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0024 - Bestien aus dem Schattenreich

0024 - Bestien aus dem Schattenreich

Titel: 0024 - Bestien aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Wiemer
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von hohen Ahornbäumen beschattete Villenstraße. Links und rechts schirmten hohe Bruchsteinmauern die Häuser ab – und als Serge Didier stoppte, hörte Zamorra bereits das unheimliche Heulen.
    Ein paar Streifenwagen parkten vor der Villa.
    Die Polizisten waren weisungsgemäß hinter der Bruchsteinmauer in Deckung gegangen und spähten mit gezogenen Pistolen durch die Schnörkel des schmiedeeisernen Tors. Zamorra und Didier stiegen aus und überquerten eilig die Straße.
    »Bleiben Sie hier, Commissaire«, sagte der Professor knapp. »Ich werde allein gehen.«
    »Aber ich kann Sie doch nicht…«
    »Bleiben Sie hier, bitte! Ich bin geschützt, aber für Ihr Leben könnte ich nicht garantieren. Das ist keine Frage von Mut oder Pflicht, sondern einfach eine Notwendigkeit.«
    Didier atmete tief durch. Sein Gesicht glich einer Maske. »Ich muss verrückt sein, dass ich Ihnen glaube, aber…«
    »… aber Sie haben keine andere Wahl, Commissaire. Instruieren Sie bitte Ihre Leute. Notfalls ist es immer noch besser, ein Kreuz zu schlagen, statt sinnlos zu schießen.«
    Mit diesen Worten wandte er sich ab. Mit drei Schritten erreichte er das schmiedeeiserne Tor, zog sich elastisch an den schwarz gestrichenen Querverstrebungen empor und sprang auf der anderen Seite auf den Kiesweg, während im Haus die schrille, Nerven zerfetzende Sirene einer Alarmanlage einsetzte.
    Zamorra verharrte einen Moment.
    Er konnte die Tiere nicht sehen – aber er hörte ihr Heulen, eigentümlich dünn und klagend gegen den ebenfalls heulenden Ton der Sirene. Das Geräusch kam von der Rückseite des Hauses. Zamorra ging rasch weiter, zog die Pistole mit den silbernen Kugeln im Magazin aus dem Schulterholster und spürte mit eigentümlicher Intensität das kühle Metall des Amuletts auf der Haut.
    Er war durchaus nicht sicher, dass es ihn wirklich schützen würde.
    Hundertprozentig sicher konnte er niemals sein, dazu kannte er die verschiedenen Wirkungen des silbernen Talismans noch zu wenig.
    Binnen einiger Minuten erreichte er das Haus, huschte an der Seitenwand entlang, bis er den Garten an der Rückfront des Gebäudes im Blickfeld hatte und blieb stehen, als sei er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen.
    Ein toter Mann war auf dem Weg zusammengebrochen, der tiefer in den Park führte.
    Zwei blutüberströmte, zerfetzte Leichen lagen auf dem Rasen – neben sich Maschinenpistolen, die ihnen nicht hatten helfen können.
    Zamorras Blick glitt weiter, suchte den Ursprung des unheimlichen Heulens – und dann sah er die unruhig huschenden Schatten auf der Terrasse.
    Die Tiere bemerkten ihn.
    Das klagende Heulen verstummte, nur noch der Jaulton der Alarmanlage zitterte in der Luft. Leises, bedrohliches Fauchen drang herüber und zwei, drei der zottigen Tiere sprangen die Stufen herunter.
    Ihre Augen funkelten.
    Blut rann über ihre Lefzen und tropfte auf den Boden. Langsam, sprungbereit, kamen sie heran, ihre Artgenossen folgten ihnen – und als sie noch vier, fünf Yards von Zamorra entfernt waren, verhielten die unheimlichen tappenden Schritte.
    Der Professor stand ruhig da.
    Er fühlte, wie das Amulett an seiner Brust von einer Sekunde zur anderen lebendig zu werden schien. Ungewöhnlich starke Strahlung, stellte er fest. Eine Art kaltes Feuer drohte ihm die Haut zu versengen. Rasch öffnete er sein Hemd, streifte den Talisman ab und schlang die silberne Kette um das Handgelenk seiner Linken.
    Das kühle Metall funkelte.
    Ein Knistern wie von sprühenden Funken ging von dem Amulett aus, pfeilgleiche gleißende Strahlen, die sich bündelten und auf das Wolfsrudel konzentrierten. Die Bestien winselten und wichen langsam zurück.
    Zamorra machte einen Schritt nach vorn und gleichzeitig krümmte sich sein Finger über dem Abzug der Pistole.
    Der Schuss peitschte.
    Klatschend schlug die silberne Kugel in einen der grauen Schädel, warf die Bestie ein wenig zurück – aber das war auch das Einzige, was als Reaktion erfolgte.
    Zamorra presste die Lippen zusammen.
    Fehlschlag, dachte er.
    Selbst silberne Kugeln richteten gegen diese Ausgeburten der Hölle nichts aus, und sicher verhielt es sich mit silbernen Dolchen und zugespitzten Pfählen genauso. Lediglich das Amulett schienen die Bestien zu fürchten, vor ihm krochen sie winselnd rückwärts. Wenn er versuchte, den silbernen Talisman als Waffe zu gebrauchen und mit ihm zuzuschlagen, wie so oft in ähnlichen Situationen…
    Er kam nicht mehr dazu.
    Als er den nächsten Schritt machte, begannen

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