0026 - Duell der Mutanten
Mutantenkorps löste die Roboter und Soldaten ab und übernahm die Sicherung. Der Telepath John Marshall hielt sich neben Rhodan.
„Tatjana teilt mit, daß noch zehn Mutanten außer Deegan in der Festung weilen. Ein posthypnotischer Befehl zwingt sie, die Anordnungen des Overhead zu befolgen. Sie müssen einzeln von dem Willen Monternys befreit werden."
„Was ist mit den Gefangenen des Overhead? Hat Tatjana nichts in Erfahrung bringen können?"
„Doch, aber nicht eindeutig. Sie glaubt, daß sie sich in der Festung aufhalten."
„Gut." Rhodan sah sich um. „Dann kann der Kampf der Mutanten beginnen. Ich werde mich selbst um Monterny kümmern."
Er nahm seinen Psychostrahler und schritt auf Tatjana und Deegan zu, die sich im schweigsamen Duell gegenüberstanden. Dicht daneben lag der Eingang zu dem Labyrinth frei. Stufen führten in die Tiefe.
„Ich komme mit Ihnen", sagte Marshall dicht neben Rhodan. „Ebenfalls Sengu, Anne Sloane und Betty Toufry. Sengu kann uns vor jeder Gefahr warnen, während die beiden Telekinetinnen jeden Angreifer solange festhalten können, bis wir den Hypnoblock sprengen."
Gerade das geschah in diesem Augenblick bei Roster Deegan. Der Amerikaner schüttelte den Kopf, als sei er aus tiefem Wasser an die Oberfläche emporgetaucht und fühle sich auf einmal frei von dem Druck der Tiefe.
Er nahm Tatjanas Hand.
„Ich verstehe zwar noch nicht alles, aber ich beginne zu ahnen, was geschah. Zählen Sie auf mich. Befreien Sie auch die anderen." Rhodan trat hinzu.
„Kommen Sie, Tatjana. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Niemand weiß, welche Teufelei der Overhead vorbereitet."
Roster betrachtete Rhodan forschend, sah ihm lange in die Augen und streckte ihm dann die Hand entgegen.
„Sie sind Rhodan; ich kenne Sie von Bildern. Es wird Ihnen sehr daran gelegen sein, Ihr Mutantenkorps zu vergrößern. Wenn das so ist, warten unten in der Festung noch zehn Menschen darauf, sich Ihre Freunde nennen zu dürfen. Aber - sie sind noch nicht frei."
Tatjana zeigte auf ihren und Rhodans Psychostrahler. „Aber bald."
Sie begegneten auf dem Gang zur Zentrale dem ersten Telekineten. Rhodan fühlte sich plötzlich zur Seite geschleudert und konnte nur mit schnell vorgestreckten Händen verhindern, daß er mit dem Kopf gegen die Felswand prallte. Er ließ sich zu Boden rutschen, um vorerst der Aufmerksamkeit des Verteidigers der Festung zu entgehen. In aller Ruhe richtete er dann seinen Strahler gegen die schattenhafte Gestalt, die sich nur undeutlich gegen das Ganglicht abhob. Eindringlich hämmerte er seine Befehle gegen den Hypnoblock, der keinerlei Anstalten machte, dem plötzlichen Widerstand zu weichen. Erst als der inzwischen herbeigeeilte Andre Noir seinerseits mit hypnotischer Gewalt die bestehende Sperrmauer durchbrach und seine Gegenbefehle in das Gehirn des Mutanten pflanzte, zersplitterte die Macht des Overhead.
Rhodan war vorsichtig genug, ihm einen posthypnotischen Befehl mit Hilfe des Psychostrahlers zu geben. Jetzt war keine Zeit für lange Erklärungen. Schritt für Schritt drangen sie weiter in das vom Overhead verlassene Reich vor. Verbissen verteidigten es die von ihm noch beherrschten Mutanten, aber nach und nach brach auch dieser Widerstand. Mit Roster Deegan waren es zehn Mutanten, die ihren Herrn gewechselt hatten. Es hätten jedoch elf sein müssen. Wo war dieser elfte? Wo war der Overhead?
Rhodan sah sich um. „Ras Tschubai?"
Die mächtige Gestalt des riesigen Afrikaners schob sich heran. „Sir?"
„Haben Sie alle Räume, untersucht?"
Der Teleporter hob in einer unsicheren Geste die Hand.
„Ich weiß es nicht. Es gibt in diesem Fuchsbau so viele Korridore, Gänge und Kammern, daß man niemals sicher sein kann, ob man überall gewesen ist.
Die Zentrale jedenfalls habe ich gefunden. Sie ist leer. Von dem Kahlkopf keine Spur."
„Und die Wissenschaftler?" Ehe Ras antworten konnte, sagte Sengu, der Späher: „Sind in einem Verlies eingesperrt - ein ganzer Komplex mit regelrechten Wohnkammern. Es führt ein Lift hinab zu ihnen." Der Japaner blickte schräg nach unten auf den Boden. Wenn man sich vorstellte, daß er ungehindert durch die Felsmassen hindurchsah, konnte man sich eines leichten Fröstelns nicht erwehren. „Jemand muß sie gefunden haben, denn ich kann eine Gestalt sehen, die sich an der Tür zu dem Gefangenenkomplex zu schaffen macht. Ich kann sie nicht erkennen."
Betty Toufry, Telepathin und Telekinetin zugleich, drängte sich heran.
„Ich
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