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0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab

Titel: 0024 - Wir gruben ihm das Wasser ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gruben ihm das Wasser ab
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Beverly sehr gut gehe. Sieh an, sagte er sich, sie haben also doch das Geld von dem Banküberfall. Er schrieb drei Briefe mit dem gleichen Text an seine ehemaligen drei Bandenmitglieder. Darin forderte er seinen Anteil an der Beute. Velucca und der dritte konnten mit dem Brief nichts anfangen. Sie wussten ja selbst nichts vom Verbleib des Geldes. Aber Beverly wusste genau, wovon die Rede war. Und weil er ein schlechtes Gewissen hatte, verbrannte er den Brief. Inzwischen aber hatte sich Joan wieder einmal bei Morre sehen lassen. Morre schimpfte auf die drei ungetreuen Bandenmitglieder, die ihn um seinen Anteil geprellt hätten, und er drohte sogar, er werde Beverly und auch die anderen umbringen, wenn sie ihm nicht den Anteil zurückgeben wollten, der ihm zustehe. Joan schrieb sofort den Warnbrief an Beverly mit der Bitte, sie anzurufen. Sie hätte dann mit ihm einen Treffpunkt ausgemacht und ihn vor Morre gewarnt.«
    »Beverly aber ließ sich ausgerechnet in diesen Tagen nicht bei seiner Mutter sehen und erhielt den Brief nicht mehr«, fügte Miller hinzu. »Und da brachte in Morre alias King um.«
    Ich lächelte.
    »Sehen Sie, Miller«, sagte ich. »Das ist Ihr großer Irrtum. Mit dem King hat Morre nicht das Geringste zu tun. Den Zettel bei Joan ließ er nur zurück, um die Spur auf den King zu lenken. Er wagte sich, der King hat in der letzten Zeit so von sich reden gemacht, dass ihm die Polizei einen neuen Mord gern glauben wird. Aber eben das war sein Fehler. Er brachte Joan um, weil er beobachtet hatte, dass sie von Phil und mir auf gesucht worden war. Er konnte nicht sicher sein, ob sie uns nicht alles verraten würde. Erwähnte sie womöglich noch seine Drohungen gegen Beverly und-Velucca, dann lief er Gefahr, von der Polizei unschuldig als Mörder seiner früheren Bandenmitglieder angesehen zu werden: Außerdem würde seine Beteiligung und Mitwisserschaft an dem Überfall auf die Bank herauskommen. Und drittens hatte er langsam Verdacht geschöpft. Ihm war allmählich ein Licht auf gegangen, wo die Beute wirklich ge-. blieben war. Da suchte er Joan auf, bevor.sie mit uns sprechen konnte, und brachte sie um. Aber er war ein Stümper. Der King hinterließ immer sehr saubere Visitenkarten. Bei seiner waren Groß- und Kleinbuchstaben völlig unpassend durcheinander geklebt. So etwas Unsauberes hatte der King nie hinterlassen. Das brachte mich auf den Gedanken, dass hier der King nur vorgeschoben werden sollte. Um nun auch noch rasch Oligans Rolle bei der Sache zu klären. Er suchte an dem Abend, als Beverly ermordet wurde, diesen im Aufträge von Morre auf, um ihm ein letztes Mal ins Gewissen zu reden. Aber er fand einen toten Beverly vor. Blitzschnell verließ er die Wohnung wieder. Als er zum Lift ging, sah ihn der Hausbewohner. Aber der Mörder war er nun wirklich nicht. Wenn ihr bei Oligans und bei Morre Hausdurchsuchungen vornehmt, werdet ihr nichts, aber auch gar nichts finden. Und bei dem wirklichen Mörder muss eine ganze Menge zu finden sein, das gestohlenen Halsband der Caight, Beverlys Anteil von dem Bandenüberfall und das Geld von Landless, bei dem er ja eingebrochen hatte. Alles da ist woanders. Oligans hat mit dem King genauso wenig zu tun wie Morre.«
    »Und warum durchwühlte er-Veluccas Zimmer?«
    »Im Auftrage von Morre, Morre hatte doch die drei Gangster im Verdacht, die Beute des Banküberfalls verschwiegen zu haben. Oligans hörte etwas, dass er nach fast fünfzigtausend Dollar suchen sollte. Dass die Gangster vielleicht längst geteilt haben konnten, kam ihm nicht in den Kopf. Er suchte stur und geistlos nach fünfzigtausend. So eine Summe lässt sich in keinem Anzug verstecken. Deshalb sah er sich die Anzüge in-Veluccas Schrank überhaupt nicht an. Sonst hätte er die 16 000 Dollar von Veluccas Tresorraub finden müssen.«
    Sie hätten das Gesicht des Gangsters sehen sollen, als er das hörte. Sauer, als hätte er eine ganze Kiste Zitronen geschluckt.
    »Und wer ist nun wirklich der King? Und in welchem Zusammenhang zu Morre und Oligans steht er?«
    Ich lachte Miller zu.
    »In gar keinem Zusammenhang. Das ist es ja, was diesen Fall so verwickelt für uns machte. Außer bei Miss Caight waren hinter denselben Leuten zwei verschiedene Gruppen her. Wir hielten natürlich alles für eine Sache und kamen deshalb nicht zu Rande. Nichts wollte zueinander passen. Es konnte ja auch gar nichts zueinander passen. Der King wusste von Morres Absichten nichts, und umgekehrt, ahnte wieder Morre nichts

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