nur um der Diskussion willen -, daß es diese mysteriösen Gewölbe und geheimen Kammern wirklich gäbe, wie kommen Sie vor allen anderen Erben dazu, eine Privatuntersuchung zu verlangen? Warum sollte ich Ihnen einen ungerechten Vorteil gegenüber den anderen verschaffen?«
    Jimmy stand auf und reckte sich zu seiner vollen Höhe, bevor er erwiderte.
    »Es gibt nur einen Erben, den ich anerkenne«, sagte er kurz, »nämlich Fräulein Kent. Das Geld gehört ihr. Ich will keinen Heller davon haben. Aber ebenso fest bin ich entschlossen, daß niemand anders auch nur einen Pfennig davon anrühren soll, weder mein junger Freund Connor«
    - er hielt inne, um den nächsten zwei Worten besonderen Nachdruck zu verleihen -, »noch Sie.«
    »Herr!« rief der empörte Spedding.
    »Noch Sie, Herr Spedding«, wiederholte Jimmy voll tiefster Überzeugung. »Wir wollen einander völlig verstehen. Sie sind meiner Meinung nach ein ziemlich anständiger Bürger. Ich würde Ihnen zehn-oder hunderttausend Pfund ohne die geringste Sorge anvertrauen. Ich würde Ihnen zwei Millionen in Bargeld nicht anvertrauen - aber die würde ich überhaupt niemandem anvertrauen. Die Höhe der Summe ist geeignet, Ihr sittliches Empfinden zu überwältigen. Je eher das rote Kuvert in Meister Angels Händen ist, um so besser für uns alle.«
    Mit gebeugtem Kopf stand Spedding da, er überlegte.
    »Ein fixer Kopf«, dachte Jimmy; »wenn ich nicht auf der Hut bin, wird’s hier Unannehmlichkeiten geben.«
    Er beobachtete den Anwalt und sah, wie die harten Linien plötzlich aus dessen gespanntem Gesicht verschwanden und dem gelassenen Lächeln wieder Platz machten.
    »Versöhnung und teilweise Eingeständnis«, urteilte Jimmy, und seine Diagnose erwies sich als richtig.
    »Na, Herr Jimmy«, sagte Spedding mit einer gewissen Herzlichkeit, »da Sie schon so viel wissen, kann ich Ihnen ja auch noch etwas mehr erzählen. Mein Haus ist tatsächlich, wie Sie so klug herausgefunden haben, in großem Ausmaß eine Stahlkammer. Ich habe so viele wertvolle Dokumente, die ich nicht ruhigen Herzens in meinem Büro aufbewahren könnte. Hier, sozusagen unter meinen Augen, sind sie sicherer. Die Papiere des verstorbenen Herrn Reale befinden sich, das gestehe ich, in diesem Hause; aber - achten Sie jetzt genau auf meine Worte - ob das von Ihnen erwähnte rote Kuvert darunter ist, weiß ich nicht. Ich habe eine große Menge auf diesen Fall bezüglicher Dokumente, die ich noch nicht durchsehen konnte. Es ist zwar schon spät, aber…«
    Unentschlossen hielt er inne.
    »…wenn Sie Lust hätten, die Geheimnisse des Souterrains zu besichtigen« - er lächelte liebenswürdig und war wieder ganz er selbst -, »so würde ich mich glücklich schätzen, wenn Sie mir bei einer flüchtigen Durchsuchung behilflich sein wollten.«
    Mit gespanntester Aufmerksamkeit war Jimmy bei der Sache.
    »Gehen Sie voran«, sagte er kurz; nach einem leichten Zögern öffnete Spedding die Tür, und Jimmy folgte ihm ins

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