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0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
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Rian Morre. Aber die Fingerabdrücke auf der Kommode und am Kleiderschrank von Veluccas Zimmer stammten von Oligans, seinem früheren Unterboss.
    Es war kurz vor Schluss der offiziellen Dienstzeit, als das Fernschreiben bei Miller einlief. Wir dachten eine Weile nach und entschieden uns dann dafür, bis zum nächsten Morgen vorläufig nichts zu unternehmen. Einmal wollten wir das Resultat unseres Gespräches mit der Modesalon-Inhaberin abwarten und zum anderen auch das Ergebnis oder wenigstens den ersten Bericht über die Beobachtung des Hinkenden in die Hände bekommen.
    Wir trennten uns also voneinander und verabredeten uns wieder für den nächsten Morgen. Phil und ich würden uns um acht in der beschriebenen Weinstube in der Fifth Avenue treffen.
    Ich fuhr zu mir nach Hause, duschte, aß ein paar heiße Würstchen und zog mir dann gemütlich den Smoking über. Eine Weinstube in der Fifth Avenue war garantiert ein teurer Laden, wo Smoking und Abendkleid gewissermaßen die Eintrittskarten darstellten.
    Um halb acht stieg ich in den Jaguar und fuhr ab. Ich fand einen überfüllten Parkplatz, wo ich dennoch meinen Wagen mit List und Tücke in eine Lücke hineinmanövrierte, und betrat dann langsam wie ein bummelnder Junggeselle die Weinstube.
    Es gab mehrere Räume mit verschiedenfarbigen Tapeten und verschiedener Beleuchtung. Ich sah mich erst einmal um, weil es immer empfehlenswert ist, die Örtlichkeit zu kennen, dann setzte ich mich so, das ich den Eingang im Auge behalten konnte.
    Ein befrackter Kellner kam und fragte nach meinen Wünschen. Ich bestellte einen Weißen Bordeaux, um dem Steuerzahler nicht zu viel zuzumuten, denn diese Rechnung ging ja über mein Spesenkonto beim FBI.
    Von irgendwoher kam die schmelzende Musik einer ungarischen Zigeunerkapelle. Und nach ungefähr zehn Minuten erschien Phil.
    Wir sahen auf die Uhr.
    Es.war sechzehn Minuten nach acht.
    Wir unterhielten uns tröpfelnd über dies und jenes. Unsere Unruhe wuchs, als der Minutenzeiger die Sechs überrundet hatte.
    Um neun war sie noch nicht da.
    Wir konnten kaum noch ruhig sitzen.
    »Wollen wir hinfahren?«, fragte ich.
    »Vielleicht ist sie dann gerade unterwegs nach hier. Du weißt ja, wie gewisse Frauen sind. Nie pünktlich.«
    Also gut, dachte ich. Geben wir noch eine halbe Stunde zu.
    Die halbe Stunde verging, und Joan Lancer-Cruseday war noch immer nicht erschienen.
    »Komm«, sagte ich und zahlte.
    In der Diele trat ich in die kleine Telefonzelle, die in einer Ecke eingebaut war. Ich suchte im Telefonbuch den Namen. Unter L stand er:
    Joan Lancer-Cruseday, Modesalon, 64 11 32 65,14.
    Privat: 18 74 66 30, Nr. 167,158. Straße.
    Ich ging hinaus.
    »Okay«, sagte ich nur.
    Wir gingen zum Parkplatz und kletterten in den Jaguar. Schweigend fuhren wir los.
    Die Privatwohnung der unpünktlichen Dame konnte man kaum noch als in New York liegend bezeichnen. Es war weit draußen, irgendwo am äußersten Stadtrand.
    Erst nach langem Suchen hatten wir das kleine Häuschen hinter der hohen Gartenhecke entdeckt. Wir parkten den Wagen am Straßenrand und gingen zum Gartentor.
    Es stand halb offen.
    Knirschendes Geräusch machte der Kies, als wir über ihn zu dem Häuschen schritten. Die Luft war lauwarm. Irgendwo zwitscherte eine Nachtigall.
    Im Haus brannte Licht. Aber es war totenstill.
    Ich versuchte, durch eines der erleuchteten Fenster zu blicken, aber dicke Vorhänge versperrten jede Einsicht.
    Wir tappten zur Haustür.
    Ohne ein Wort zogen wir beide unsere Dienstpistolen und entsicherten sie. Es gab zweimal ein leises Geräusch, als wir die Sicherungsbügel mit dem Daumennagel herumschoben.
    Die Haustür stand zwei, drei Zentimeter weit offen.
    Ich stieß sie mit dem Fuß auf und war mit einem Satz in der Diele. Die Mündung meiner Pistole kreiste suchend durch die Luft.
    Kein Mensch war zu sehen.
    Wir schritten auf eine ebenfalls offen stehende Tür zu, hinter der Licht brannte. Phil stieß sie auf und wir gingen hinein.
    Da war Joan Lancer-Cruseday.
    Sie lag auf dem Teppich. Der Griff eines Messers ragte aus ihrem Leib. Hinter ihrem Rücken lag auf dem Teppich ein Stück Papier. Zeitungsbuchstaben waren darauf geklebt. Die Schrift sah so aus:
    THE KING
    Wahllos hatte der Täter die Buchstaben ausgeschnitten, die er gerade brauchte, gleichgültig ob es große oder kleine gewesen waren.
    Einen Augenblick lang starrten wir schweigend auf die Leiche der Frau und gingen dann zurück. Phil blieb mit gezogener Kanone im Schatten des Häuschens

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