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0025 - Wir störten das große Geschäft

0025 - Wir störten das große Geschäft

Titel: 0025 - Wir störten das große Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Selvstone-Pistole, der von der anderen Seite her in seinen Körper gedrungen war. Das mußte jener letzte Schuß gewesen sein, den ich gehört hatte. Rundsons Chef hatte seinen Mitarbeiter kaltblütig erledigt, als er ihm lästig zu werden drohte.
    Auch der Wagen war gefunden worden. Drei Meilen vom Tatort entfernt entdeckte ihn eine Streife vor dem Tor einer Baustoffgroßhandlung. Der Wagen war leer. Der Beifahrersitz war mit Blut besudelt.
    Natürlich forschten wir nach, wem das Fahrzeug gehörte, aber die Nummern, die es trug, waren gefälscht. Es stellte sich später heraus, daß es ein vor einem halben Jahr gestohlener Lincoln war, dessen Karosserie von Grün auf Schwarz umgespritzt worden war. Die Fährte des zweiten Mannes am Steuer verlief also wieder im Sand, und dennoch waren wir voller Hoffnung. Wir zweifelten jetzt nicht mehr daran, daß Law seinen ehemaligen Gefängniskollegen irgendwann per Zufall getroffen hatte, daß es zwischen den beiden zu einem Gespräch über Geschäftsmöglichkeiten außerhalb des Gesetzes gekommen war und daß Rundson, der zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon zur Gang des Erpressers gehörte, Law mit seinem Chef in Verbindung brachte. Unsere Aufgabe war es jetzt, diesen Faden von Norge-Rundson aus weiterzuknüpfen.
    Zu unserem Optimismus trug bei, daß der »Mann im Dunkeln« in der vergangenen Nacht eine erhebliche Niederlage erlitten hatte, die ihm in den Augen seiner Leute den Nimbus der Unfehlbarkeit nehmen mußte. Trotz aller seiner Vorsichtsmaßnahmen hatte er einen seiner Leute verloren, und wir hatten genug Erfahrungen mit Banden, um zu wissen, daß solche Ereignisse den Mitgliedern häufig die Lust nahmen, sich von dem Chef weiter ins Feuer schicken zu lassen.
    Rundsons Tascheninhalt bot für uns kaum einen Hinweis. Er trug viel Geld bei sich: fast fünfzehnhundert Dollar. Vermutlich war das sein Beuteanteil, und wir konnten uns leicht ausrechnen, daß die Bande ziemlich groß sein mußte, wenn auf Rundson, der sicherlich eine führende Rolle gespielt hatte, vom bisherigen Gewinn nur eintausendfünfhundert Dollar gekommen waren; mochte auch der Chef den Löwenanteil für sich behalten.
    Ich telefonierte am frühen Morgen mit Mr. Basten, dem Chefredakteur des »Daily Messenger«. Der Mann lag noch im Bett.
    »Stehen Sie auf«, sagte ich. »Ich habe eine Story für Sie, die Ihnen sicherlich Freude machen wird. Sie läuft unter der Überschrift: Polizei fängt Erpresserbande!«
    Ich gab ihm eine Menge Einzelheiten. Ich ließ nur die Namen weg, aber ich vergaß nicht zu erwähnen, daß das Opfer der Erpressung wohlauf sei. Ich sagte Basten, daß ich ihm höchstens einen Vorsprung von vierundzwanzig Stunden vor den anderen Zeitungen geben könnte, denn ich wünschte, daß diese Nachricht in möglichst allen New Yorker Blättern erscheinen sollte, um die Menschen, die sich bisher nicht zu uns getraut hatten, von ihrer Angst zu befreien.
    Als ich am Mittag, nach einem kurzen Schlaf, zu Fuß von meiner Wohnung ins Hauptquartier ging, hörte ich schon den Erfolg des Telefongesprächs mit Basten. Die Zeitungsjungen schrien die Extraausgabe des »Daily Messenger« aus. Ich kaufte ein Blatt und überflog den Text. Mr. Basten schien das Bedürfnis gehabt zu haben, einiges am FBI gutzumachen. Der Text wimmelte vor Lob auf unsere Polizei im allgemeinen und dem FBI im besonderen.
    In meinem Büro fand ich einen Zettel auf dem Tisch.
    Bitte LP 37 333 anrufen! Lee Bedge!
    Ich ließ mir die Verbindung geben. Es meldete sich das Hotel »Vermeer«.
    »Ich bin angerufen worden«, sagte ich. »Wahrscheinlich von einem Mr. Lee Bedge.«
    Mr. Bedge meldete sich.
    »Cotton vom FBI. Sie wollten mich sprechen?«
    »Danke für Ihren Anruf, Mr. Cotton. Ich habe vor zwei Stunden die Sonderausgabe des ›Daily Messenger‹ gelesen. Stimmt das, was dort geschrieben steht?«
    »Ungefähr.«
    »Es ist nämlich so, Mr. Cotton. Ich…« Er druckste herum, und ich half ihm auf die Sprünge.
    »Sie haben auch einen Erpresserbrief erhalten, nicht wahr?«
    »Ja, das ist es!« stieß er erleichtert hervor. »Erst ignorierte ich das Schreiben. Daraufhin erhielt ich einen zweiten Brief, der mir den Tod androhte. Mich packte die Angst. Ich verließ meine Wohnung und zog hierher ins Hotel ›Vermeer‹. Glauben Sie, daß ich es jetzt wagen kann, in meine Wohnung zurückzukehren?«
    »Wenn Sie wünschen, lassen wir Sie überwachen. Dann können Sie ohne Bedenken Ihren Geschäften wieder nachgehen.«
    »Kommen

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