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0025 - Wir störten das große Geschäft

0025 - Wir störten das große Geschäft

Titel: 0025 - Wir störten das große Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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ein bißchen kleiner vielleicht, aber eine ganze Menge mehr Fett auf dem Körper. Wissen Sie, er sah richtig rosig aus wie ein Ferkel und hatte Hängebacken. Elegant war er angezogen. Karierter Anzug, letztes Modell. Dunkles Hemd und einen blauen Schlips. Er hatte einen weichen grauen Hut auf, und er trug eine Sonnenbrille, obwohl das Wetter nicht danach ist. Ich glaube, daß er blonde Haare hatte, obwohl ich nicht viel davon sehen konnte.«
    »Prima«, lobte ich. »Wir bringen dich gleich in ein Kino. Du bekommst dann die Bilder von Männern gezeigt, und wenn er darunter ist, dann sagst du es uns. Es ist zwar etwas langweilig, aber wir werden dich mit Kaffee und Kuchen stärken.«
    »Siebzig Zeitungen sind ein ziemlich dickes Paket«, mischte sich Phil ein und wandte sich an den Boy. »Wie brachte er sie fort?«
    »Er ging bis zur Ecke. Dort stand ein zweiter Mann, der nahm ihm die Hälfte ab.«
    »Kannst du uns den auch so genau beschreiben?«
    »Nein, leider nicht. Ich stand auf der anderen Straßenseite. Es waren zu viele Passanten dazwischen. Ich habe ihn nur eben mit einem Blick erhaschen können. Er war dünn, blond, und ich glaube, sein Gesicht war sehr mager.«
    »So«, sagte ich langsam, nahm den Telefonhörer ab und ließ mich mit der Einsatzstelle verbinden. »Sag mal, liegt der Haussuchungsbefehl für Adlain Lloyds Wohnung schon vor?« erkundigte ich mich, als der Kollege sich meldete.
    »Liegt bereits auf deinem Schreibtisch, Jerry.«
    »Hm«, brummte ich. »Hatte noch keine Zeit, meinen Schreibtisch anzuschauen. Schick mir zwei Leute mit dem Blechkasten und Lloyds Schlüssel aus der Asservatenkammer! Wir fahren gleich hin und sehen uns an, was sich in seinen Aktenschränken und Tresoren befindet.«
    »Blechkasten« war der Ausdruck für die Zusammenstellung von Geräten, die zur gewaltsamen Öffnung von Tresoren und dergleichen dienen.
    Anschließend telefonierte ich Call an und bat ihn, unseren Zeitungsjungen im Filmraum vor unser Sortiment von Galgengesichtern zu setzen, ihn mit Kaffee und Kuchen zu laben und bei ihm zu bleiben, bis er seinen Mann entweder gefunden oder die Vorführung ergebnislos geblieben war.
    Call kam gleichzeitig mit den Blechkastenspezialisten, und wir verließen gemeinsam den Raum.
    ***
    Es war acht Uhr abends, als wir wieder vor dem Haus Nummer 1671 in der 12. Straße standen. Es brannte kein Licht. Ich läutete, aber es rührte sich nichts in dem Bau. Ich drückte noch ein paarmal auf den Klingelknopf.
    »Na los«, wandte ich mich an Fragh und Kender, unsere beiden Kollegen und Spezialisten für behördlich genehmigte Einbruchsarbeiten. »Setzt eure Apparaturen mal in Tätigkeit!«
    »Ach, Jerry«, antwortete Kender milde, »dafür brauchen wir doch die Apparatur nicht.«
    Er fummelte ein wenig mit einem Dietrich am Schloß herum, es knackte, und die Tür ging auf.
    »Bitte sehr«, sagte er und machte eine einladende Handbewegung.
    Ich tastete nach einem Lichtschalter, fand ihn und drehte ihn. Wir standen in einem kleinen Vorraum, der als Garderobeablage diente. Dahinter kam die große Flügeltür, die zur Halle führte.
    Auch die Halle lag in völliger Dunkelheit. Wieder suchte ich nach dem Lichtschalter. Phil leuchtete mir mit der Taschenlampe, aber Fragh ließ seinen Handscheinwerfer durch den Raum gleiten, während wir an den Wänden suchten.
    Plötzlich hörte ich Fragh einen leisen Pfiff ausstoßen.
    »Jerry!« flüsterte er.
    Ich drehte mich um. »Was gibt’s?«
    »Da«, sagte er und hob ein wenig die Lampe in seiner Hand an. Ich folgte dem Strahl des Lichtes mit dem Blick. Fragh hatte ihn auf die Raummitte gerichtet, wo jene supermodernen Sessel standen. Links hinter einem der Sessel hob das Licht ein Paar schwarze Schuhe aus der Dunkelheit, und ein Stück von den Hosenbeinen eines Mannes. Die Schuhspitzen zeigten in die Luft.
    Ein paar Sekunden lang schwiegen wir alle. Dann nahm ich Fragh die Taschenlampe aus der Hand und ging auf die Sessel zu. Sie standen, als wären sie seit heute morgen nicht mehr berührt worden; aber als ich nahe genug heran war, um den Lichtschein über sie hinwegzuführen, sah ich, daß hinter ihnen Antony Law, Adlain Lloyds Sekretär, starr auf dem Rücken lag.
    Der Kronleuchter flammte auf. Phil hatte den Schalter gefunden. Ich schaltete die Taschenlampe aus und beugte mich zu dem reglosen Mann. Er hatte zwei tiefsitzende Brustschüsse und war tot. Sein Kopf lag auf einem großen Stück bedruckten Papiers. Vorsichtig zog ich es unter ihm

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