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002 - Der Unheimliche vom Todesschloß

002 - Der Unheimliche vom Todesschloß

Titel: 002 - Der Unheimliche vom Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca LaRoche
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Wipfel vom nahen Wald. Adieu, Jacinthe!«
    Er riß sich los und lief in den dunklen Weg hinein. Rechts und links erhoben sich hohe Erdwände. Der Weg war ei­gentlich eine lange, sanft ansteigende Schlucht.
    Adrien Colombier war guter Dinge. Eigentlich konnte ihm gar nichts passie­ren. Er trug eine Taschenlampe mit neuer Batterie bei sich, eine Schreck­schußpistole und eine kleine, automa­tisch betriebene Alarmsirene, mit der er sich eventuelle Angreifer vom Hals zu schaffen hoffte.
    Aber was sollte ihm hier in dieser abgeschiedenen Gegend schon passie­ren? Den Aberglauben der Leute aus La Chenille konnte er nicht teilen.
    Für Adrien Colombier mußten alle Rätsel irgendwie erklärbar und wissen­schaftlich begründet sein. An Spuk und Gespenster glaubte er nicht.
    Und diese Madame Rattigan war zwar recht kühl, aber sonst völlig in Ordnung gewesen. Das Blut aus dem Kofferraum hatte natürlich eine harmlose Erklärung.
    Sicherlich hatte sie beim Metzger im Dorf Fleisch eingekauft. Es hatte sich bestimmt um Schweine– oder Rinderblut gehandelt.
    Schon als Knabe war Adrien Colom­bier gern auf Abenteuer ausgezogen. Und jetzt war er so vergnügt, daß er am liebsten vor sich hin gepfiffen hätte. Aber er mußte leise sein. Das einzige, was ihn wirklich beunruhigte, waren die Bluthunde.
    Er mochte Tiere, aber wie sollte er das solchen mordgierigen Bestien erklärlich machen?
    Er ging langsamer und bemühte sich, leise aufzutreten. Einen Mond gab es heute nicht am Himmel, dazu war das Firmament zu milchig verschwommen.
    Je höher Adrien stieg, um so feuchter wurde die Luft. Die Wände der Schlucht rechts und links wurden niedriger. Bald war er mit dem Kopf höher als der Weg. Er sah über weite, kahle Äcker mit spärlichem Gebüsch.
    Bodennebel kroch über die Erde da­hin. Die rauhe Luft reizte Adrien zum Husten.
    Er blieb wie vom Blitz getroffen ste­hen, als dicht vor ihm ein Rabe schrie. Mit einer fast menschlichen Stimme schien er ihn vor jemand warnen zu wollen.
    Uff, dachte Adrien, Jacinthe hat mich schon ganz nervös gemacht.
    Zögernd ging er weiter.
    Es war wirklich lächerlich, plötzlich Angst zu haben. Vor einem Raben viel­leicht?
    Seine Schritte wurden wieder for­scher. Er sah die schwarze wuchtige Silhouette von Chateau du Faux vor sich. Die Umrisse des gewaltigen Gebäu­des ragten gegen den grau verschwom­menen Himmel.
    Bald war er ganz vom Bodennebel umgeben. Er konnte den Weg nur mehr erahnen. Sein Blick klammerte sich fest an einen Burgturm, dessen oberen Rand er erkennen konnte.
    Dann plötzlich hatte er das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Er fuhr herum, aber da waren nur silbergraue flimmern­de Nebel und bedrohliche Stille.
    Zögernd ging er weiter. Zugegeben, dachte er, die Situation ist alles andere als berückend, aber Nebel hat eine ganz normale Erklärung. Er kommt durch eine Trübung der Luft durch winzige Wassertröpfchen zustande, die durch starke Abkühlung feuchter Luft ausge­schieden werden; Nebel hat überhaupt nichts Beängstigendes an sich, dachte Adrien unwillig. Höchstens, daß er ei­nem die Sicht nimmt und man nicht weiß, wohin man tritt.
    Der Weg wurde steiler. Das letzte Stück bis zur Burg war erreicht.
    Adrien stapfte weiter. Keiner würde freiwillig um diese Nachtzeit in den Nebel hinausgehen, dachte er. Ich bin verhältnismäßig sicher vor Entdeckung.
    Lautes Heulen dicht vor ihm zerteilte die Stille.
    Adrien blieb abrupt stehen.
    Es war die Stimme eines Hundes.
    Die Bluthunde! dachte er.
    Er konnte nichts dafür: Plötzlich war ihm höchst unbehaglich zumute.
    Warum gehe ich eigentlich noch wei­ter? fuhr es ihm durch den Sinn. Es gibt jetzt drei Möglichkeiten: Entweder ich kehre um und sage Jacinthe, daß ich vor Nebel nichts sehen konnte und bei klarer Nacht noch einmal zum Chateau aufstei­gen werde.
    Oder aber ich sage ihr, ich hätte den Burghof betreten, und es wäre mir nicht das geringste geschehen. Das wäre eine Lüge, aber um ihr zu imponieren, würde ich lügen.
    Oder ich gehe weiter – das ist die dritte Möglichkeit. Was soll mir eigent­lich schon geschehen?
    Er griff nach der Schreckschußpistole in seiner Hosentasche und hielt sie schußbereit in der Rechten. Wetten, daß die Köter den lauten Krach nicht ertra­gen können? überlegte er. Sie werden Hals über Kopf fliehen, wenn ich einen Schuß abgebe.
    Beruhigt ging er weiter.
    Auf einmal war ein lautes Hecheln hinter ihm.
    Er drehte sich um, sah aber nichts.
    »Wer da?« rief er

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