0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab
Bank heraus sie wandten sich nach rechts, wie es abgemacht war. Niemand kümmerte sich um den Wagen. Beverly war drei bis vier Schritte hinter ihnen und trug die Aktentasche mit dem Geld. Er warf es in Joans Wagen. Dann schrie er auch schon: ›Kehrt,Boys! Kehrt! Unser Wagen steht auf der anderen Seite.‹ -Fluchend warfen sich bei beiden anderen Gangster herum. Ein paar Schüsse aus ihren Pistolen vertrieben allzu eifrige Verfolger. Nach zehn Schritten hatten sie ihren bereitgestellten Mercury erreicht. Sie kletterten hinein und fuhren an. Unterdessen behinderte Joans langsam fahrender Wagen in der Straßenenge die Durchfahrt für den Wagen des Polizisten. Aber der holte bald auf und nach dem Feuergefecht, bei dem er ihnen die beiden Hinterreifen und den Tank zerschoss, stellten sich die erschöpften Burschen, um nicht bei lebendigem Leibe in dem brennenden Wagen zu verschmoren Vor Gericht kam dann die Frage nach dem Geld. Beverly sagte aus, er müsse die Tasche beim Laufen verloren haben. Seine beiden Gefährten konnten bestätigen, dass er sie nicht mehr gehabt hatte, als er in den Mercury kletterte. Das Gericht müsste sich wohl oder übel damit zufrieden geben. Morre und Oligans war nichts nachzuweisen. Und dass in dem Spiel überhaupt eine Frau beteiligt gewesen war, ahnte keiner der Richter. Vier Monate später erschien Joan bei Morre und teilte ihm mit, sie habe eine Erbschaft gemacht. Der ahnungslose und nicht sonderlich intelligente Morre glaubte es. Dieser Frau glaubte er ohnehin alles. Vor allem, da sie es verstand, ihn immer wieder zu betören. Joan richtete sich also ein piekfeines Modegeschäft ein und brachte diesen Salon auch durch Fleiß und Tüchtigkeit gut voran. Das nötige Anfangskapital hatte sie ja. Und als Beverly aus dem Gefängnis entlassen wurde, war auch für ihn gesorgt. Nur eines stimmte nicht, die Polizei beobachtete Beverly und wunderte sich natürlich, dass er auf einmal so viel Geld hatte, um sich eine kleine Luxuswohnung leisten zu können. Man ging der Sache nach und erfuhr, Beverlys Mutter habe ihrem Sohn das Geld zukommen lassen. Nun, das konnte man nicht verbieten. Man hätte die Mutter einmal gründlicher unter die Lupe nehmen sollen. Dann hätte auffallen müssen, dass Beverlys Mutter selbst nur so viel hatte, um ein einigermaßen auskömmliches Leben führen zu können. Denn das Geld für Beverly stammte ja gar nicht von seiner Mutter, sondern von Joan Lancer-Cruseday. Sie zahlte Beverly auf Heller und Pfennig seinen Anteil von der Beute des Banküberfalles aus. Sie hatte mit der Mutter gesprochen, ihr etwas von der großen Liebe vorgemacht zu haben und vorgegeben, sie wolle Bob ein für allemal von der schiefen Ebene abbringen, indem sie ihm ein sorgloses Leben ermöglichte. Nun, welche Mutter hätte diese Geschichte nicht allzu gern geglaubt? Ahnungslos gab Beverlys Mutter für die Geldüberweisung ihren Namen her. Da man nur einen Bruchteil des Gelds offen überwies, den Rest aber einfach in ein kleines harmloses Päckchen steckte, das natürlich auch den Absender der Mutter trug, kam die Polizei auf keinen Verdacht. Warum sollte eine Mutter ihrem Sohn, der gerade aus dem Gefängnis entlassen war, kein Päckchen schicken. Obendrein gibt es in unserem Lande das Postgeheimnis, und die Polizei war also nicht einmal befugt, das harmlose Päckchen zu öffnen. So kam Beverly in den Besitz seines Beuteanteils.«
»Aber warum schrieb Joan dann den Brief an die Adresse von Beverlys Mutter? Sie wusste doch sicher, wo Beverly wohnte, wenn sie ihm erst das Geld für diese Wohnung gegeben hatte?«
»Auch das habe ich inzwischen von Beverlys Mutter erfahren. Bei unserem ersten Gespräch mit ihr fielen mir schon einige Unstimmigkeiten auf, aber damals steckte der Fall noch in den Anfängen und wir hatten noch keine Übersicht. - Beverly sollte sich vorerst nicht direkt mit Joan in Verbindung setzen, so war es ausgemacht. Man rechnete damit, dass Beverly nach seiner Entlassung erst einmal beobachtet werden würde. Und man wollte alles vermeiden, was die Spur zu Joan lenken könnte. Beverly kam nämlich entgegen der ersten Aussage der Mutter doch wieder zu ihr, dort hätte er also Joans Brief vorgefunden. Wenn er nicht inzwischen ermordet worden wäre.«
»Aber warum schrieb Joan überhaupt diesen Brief?«, wollte Phil wissen.
»Ganz einfach, Morre hatte irgendwie erfahren, dass Beverly und inzwischen auch Velucca und der dritte Gangster entlassen worden waren. Er hörte, dass es
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