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0025 - Wir störten das große Geschäft

0025 - Wir störten das große Geschäft

Titel: 0025 - Wir störten das große Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Sie selbst, Mr. Cotton?«
    »Tut mir leid, aber ich bin im Augenblick anderweitig beschäftigt. Ich schicke Ihnen einen unserer Leute.«
    »Aber einen guten und zuverlässigen Mann, bitte!«
    »Unsere Leute sind alle gut und zuverlässig«, antwortete ich scharf. »Der Beamte wird zum Hotel kommen. Händigen Sie ihm bitte die Briefe aus, die Sie erhalten haben, und folgen Sie im übrigen seinen Anweisungen.«
    Als ich auflegte, kam Phil herein. Wir waren um diese Stunde verabredet, um Norge-Rundsöns Spuren nachzugehen. Noch in der Nacht war ein Bild des getöteten Verbrechers an alle Reviere durchgegeben worden mit der Anweisung, uns sofort zu benachrichtigen, wenn etwas über diesen Mann bekannt sein sollte.
    »Rodders vom 29. Revier hat angerufen«, sagte er. »Ich bekam das Gespräch, weil dein Apparat besetzt war. Sie hatten heute morgen einen Einbruch in der Gegend, und es sieht aus, als hätte es mit Arne Rundson zu tun. Rodders meint, es wäre vielleicht richtig, wenn wir hinauskämen.«
    Wir fuhren voller Hoffnungen hin. Der Lieutenant begrüßte uns.
    »Die Katze scheint sich in den Schwanz zu beißen«, sagte er, »Oder der Kreis schließt sich, und es hört dort auf, wo es angefangen hat.«
    »Vorläufig scheint mir von dem Kreis noch ein gutes Stück des Bogens zu fehlen. Was ist mit eurem Einbruch?«
    »Sieht auf den ersten Blick ganz harmlos aus. Jemand versuchte die Tür eines Einzelzimmers im Haus Nr. 2801 der 68. Straße zu knacken, aber die Besitzerin der Wohnung gegenüber hörte es und schrie um Hilfe. Irgendwer telefonierte nach der Polizei. Kurz und gut, der Einbrecher wurde gestört. Wir hielten es erst für eine harmlose Sache. Der Bewohner des Zimmers war nicht anwesend. Unsere Streife beschränkte sich auf die übliche Protokollierung. Es war gegen drei Uhr nachts. Heute morgen schickte ich einen Beamten hin, um jetzt vielleicht den Bewohner des Zimmers sprechen zu können. Der Mann war immer noch nicht nach Hause gekommen. Inzwischen hatten wir eure Bildersendung von Norge-Rundson erhalten. Aus Instinkt zeigte unser Beamter den Hausbewohnern das Bild, und sie bestätigten, daß das der Zimmerinhaber sei. Daraufhin telefonierten wir mit dem FBI.«
    »Fein«, freute ich mich. »Das klappt prima!« Bevor wir hinfuhren, telefonierte ich mit einem der Untersuchungsrichter und ließ mir eine vorläufige Genehmigung für eine Haussuchung in Nr. 2801 der 68. Straße ausstellen, nötigenfalls unter Anwendung mechanischer Gewalt, wie es so schön und umständlich in den Bestimmungen heißt. Damit stand einer Inspektion des Raumes, in dem Arne Rundson angeblich gewohnt haben sollte, nichts mehr im Wege.
    Nr. 2801 der 68. Straße war eines dieser düsteren Zehn-Stockwerk-Bauten, wie sie in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg in New York aufgebaut wurden. Es mochten zwanzig oder dreißig Familien darin wohnen, und viele von ihnen hatten noch Räume an Untermieter abgegeben. So war es auch mit jenem Zimmer im fünften Stock, das allerdings einen Zugang direkt vom Treppenhaus hatte.
    Mit drei Mann, Phil, Rodders und ich, standen wir vor der einfachen braungestrichenen Holztür.
    Rodders hatte ein Bündel Dietriche mitgenommen, wählte einen aus und stocherte in dem Schlüsselloch herum. Es dauerte gar nicht lange, da hatte er die Schloßlasche gefaßt. Die Zunge schnellte zurück.
    Ich drückte die Tür auf. Wir betraten einen einfach eingerichteten Raum, dessen Fenster zum Hof hinausging. Es war nicht besonders sauber, aber man konnte auch nicht von Unordnung sprechen. Das Zimmer enthielt einen Schrank, eine Couch, die mit Bettzeug ausgestattet war, einen kleinen alten Schreibtisch und eine Waschgelegenheit, dazu noch ein paar Stühle.
    Ich öffnete den Kleiderschrank und fand ein paar Anzüge, die für meinen Geschmack zu grell und zu farbig, aber sicher teuer gewesen waren.
    Ich holte einen Hut vom Brett und drehte ihn um. Im Futter waren die Buchstaben »A. R.« eingestanzt. Ich zeigte sie Phil und Rodders.
    »A- R. — Arne Rundson. Ich denke, wir sind richtig.«
    Wie richtig wir waren, bewiesen ein schwerer Trommelrevolver und ein Totschläger, die wir unter den Oberhemden im Wäschefach fanden. Sonst war nichts Besonderes festzustellen. Allerdings hatten wir uns den Schreibtisch für zuletzt aufbewahrt. Die Fächer links und rechts waren leer. Die Schublade in der Mitte war verschlossen. Rodders’ Dietriche waren nicht klein genug, und so mußte der Totschläger als Brecheisen herhalten. Mit

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