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0022 - Thoras Flucht

0022 - Thoras Flucht

Titel: 0022 - Thoras Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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gegeneinander ...
    Rhodan gab sich einen Ruck. „Wir werden es schon schaffen. Gegen die Impulsstrahler sind auch die mächtigsten Riesen nicht gefeit. Allerdings hoffe ich nicht, daß wir allzu viele von ihnen töten müssen. Sie gehören in diese Welt, und sie gehört ihnen. Gehen wir."
    Sergeant Rabow schritt voran, hinter ihm folgte Rhodan. Marshall und Okura bildeten den Abschluß. Sie erreichten schnell das Ufer des weiten Sumpfsees, aber Rabow hielt sich weit genug entfernt, um nicht in zu feuchtes Gebiet zu geraten. Unter den gewaltigen Baumriesen war der Boden immer noch verhältnismäßig trocken, und eine Begegnung mit einem Saurier schien hier so gut wie ausgeschlossen.
    Alles ging gut, bis sie die letzte Bucht umrundet und den See hinter sich gelassen hatten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als eine mehr als fünf Kilometer breite Grasebene zu überqueren, in der nur hier und da vereinzelt Bäume wuchsen. Das Gras war hier bis zu fünf Meter hoch und nahm den Männern jede Sicht. Der Boden wurde feucht und gab nach. Sie gingen wie auf einem Riesenschwamm und fühlten sich längst nicht mehr so sicher wie im Dschungel.
    Rabow zeigte in Richtung ihres Zieles, das sich wie ein dunkelfarbiger Block aus den weißvioletten Dunstschwaden hervorhob.
    „Hier ist der Pfad, den wir immer gingen - aber nur bei Nacht. Gleich wird er trockener."
    Er beschleunigte seine Schritte, um möglichst bald die Gefahrenzone hinter sich zu bringen. Rhodan folgte. In seiner Hand lag entsichert und schußbereit der Strahler.
    Rabow stieß plötzlich einen schrillen Schrei aus, riß seine Pistole aus dem Gürtel und jagte das ganze Magazin vor sich in den unübersichtlichen Graswald. Dann sprang er zurück und prallte gegen Rhodan, der sich nur mit Mühe auf den Beinen hielt.
    Okura streckte den Arm aus und zeigte nach vorn, wo sich das Gras plötzlich teilte. Rhodan drohte das Blut in den Adern zu stocken, als er das Ungetüm erblickte, das - ohne sich um die abgeprallten Geschosse Rabows zu kümmern - auf sie zukroch. Es mochte knapp zehn Meter lang sein, glich einem Drachen aus grauer Vorzeit, ging auf allen vieren und hatte auf dem Rücken einen gezackten Kamm aus Hornplatten. Tückisch blinzelten die Augen in dem kleinen Kopf. Aus dem breiten Echsenmaul hingen Grasbüschel und Baumwurzeln.
    „Ein Stegosaurus", murmelte Rhodan unentschlossen. „Eigentlich ein harmloser Pflanzenfresser. Wenn wir ihm nicht gerade im Weg stünden ..."
    „Schießen Sie doch!" flehte Rabow und zitterte an allen Gliedern. „Er wird uns alle zertrampeln. Sie greifen Menschen an, ich habe es oft genug erlebt."
    Marshall trat ein wenig zur Seite und hob seine Waffe. Rhodan sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Abwarten. Marshall!" Okura schien zu ahnen, daß Rhodan trotz der Lage immer noch Zeit für ein Experiment haben wollte. Er verließ ebenfalls den breitgetretenen Pfad und verharrte auf einer kleinen Grasinsel. Rhodan nickte fast unmerklich, ließ den Stegosaurus aber nicht aus den Augen.
    Das gewaltige Tier schleppte seinen schweren Körper durch das Gras und kam immer näher. Es folgte den Bewegungen der Menschen mit flinken Augen, machte aber keine Anstalten, ihnen zu folgen. Rhodan hatte Rabow bei der Hand gepackt und zog ihn mit sich. Wenige Meter von ihnen entfernt zog der Saurier dann an ihnen vorbei, ohne sie weiter zu beachten. Er walzte das Gras nieder und hinterließ eine regelrechte Straße, die vier oder fünf Meter breit die Ursteppe durchquerte. Der gepanzerte Schwanz kroch schleifend hinter dem Ungetüm her. Der Stegosaurus begann bereits wieder friedlich zu äsen. Als Rhodan sich mit einem triumphierenden Lächeln an Marshall wenden wollte, sah er dessen verblüfftes Gesicht.
    „Es hat gedacht", murmelte er, immer noch fassungslos. „Es hat richtig gedacht."
    „Was hat es denn gedacht?" Marshall schüttelte den Kopf. „Es hat so klar gedacht, daß ich meinte, ein Mensch stünde vor mir."
    „Was haben Sie denn? Hat Ihnen das Untier die Sprache verschlagen?"
    „Es hat gedacht: Ob es sich lohnt, das lästige Ungeziefer zu zertreten?" Okura riß die Augen weit auf.
    „Ungeziefer?" Marshall nickte. „Ja, Ungeziefer hat es gedacht und uns gemeint." Rhodan grinste schwach. „Nicht sehr schmeichelhaft, aber es bekräftigt unsere Theorie, über die wir eben philosophierten. Allerhand. Doch kommen Sie, wir haben keine Zeit zu verlieren. Jedenfalls bin ich froh, daß wir es nicht töten mußten. Es hat gedacht, und

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