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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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er um Schonung. »Bringen Sie mich irgendwohin, bis die Nachrichten über meine Angaben ankommen. Vorher lassen Sie mich ja doch nicht laufen.«
    Mandow sah Land fragend an. Der Inspektor nickte.
    Der Sheriff erhob sich, fasste Fourbacks Arm und sagte: »Na, dann kommen Sie mal mit in die Zelle. Mr. Land sagt mir Bescheid, wann ich Sie wieder laufen lassen kann.«
    Fourback ging mit, ohne uns anzusehen. Er schien überhaupt niemanden zu sehen, so sehr war er in Gedanken versunken.
    Sobald sich die Tür hinter den beiden Männern geschlossen hatte, stürzte sich Land auf mich.
    »Was ist los, Mr. Cotton? Was wissen Sie? Sie müssen es mir sagen!«
    »Ich habe nicht die Absicht, es Ihnen zu verschweigen«, wehrte ich ab, »aber Sie haben selbst gehört, was ich Fourback sagte. Ich übersehe sein Spiel wirklich noch nicht. Hören Sie, Inspektor, die ganze Sache liegt einfach so, dass sich zwei Männer, vielleicht auch zwei Gruppen, um Milton Graves' Erbe streiten. Einer von ihnen ist ohne Zweifel Adail Fourback, und wahrscheinlich liegt der Fall so, dass die andere Gruppe einiges getan hat, um in den Besitz von Graves' Erbe zu kommen, einschließlich der Tatsache, dass sie sich nicht aus dem Spiel hinausdrängen lassen. Er machte Gegenzüge. Auf diese Gegenzüge erfolgten wiederum Züge von der anderen Seite. Einer davon war der Mord an dem Tramp. Und Fourback dürfte jetzt ziemlich in Verlegenheit sein, wie er weiterziehen soll. Darum bedrängte ich ihn, alles zu sagen, was er weiß, aber es schien noch zu früh zu sein. Er will noch nicht aufgeben. Er hofft noch auf Millionen.«
    »Die Bellstone Ranch und Millionen?«, rief der Sheriff, der eben wieder eintrat. »Bei aller Ehre für das Gras, das dort wächst, aber Millionen ist der Boden nun doch nicht wert.«
    »Der Boden nicht, aber das, was darunter ist.«
    »Immer noch Erdöl?«, stieß Land hervor. »Mr. Cotton, es gibt kein Erdöl unter dem Boden der Bellstone-Ranch.«
    »Vielleicht gibt es keins«, antwortete ich, »aber Milton Graves glaubte, dass es welches gäbe, und eine Menge anderer Leute scheinen es auch zu glauben.«
    »Ich werde das untersuchen lassen!«, rief Land und sprang auf. »Ich werde das sofort auf Staatskosten untersuchen lassen.«
    »Sie haben die Bodenprobe von mir. Haben Sie sie weitergegeben?«
    »Ja, aber das ist mir zu unsicher. Ich lasse sofort den Ingenieur kommen, der früher für Graves gearbeitet hat.«
    ***
    Das Tal des Hell Ground war erfüllt von Lärm und von Stimmen, von Gehämmer und dem Geräusch der Arbeit. Land hatte es fertig bekommen, dass jener Ingenieur aus dem Prozess, Lickfield mit Namen, sofort mit drei Arbeitern von seiner Firma abgestellt worden war. Mit einem mittelschweren Lastwagen voller Geräte waren sie zum Hell Ground gekommen, wo der Inspektor, der Sheriff, Phil und ich sie erwarteten. Es war der Morgen des Tages nach der Verhaftung von Adail Fourback, und Fourback befand sich bereits seit zwölf Stunden auf freiem Fuß.
    Die Untersuchung der Schüsse, die auf Less Harding abgefeuert worden waren, hatte Land einem seiner Untergebenen übertragen. Er hatte uns bereits mitgeteilt, dass wohl nichts dabei herauskommen würde. Meunier war während der Nacht mit seinen Cowboys bei der Herde gewesen.
    Jetzt standen wir vor dem Bohrturm. Ingenieur Lickfield ließ den Blick von der Spitze zum Fuß gehen und schüttelte den Kopf.
    »Das Ding sieht aus, als wäre gestern noch damit gebohrt worden«, stellte er kopfschüttelnd fest.
    »Ungefähr stimmt das«, antwortete ich. »Wenn auch nicht gerade gestern.«
    Er rief einem seiner Arbeiter zu: »Sieh nach, ob die Gestängelager in Ordnung sind.«
    Wir hörten ein paar Hammerschläge. »Sind in Ordnung, Chef.«
    »Conny, welche Gewindelänge hängt eigentlich jetzt dran?«
    Der Mann kletterte in den Turm bis zur Bohrkopfspitze, wo die Kraft des Motors auf das Gestänge übertragen wurde.
    »Keine Nummer dran, Chef!«
    »Ist doch Unsinn«, knurrte Lickfield. »Wir kerben jedes Gestänge mit der Nummer ein.«
    Er nahm aus einer Aktentasche einen Aktenordner und blätterte darin. »Die Bohrkontrolle«, erklärte er uns, die wir neugierig zusahen. »Wir verbohren Gestängelänge nach Gestängelänge, nehmen ab einer gewissen Tiefe eine Bohrprobe pro Gestänge und halten das alles hübsch säuberlich fest. Sehen Sie hier. Das war der letzte Tag, den wir für Graves gearbeitet haben.« Er las vor:
    »Gestänge Nummer 56 verbohrt. Gestänge Nummer 57 bohrfertig eingehängt.

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