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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kniete sich hin, balancierte das Gleichgewicht aus und rief noch einmal. »Jooohhnnn…!«
    Der Schrei hallte nach und verklang in der Weite des Landes. Eine Reaktion registrierte Suko nicht. Er wischte sich über die Stirn. Urplötzlich wurden ihm die Folgen bewußt. Wenn ich nicht mehr antwortete, dann mußte das seine Gründe haben. Dann konnte ich nicht mehr antworten.
    Der Schwarze Tod hatte gewonnen! Suko machte sich keine Illusionen. Klar und deutlich stand die Folgerung vor seinen Augen. Aufgeben wollte Suko trotzdem nicht.
    Zuerst mußte er von dem Vorsprung weg. Hier würde er auf die Dauer verdursten, denn auf fremde Hilfe zu warten, war sinnlos.
    Suko stand vorsichtig auf und legte den Kopf in den Nacken. Zum Glück war er schwindelfrei, doch als er die Felswand hochblickte, verspürte er ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
    Schmerzen wühlten in seinem Körper. Er hatte sich einige Prellungen zugezogen. Aber hoch mußte er. Daran ging kein Weg vorbei.
    Risse und Vorsprünge gab es in der Wand genügend. Die Frage war nur, wie Suko da hochkommen sollte. Den direkten Weg schaffte er auf keinen Fall.
    Insgesamt gesehen keine großartigen Aussichten für den Chinesen, trotzdem begann Suko unverzüglich mit dem Aufstieg. Über ihm befand sich ein verdorrter Busch, dort fanden seine Hände Halt. Suko zog sich hinauf. Er hatte den stärksten Ast umfaßt. Dieser bog sich zwar, aber er hielt die Last. Die linke Hand streckte Suko tastend vor, klemmte die Finger in einen Felsspalt und gelangte so weiter. Wenig später stützte er sich schon mit dem Fuß unter dem herabhängenden Busch ab.
    Dann mußte er nach rechts. Vor ihm befand sich ein Stück glatte Felswand. Der Stein war kochend heiß. Die Sonnenstrahlen brannten direkt darauf. Auch Sukos Rücken traf die sengende Hitze.
    Auf einem schmalen Vorsprung balancierte der Chinese nach rechts. Dreiviertel des Fußes hingen über dem Abgrund. Wieder hob Suko den Kopf, um den besten Weg zu finden. Wie eine faltenlose Decke spannte sich über ihm der postkartenblaue Arizonahimmel, nur hin und wieder von einer kleinen Federwolke verziert.
    Sukos Füße zitterten. Rasch hob er das rechte Bein und fand in der nächsten Spalte Halt. Für wenige Augenblicke klebte er in seiner Schräghaltung an der Wand.
    Er kletterte weiter, sah halblinks abermals einen kleinen, verkrüppelten Busch, der ihm einladend die Zweige entgegenstreckte. Sie waren nicht so stark wie die des ersten Busches, doch Suko konnte sie als Hilfe gut gebrauchen. Dann hatte er Glück und konnte seine linke Hand um eine hervorspringende Felsnase klammern. Danach ging es nicht mehr so steil bergauf.
    Suko lag an der Felswand. Er legte mehrmals Pausen ein, denn die Kletterei in der glühenden Hitze schaffte ihn. Sein Ziel schien nicht näher zu rücken. Suko hatte nicht mitgezählt, aber er glaubte, schon dreißig Minuten geklettert zu sein. Er atmete durch den offenen Mund. Pfeifend saugte er die Luft ein. Seine Muskeln verkrampften sich wegen der ungewohnten und anstrengenden Bewegungen. Endlich rückte der Rand näher.
    Suko kämpfte sich höher, holte noch einmal alles aus seinem Körper heraus.
    Das Wort aufgeben kannte er nicht. Suko war ein Typ, der notfalls bis zum letzten Atemzug kämpfte.
    Verbissen und hart gegen sich selbst. Die letzten Yards bereiteten ihm keine großen Schwierigkeiten mehr. Er hatte sich im Laufe der Kletterei schon Routine angeeignet.
    Noch einmal hob Suko den Kopf, um die Entfernung zum Plateaurand abzuschätzen. Da tauchte plötzlich ein Gesicht auf.
    Suko erschrak, doch dann sah er einen Vollbart, zwei besorgt blickende Augen und eine Hand, die ihm entgegengestreckt wurde.
    Der Oldtimer war da! Herby hatte seinen urwüchsigen Humor nicht verloren.
    »Und das alles für fünfzig Dollar«, brummte er. »Entweder bin ich behämmert oder ein gutmütiger Esel. Wahrscheinlich beides.«
    Er warf erst einen scheuen Blick auf das Grab und dann auf Suko. Der stemmte sich hoch.
    »Verdammt!« keuchte er. »Das ist gerade noch mal gutgegangen.«
    Plötzlich schrie Herby auf. »Das Grab, Mister! Sehen Sie doch! Es – es schließt sich!«
    Suko drehte den Kopf und hatte das Gefühl, mit Eiswasser Übergossen zu werden.
    Die Erde um den Krater herum sackte ein und schloß die Öffnung.
    Innerhalb von fünf Sekunden war alles vorbei. »Mein Gott!« stöhnte Herby. »Ihr Freund – ist er…?« Suko nickte.
    Herby rieselte eine Gänsehaut über den Körper. »Dann ist es aus«,

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