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0026 - Duell der Mutanten

0026 - Duell der Mutanten

Titel: 0026 - Duell der Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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die begangenen Fehler wiedergutzumachen, sprang aus der Luke der GOOD HOPE V und lief, so schnell sie konnte, die Schräge hinab. In ihrer Hand hielt sie einen silbernen Stab, den sie nun in eine Richtung hielt, die einwandfrei bewies, daß sie die Lage des unterirdischen Hauptquartiers genau kannte. Der Stab zeigte flach zur Erde, auf einen Punkt links vor dem Haus. Rhodan hatte Tatjana im Bildschirm. Er vergrößerte und las ihr fast die Gedanken von der Stirn ab. John Marshall würde verfolgen können, wie ihre gedanklichen Befehle aussahen.
    Der Erfolg ihrer Bemühungen trat nach etwa einer Minute ein und war in der Tat verblüffend zu nennen. Die noch in der Luft schwebenden Roboter verloren ihren unsichtbaren Halt und fielen zur Erde herab. Wenige nur stürzten so, daß sie sich gleich wieder erheben konnten. Als sei nichts geschehen, setzten sie ihren Vormarsch auf das Haus fort, dabei aus allen Armen schießend und das Farmgebäude in einen vergasenden Trümmerhaufen verwandelnd.
    Die so angenehm frühstückenden Soldaten unterbrachen jäh ihre Tätigkeit, starrten für den Bruchteil einer Sekunde verwundert auf die geöffneten Konservendosen und die gezückten Brotmesser, ließen alles fallen, griffen zu den Waffen und rannten hinter den Robotern her.
    Tatjana blieb stehen und sorgte dafür, daß Monternys Mutanten keinen Einfluß mehr ausüben konnten. Sie wußte aber auch, daß die schwierigste Aufgabe noch bevorstand. Natürlich kannte sie nicht alle Einzelheiten des Hauptquartiers, und sie wußte nicht, wieviel Menschen insgesamt hier tief unter der Erde in den Felsengängen hausten, aber sie ahnte, daß der Overhead noch weitere Überraschungen für seine Angreifer bereithielt.
    Es mußte ihr gelingen, einen der Mutanten dazu zu überreden, den zweiten Eingang zu öffnen. Mit Hilfe des Psychostrahlers sollte das möglich sein. Roboter und Soldaten machten vor den rauchenden Trümmern des Hauses halt. Hier gab es nichts mehr für sie zu tun. Wenn sich der Eingang zu dem unterirdischen Labyrinth im Haus befunden hatte, so war er nun unbrauchbar geworden. Niemand konnte hier ein- oder aussteigen.
    Tatjana lockerte den Abschirmblock um ihr Gehirn ein wenig, um fremde Gedanken in sich aufnehmen zu können. Sie konzentrierte sich auf das ihr bekannte Wellenmuster des Overhead und versuchte, Verbindung mit ihm zu erhalten. Dabei achtete sie darauf, daß der Psychostrahler stets in, Richtung der Zentrale zeigte und war jeden Augenblick bereit, den Abschirmblock erneut zu schließen. Und dann war die Stimme des Overhead, durch die Sperre geschwächt, plötzlich in ihrem Gehirn.
    „Tatjana, Sie haben sich gegen meine Befehle gestellt und unsere gute Sache verraten. Sie sind zu dem Verräter der Menschheit übergegangen und ..."
    „Genug der Phrasen!" dachte Tatjana konzentriert zurück und fühlte sich durch die Gewißheit gestärkt, daß John Marshall sie „hören" konnte und die Unterhaltung direkt an Rhodan weiterleitete. „Ihr ganzes Werk besteht aus Phrasen und damit getarnter Gewalt. Ich habe Sie durchschaut, Clifford Monterny. Sie haben meinen Idealismus mißbraucht."
    „Reden Sie keinen Unsinn!" gab der Overhead zurück, ohne zu versuchen, Tatjana suggestiv beeinflussen zu wollen. Er kannte ihre Fähigkeiten.
    „Sie haben gegen meine Mutanten keine Chance."
    „Rhodans Waffen sind die besseren, Monterny. Er hat mehr und fähigere Mutanten. Geben Sie auf!"
    Lautloses Hohngelächter durchraste Tatjanas und Marshalls Gehirn.
    „Aufgeben?" spottete der Overhead. „Wenn ich aufgebe, geht die Welt mit mir unter. Wenn Rhodan schon herrschen soll, dann über eine entvölkerte Erde."
    „Danke", dächte Tatjana ruhig. „Sie haben sich selbst das Todesurteil gesprochen. Versuchen Sie nur, Ihren Mutanten einen Befehl zu geben. Wir werden sehen, wer stärker ist - Sie oder wir."
    „Warten Sie noch", bat der Overhead hämisch.
    „Es ist Ihr eigener Vorteil, wenn Sie warten. Vielleicht gelingt es Ihnen, meine Mutanten zu beeinflussen. Über mich jedoch hat auch Ihr Psychostrahler keine Macht. Niemand wird mich daran hindern, jetzt in diesem Augenblick meinen in aller Welt wartenden Agenten den Auftrag zu geben, ihre lang vorbereiteten Aktionen durchzuführen."
    „Mag sein", gab Tatjana zu, „nur wird es Ihnen kaum noch etwas nützen, diese Befehle zu erteilen, denn Sie erhalten keinen Kontakt mehr mit Ihren Leuten. Sie wurden bereits vom Sicherheitsdienst der Dritten Macht festgenommen oder unschädlich

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