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0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß

Titel: 0021 - Wir machten ihm die Hölle heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir machten ihm die Hölle heiß
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Andirr. »Ich bekam heute Morgen einen Anruf. Ich habe die Stimme dieses Mannes noch deutlich im Ohr. Sie erinnerte mich im Grunde an die einer Frau. Sie klang weich, glatt und trotzdem irgendwie gefährlich. Man forderte mich auf, ich solle es mir überlegen, einem Schutzverein beizutreten. Die Gebühren seien niedrig, würde sich aber lohnen.«
    »Wie viel sollen Sie zahlen?«
    »Für alle meine Läden pro Woche 5000 Dollar.«
    »Donnerwetter«, sagte ich und pfiff durch die Zähne.
    »Und welche Dinge bietet man Ihnen dafür?«
    »Man will dafür Sorge tragen, dass meine Läden nicht von unsauberen Elementen zerstört werden. Ich wusste sofort, Agent, dass es sich um eine Erpressung handelte, aber ich zögerte noch, mich mit dem FBI in Verbindung zu setzen.«
    »Warnte man Sie davor, sich an die Polizei zu wenden?«
    »Allerdings«, erwiderte Andirr, der etwas nervös geworden war. »Man drohte mir in solchem Fall an, mich zusammenzuschlagen.«
    »Ihr Mut ist anerkennenswert«, sagte ich.
    »Ich bereue es schon fast wieder, das FBI angerufen zu haben«, redete Andirr weiter. »Die Stimme am Telefon legte mir nahe, ich solle mir eine Imbissstube in der 134. Straße ansehen. Der Besitzer dieses Ladens habe leider nicht gezahlt und sein Geschäft sei daraufhin von den unsauberen Elementen zerstört worden.«
    »Haben Sie sich die Imbissbude angesehen?«, fragte ich.
    »Aber selbstverständlich, und ich war entsetzt, Agent. Kann die Polizei denn nichts tun, um uns Bürger vor solchen Machenschaften zu bewahren?«
    »Wir sind ja schon auf dem besten Weg dazu, weil uns ein Bürger helfen will«, sagte ich lächelnd. »Bis wann sollen Sie Bescheid geben, Mister Andirr? Auf welchen Weg soll das geschehen?«
    »Man will mich morgen noch einmal anrufen«, sagte Andirr. »Wie ich später die sogenannten Gebühren zahlen soll, ist mir noch unbekannt.«
    »Haben Sie starke Nerven, Mister Andirr?«
    »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, Agent. Aber ich denke, dass mich ein leichtes Windchen nicht umwehen kann.«
    »Haben Sie Lust, mit uns zusammenzuarbeiten?«
    »Wie stellen Sie sich diese Zusammenarbeit vor?«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten«, schickte ich voraus, »zuerst einmal können Sie auf die Vorschläge eingehen und zahlen. Wir vom FBI werden dann dafür sorgen, dass wir den Geldabholer erwischen.«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, räumte Andirr ein. »Und was wird, wenn ich nicht zahlen will?«
    »Wir würden Ihre Läden absichern lassen. Wir würden Sie so gut schützen, dass Ihnen nach menschlichem Ermessen nichts passieren kann. Wir würden den Fall in die Zeitungen bringen und den Gangstern öffentlich die Suppe versalzen. Die Banditen werden dann ein Exempel statuieren müssen und dabei nehmen wir sie hoch.«
    »Das hört sich nach einem großen Risiko an.«
    »Das ist zweifellos vorhanden«, gab ich ohne Weiteres zu. »Darum fragte ich Sie ja auch, ob Sie starke Nerven haben.«
    »Ich glaube, dass sie so stark nun wieder nicht sind.«
    Andirr fuhr sich mit dem Zeigefinger zwischen Kragen und Hals und verschaffte sich so mehr Luft. Ich konnte verstehen, in welcher Zwickmühle er sich befand. Er hatte in einem harten Moment das FBI angerufen, bedauerte diesen Anruf aber bestimmt schon wieder. Wer lässt sich auch schon gern von Gangstern zusammenschlagen?
    »Agent, ich will nichts übers Knie brechen«, sagte er nach kurzem Schweigen. »Ich werde mir alles noch einmal gründlich durch den Kopf gehen lassen, ja? Halten Sie mich bloß nicht für feige«, sprach Andirr weiter. »Aber die Läden sind mein Lebenswerk.«
    »Ich mache Ihnen auch dann keine Vorwürfe, wenn Sie nicht mitspielen wollen«, beruhigte ich ihn. Wir schüttelten uns die Hände und er war sicherlich froh, dass ich ging.
    Als ich wieder draußen im Korridor war, wunderte ich mich nur, dass er überhaupt angerufen hatte. Andirr hatte auf mich nicht den Eindruck eines Mannes gemacht, der spontan und ohne lange zu überlegen, einen Anruf tätigt. Nim, ich war auf die weitere Entwicklung gespannt.
    Nach diesem Besuch fuhr ich mit dem Jaguar hinunter zum Hafen und fand nach einigem Suchen den verrußten Bau, in dem der Farbige wohnte. Eine dicke Farbige, die auf den Treppenstufen saß und in einem Magazin blätterte, wies mir den Weg zu Josua Henders, der im vierten Stock ein möbliertes Zimmer bewohnte.
    Als ich zwei Treppen hinter mir hatte, kam mir ein jüngerer Mann entgegen, der mich prüfend ansah. Sein Gesicht kam mir bekannt vor, aber

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