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0021 - Satans eigene Schrift

0021 - Satans eigene Schrift

Titel: 0021 - Satans eigene Schrift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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freie und leere Fläche auf, aus der sich nichts erhob als eine Trauerweide. Kein Haus, keine Ruine. Nichts.
    Sollte dieses Gotteshaus keine Sakristei gehabt haben?
    Zamorra bezweifelte es. Nachdenklich drehte er sich um.
    Der Schuttberg!
    Das konnte passen. Etwa in gleicher Höhe führte eine Türhöhle in die Kirche. Zamorra hatte das von seinem Beobachtungsplatz aus sehen können. Infolgedessen mußte der Schutthügel die ehemalige Sakristei sein.
    Zamorra schüttelte unwillkürlich den Kopf. Dann war das mit dem geweihten Gegenstand wohl Fehlanzeige. Er mußte sich wohl etwas anderes ausdenken.
    Doch so leicht gab er nicht auf. Die Höhe des Schuttberges gab ihm zu denken. Anscheinend war das Seitengebäude der Kirche doch nicht vollständig eingestürzt. Vielleicht gab es doch noch einen Weg in das Haus.
    Vorsichtig umrundete Zamorra den Hügel.
    Vor einer riesigen Steinplatte stutzte er. Eine Ahnung sagte ihm, daß er einem Geheimnis auf der Spur war.
    Probeweise trat er gegen die Platte und konnte sich gerade noch durch einen verzweifelten Sprung in Sicherheit bringen. Die schwere Felsplatte kippte auf ihn zu und hätte ihn fast erschlagen.
    Noch größer aber war Zamorras Überraschung, als er den Gang sah, der sich hinter der Steinplatte auftat. Das war also des Rätsels Lösung. Wenn der Alte diese Platte allein bewegte, dann mußte er wirklich mit Mächten im Bunde sein, die nicht von dieser Welt stammten. Um so mehr mußte er sich bemühen, diesen Hexer, denn für so einen hielt Zamorra den Alten, zur Strecke zu bringen.
    Ohne lange zu überlegen, betrat Zamorra den finsteren Gang. Auf den ersten Metern half ihm noch das Mondlicht, das von draußen hereinfiel, sich zurechtzufinden. Doch sehr schnell hatte es keine Wirkung mehr. Zu tief hatte sich der Professor vorgearbeitet. Nun war er nur noch auf seinen Tastsinn angewiesen. Mit weit vorgestreckten Armen bewegte er sich vorwärts.
    Schritt für Schritt ging es tiefer in den Schutthügel hinein.
    Kein Funkeln sagte ihm mehr, wo der Eingang und damit die Freiheit lag. Diese zu finden würde er noch genug Zeit haben, wenn es ihm gelungen war, den Unheimlichen zur Strecke zu bringen. Und daß ihm das gelingen würde, daran zweifelte der Professor keine Sekunde. Indem er sich das einredete, dachte er wenigstens nicht an die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens.
    Plötzlich wurde er gebremst. Seine Hände stießen gegen eine glatte Fläche, die sich kühl und metallisch anfühlte. Zamorra tastete sie ab, um festzustellen, was es war und ob er das Hindernis umgehen oder beiseite räumen konnte.
    Vorsichtig glitten seine Finger über die Ränder der Fläche. Zamorra fühlte sich überhaupt nicht wohl in seiner Haut. Wenn das nun eine Falle war? Er verdrängte seine Besorgnis und tastete sich weiter. Da fanden seine Finger etwas, worauf er sich keinen Reim machen konnte. In der unteren rechten Ecke gab es eine kleine regelmäßige Erhebung.
    Zamorra drückte darauf. Nichts geschah. Wieder drückte er. Keine Reaktion.
    Er versuchte es anders. Wenn es mit Kraft nicht ging, dann mußte er es auf die sanfte Tour versuchen. Liebkosend fast glitten seine Finger über die Stelle. Und dann merkte der Professor, wie sich die Erhebung in einer Richtung verschob. Nach oben. Zamorra konnte gerade noch zurückspringen, sonst hätte er die untere Kante vor die Nase bekommen.
    Gleißendes Licht fiel in den Gang. Zamorra schloß für einen Moment geblendet die Augen. Damit hatte er nicht gerechnet. Langsam gewöhnte er sich an die Helligkeit in dem Raum hinter der Klapptür, denn etwas Ähnliches mußte diese Fläche darstellen.
    Unermeßliche Schätze mußten hier angehäuft sein. Die Wände des riesigen Raumes waren mit Kunstgegenständen aus dem sakralen Bereich angefüllt. Da waren Kreuze, Meßkelche, Monstranzen und sogar Ikonen aus der russischen Kirchengemeinschaft. Samtbezogene Kniebänke standen an den Wänden des Raumes. Bilder mit christlichen Darstellungen lehnten in einer Ecke an der Wand.
    Zamorra faßte sich an den Kopf. Was hatte das zu bedeuten? Sollte er auf eine Räuberhöhle gestoßen sein?
    Geradezu zaghaft setzte er seine Schritte, als er durch den Raum ging. Über einem thronähnlichen Sessel hing ein riesiger Bogen an der Wand, wie er früher einmal zur Jagd benutzt worden war. Er war reich verziert und wirkte geradezu zerbrechlich. Zamorra konnte nicht widerstehen und nahm ihn herunter. Die Sehne war straff gespannt, und die Waffe wirkte so, als wäre

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