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0022 - Der Tod saß uns im Nacken

0022 - Der Tod saß uns im Nacken

Titel: 0022 - Der Tod saß uns im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Stenberrys Hütte aufgekreuzt war. Der Einbruch wurde durchgeführt, weil der Bohrturm in Betrieb gewesen war. Der Tramp wurde getötet, weil eingebrochen worden war. Und auf Less Harding wurde geschossen, weil man den Tramp getötet hatte.«
    Phil lächelte. »So etwas nannte man auf dem College: logische Deduktion.« Er hatte vor Jahren mal die Universitätslaufbahn begonnen, bevor er beim FBI landete, und manchmal kam er auf diese Zeit zurück und warf mit Ausdrücken um sich, die ich nicht verstand. »Allerdings«, fuhr er fort, »ich vermisse in deinen Darlegungen die Logik.«
    »Ich habe auch nicht behauptet, dass sie logisch sind. Ich habe nur eine Möglichkeit zeigen wollen.«
    Mit einer Handbewegung wischte Phil meine Antwort vom Tisch. »Und vor allen Dingen ist bisher nicht die wichtigste Frage beantwortet worden. Um was geht es eigentlich bei all diesen Verbrechen mitten in einer friedlichen Landschaft?«
    »Das«, antwortete ich und drückte meine Zigarette aus, »das werden wir in dem Augenblick wissen, wenn wir das Gutachten des Geologischen Instituts aus Frisco vorliegen haben. Aber ich denke mir, dass alles nur geschehen ist, weil ein Mann seinen Mitmenschen Hirngespinste einzupflanzen verstand, weil er seine eigene Verrücktheit und Gier nach Reichtum auf andere übertrug.«
    ***
    Am anderen Morgen rief uns Inspektor Land von dem Telefon des Sheriffs aus an.
    »Ich bin hier in Charrington, Mr. Cotton«, sagte er. »Ich kam von Santa Fe heraus, um Adail Fourback zu verhaften. Es war ganz einfach. Er kam in der vergangenen Nacht nach Charrington zurück, und der Wirt rief uns an, dass er wieder da sei.«
    »Haben Sie ihn schon vernommen?«
    »Nein, ich dachte mir, Sie würden vielleicht gern dabei sein. Er ist ziemlich wütend und protestiert heftig.«
    »Wir kommen sofort.«
    Yookermans Jeep stand uns zur Verfügung. So saßen wir eine halbe Stunde später in Sheriff Madows Büro Adail Fourback gegenüber. Der dunkle Ehrenmann kaute verbissen an seiner Unterlippe. Er fühlte sich offensichtlich in seiner Lage nicht wohl.
    Inspektor Land begann das Verhör sofort nach unserem Eintritt. Fourback hatte uns mit einem ironischen Satz begrüßt: »Ach, die New Yorker! Da bleiben für einen armen Provinzverbrecher keine Chancen.«
    Wir reagierten nicht darauf, und Land stellte seine erste Frage.
    »Wo waren Sie in der Nacht vom 14. auf den 15. dieses Monats?«
    »In einem Hotel in Frisco, Mr. Inspektor. Falls Sie es nachprüfen wollen, so kann ich Ihnen Namen und Anschrift nennen. Sunset Hotel in der Froorer Avenue. Außerdem kann ich Ihnen einen benutzten Flugschein für die Passage Santa Fe - Frisco vorweisen.«
    Jetzt war die Reihe an Land, sich auf die Unterlippe zu beißen. Wenn Fourbacks Alibi stimmte, dann kam er als Mörder für die Tat an dem Tramp nicht in Betracht. Und die Sicherheit, mit der er es angeboten hatte, ließ darauf schließen, dass die Angaben den Tatsachen entsprachen oder dass er zumindest dafür gesorgt hatte, dass sie einer Nachprüfung standhielten.
    »Wir werden das nachprüfen«, sagte Land, nahm das Telefon und ließ sich mit seiner Dienststelle in Santa Fe verbinden. Er gab eine Menge Anweisungen durch, um die Richtigkeit von Fourbacks Angaben feststellen zu lassen.
    »In ein paar Stunden haben wir Bescheid«, sagte er, als er auflegte. »So lange behalten wir Sie hier, Mr. Fourback.«
    »Ich glaube, ich habe ein Recht darauf, zu wissen, aus welchem Grund Sie mich verhaftet haben. Was soll ich verbrochen haben?«
    »Wenn Ihr Alibi stimmt, brauchen wir uns weiter über die Tat selbst nicht zu unterhalten«, entgegnete Land. »Mich interessiert vielmehr, was Sie in Frisco gemacht haben.«
    »Wenn mein Alibi stimmt, braucht Sie das auch nicht zu interessieren«, schlug Fourback zurück. »Schließlich muss man ja wissen, was man verbrochen haben soll.«
    »Es handelt sich um einen Mord«, sagte ich ruhig.
    Er warf seinen Kopf zu mir herum. »Einen Mord?«, fragte er heiser. »An wem?«
    »An einem Tramp«, antwortete ich langsam und ohne einen Blick von ihm zu lassen. »An einem Mann, dessen Namen wir nicht kennen, aber der genauso gerne Whisky mochte wie Ihre Geschäftsfreunde, Mr. Fourback.«
    Das war das erste Mal, dass Adail Fourback die Herrschaft über seine Gesichtszüge verlor. Er wurde bleich, seine Unterlippe fiel herunter und seine Hände, die auf der Stuhllehne lagen, begannen zu zittern.
    »Die Nachricht scheint Sie zu erschüttern«, stieß ich nach. »War er

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