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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Fest für ihn werden.
    Er erreichte das überhängende Felsstück, ließ sich darunter nieder. Herby lehnte sich mit dem Rücken gegen das Gestein. Schon bei der ersten Berührung verzog er das Gesicht. Der Fels hatte sich im Laufe des Tages aufgeheizt. Er strahlte die Wärme jetzt zurück.
    Herby stöhnte. »Was macht man nicht alles für fünfzig Greenbacks.« Er holte die Dollarnote wieder hervor und ließ sie zwischen seinen Fingern wandern. Eine Stunde wollte er warten. Herby trug keine Uhr, er richtete sich nach der Sonne.
    Müdigkeit übermannte ihn. Sein Kinn sank der Brust entgegen, und schon bald fielen ihm die Augen zu. Selig begann Herby zu schnarchen. Eine Eidechse lugte aus einem schmalen Felsspalt hervor, sah den Schläfer an und verschwand. Irgendwann schreckte Herby hoch. Was ihn geweckt hatte, wußte er nicht. Auf jeden Fall war nicht mehr alles so wie zuvor.
    Er blinzelte ein paarmal und schaute der Sonne entgegen. Sie war weitergewandert, die Stunde war fast vorbei. Da stand der Chevy einsam und verloren in der prallen Sonne. Die Steine ringsum schienen zu glühen. Sie schillerten in allen Farben des Spektrums. Und plötzlich vernahm Herby Schritte. Schleichend und doch zielstrebig.
    Er bekam es mit der Angst zu tun, aber die Neugierde siegte. Er kniete sich hin und beugte den Kopf etwas vor. Da sah er die Gestalt. Es war ein Skelett!
    Groß wie ein Mensch. Ein langer schwarzer Umhang bedeckte die Knochenfigur. Der Schädel war ebenfalls schwarz. Die Augenhöhlen sah Herby nicht. Der Unheimliche drehte ihm die Seite zu.
    Herby wußte nichts vom Schwarzen Tod, er kannte nicht dessen Gefährlichkeit, aber er verhielt sich instinktiv still, gab keinen Laut von sich, obwohl er vor Angst zitterte. Hart preßte sich der Alte mit dem Rücken gegen das Gestein. Seine Unterlippe zitterte. Hastig schlug er einige Kreuzzeichen hintereinander.
    Der Schwarze Tod näherte sich meinem Wagen. Vor der Kühlerschnauze blieb er stehen. Er hob den rechten Arm, und den Bruchteil einer Sekunde später zuckte ein Blitzstrahl aus seiner Hand. Tief sägte er in die Karosserie des Wagens. Eine blendende Aura umgab das Gefährt. Sie war so grell, daß Herby die Augen schließen mußte.
    Als er sie wieder öffnete, waren der Schwarze Tod und das Auto verschwunden.
    Herby schluchzte auf. »Das – das – gibt es doch nicht«, stöhnte er und barg sein Gesicht in beide Hände.
    ***
    Suko ist Chinese.
    Er kommt aus einem anderen Erdteil, besitzt eine andere Mentalität als die Europäer und hat es gelernt, sowohl seinen Geist als auch seinen Körper durch eisernes Training zu beherrschen.
    Er wurde durch die Luft gewirbelt, verlor in den ersten Augenblicken die Übersicht, doch dann fing er sich wieder, bekam seinen Geist und seinen Körper unter Kontrolle.
    Er streckte sich.
    Sah nach unten, schaute in den Schlund und wußte, daß er verloren war, wenn er dort hineinfiel.
    Er würde mit gebrochenen Knochen unten liegenbleiben. Im Bruchteil einer Sekunde sammelte Suko alle Kräfte, zog die Beine an und stieß sich blitzschnell ab. Er prallte nahe dem Grab zu Boden, aber er konnte sich noch so viel Schwung geben, daß er über die Öffnung hinwegfegte. Doch da war der Rand des Plateaus. Und daran hatte Suko nicht mehr gedacht. Er rollte über die Kante, versuchte, seine Finger um das harte Gestein zu krallen. Vergeblich.
    Er rutschte ab, gab aber nicht auf im Kampf ums Überleben. Mit dem Oberschenkel prallte Suko gegen eine Felsleiste. Etwas wurde sein Fall gebremst, doch Suko trudelte weiter. Seine Hände glitten über den Fels, versuchten, Halt zu finden, irgend etwas zu packen.
    Er riß sich die Handflächen blutig. Splitter bohrten sich in die Haut, während die Wand rasend schnell an ihm vorbeiwischte.
    Und dann sah er den Strauch. Die Rettung?
    Suko prallte auf die Zweige. Die bogen sich durch, konnten das Gewicht nicht halten… Der Chinese fiel weiter. Aus! schoß es ihm durch den Kopf. Im nächsten Augenblick knallte er auf etwas Hartes. Blieb liegen. Sofort verlagerte er sein Gewicht zur Wand hin, damit er nicht abrutschte. Keuchend und erschöpft lag er auf dem schmalen Felsvorsprung.
    Suko hob den Kopf. Kleinere Steine und Staub rieselten nach, berührten sein Gesicht, doch der Chinese kümmerte sich nicht darum. Es war bezeichnend für ihn, daß er zuerst nach mir rief und an sich zuletzt dachte.
    »John!« Es sollte ein Schrei werden, doch nur ein Krächzen drang aus seiner Kehle.
    Tief holte Suko Luft. Er

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