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0021 - Satans eigene Schrift

0021 - Satans eigene Schrift

Titel: 0021 - Satans eigene Schrift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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Wirklichkeit war.
    »Nein, nein. Du brauchst es mir nicht zu verraten. Ich weiß es auch so. Denn ich spüre etwas in deiner Nähe. Du hast etwas bei dir, was für mich von höchstem Wert ist. Wo hast du es? Zeig es mir.«
    Nicole war zu keiner Bewegung fähig. Das Grauen lähmte sie.
    Und ihr Willen war völlig ausgeschaltet.
    »Los, sag schon, wo ist das Amulett? Gib es her, ich befehle es!«
    Nicole verspürte in sich den Drang, dem Befehl zu folgen. Doch sie war viel zu schwach. Lautlos bewegte sie die Lippen, als wollte sie ein Gebet sprechen.
    »Das Amulett!« kreischte der Alte jetzt auf. Der Schaum trat ihm vor den Mund. »Glaube ja nicht, ich weiß nicht, wer du bist. Die hübsche Assistentin von Professor Zamorra, nicht wahr? Leugne nicht, denn ich kann in deinen Gedanken lesen, wenn ich es will. Du hast das Amulett bei dir. So kommt es eben. Der Professor hätte es nicht vergessen dürfen. Zu dumm, daß er jetzt auch sterben muß. Natürlich vor dir, mein Kind.«
    Mit einer ruckartigen Bewegung griff er nach Nicoles Hand, die das Amulett immer noch umklammert hielt.
    »Da haben wir es ja, das wertvolle Stück. Du siehst, es hilft dir nicht. So höre, ich bin kein Dämon. Meine Sklaven, die du dort vor dem Altar siehst, ebenfalls nicht.«
    Nicole folgte dem Finger, der auf das weiße Leuchten wies. Jetzt sah sie auch die sonderbare Lichtquelle. Sie schien aus dem Buch zu bestehen, das dort aufgeschlagen auf einem riesigen Steinblock ruhte.
    »Ja, schau nur. Die Satansbibel von Nantes. Das Buch, das mir Kraft und die Macht gibt, über die Lebenden dieser Welt zu herrschen. Doch jetzt gib endlich her!«
    Mit diesen Worten trat der alte Mann dem Mädchen brutal auf das Handgelenk. Eine Schmerzwelle raste durch Nicoles Körper und ließ ihn erbeben. Ihre Hand öffnete sich. Sie strengte ihren Willen an, doch gegen die Barriere, die über ihrem Denken lag, kam er nicht an.
    Mit einem leisen Klirren glitt die Kette von ihrer Hand. Klimpernd fiel das Amulett zu Boden. Die klauenartig gekrümmten Finger des Alten schossen vor und griffen zu.
    Mit schreckgeweiteten Augen und völlig machtlos mußte Nicole Duval zusehen, wie der widerliche Kerl das Amulett an sich riß und es neugierig betrachtete. Das Wertvollste, das ihrem Chef gehörte, sie hatte es hergeben müssen. Jetzt war sie verloren.
    Die Stimme des Unheimlichen riß sie aus ihren Gedanken.
    »So sieht es also aus. Eigentlich sonderbar und kaum zu glauben, daß die Dämonen vor solch einem vergleichsweise winzigen Gegenstand die Flucht ergreifen. Ja, schau nur. Ich weiß das, weil ich mit den Mächten der Finsternis paktiere. Und von ihnen habe ich einiges über dieses Amulett gehört. Jetzt habe ich es in meinem Besitz. Und ich werde es nicht mehr hergeben, ganz gleich, wer es von mir fordern sollte.«
    Auch nicht der Satan, dachte er, sagte es jedoch nicht.
    Nicole wollte sich aufrichten, wollte zu dem Kerl hinstürzen, ihm den Talisman aus der Hand reißen. Doch sie lag da wie erstarrt. Lediglich ihr Herzschlag, den sie bis in den Hals hinein spürte, sagte ihr, daß sie noch am Leben war.
    Der Alte ging mit schlurfenden Schritten von ihr fort. Er kniete sich vor den Altarstein und legte sich das Amulett um. Einen Moment lang rührte er sich nicht. Dann nahm er es wieder herunter.
    Widerstrebend legte er es auf den Altar.
    »Satan«, betete er, »Satan, sieh her, was ich erobern konnte. Nun ist keine Gefahr mehr für die Mächte der Finsternis. Nun kann ihrem Reich auf dieser Erde nichts mehr im Wege stehen. Lediglich die dreizehn Herzen fehlen noch. Aber hab Geduld, denn es wird nicht mehr lange dauern, bis sie vor dir in der goldenen Schale liegen. Deine Sklaven haben sich versammelt und warten auf deine Befehle. Durch deinen Einfluß befähigt, werde ich sie für dich töten und sie die Herzen bringen lassen. Darum erhöre unser Rufen. Wir werden dir auch ein lebendes Opfer darbringen. Auf diesem Altar, den ich dir geweiht habe, wird ein bildschönes Mädchen ihr Leben lassen müssen und mit ihrem Blut den Stein deiner Ehre tränken. Das soll dir beweisen, wie ernst es uns ist, dich in diese Welt zu holen. Darum noch einmal, Satan, erhöre uns! Deine Sklaven warten auf dich!«
    Der Alte stand wieder auf. Nicole konnte auch erkennen, daß noch andere Gestalten um den Altar herumstanden. Sie sah auch die beiden wieder, die sie hierhergeschleppt hatten. Und zu ihrem großen Schrecken begriff sie, daß zwei der Gestalten Frauen waren. Ihr verzückter

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