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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rodeoplatz nahm. Und dort würde es ein Unglück geben! Plötzlich waren die Menschen da. Sie umringten Suko, stellten Fragen. Der Chinese wunderte sich, woher die zahlreichen Leute kamen. Er hatte angenommen, sie wären beim Rodeo. Fragen stürmten auf ihn ein. Er blickte in Gesichter, in denen sich die blanke Angst widerspiegelte. Und plötzlich stand auch Herby neben ihm. Der alte Mann zog Suko zur Seite.
    »Keine Chance, Freund«, flüsterte er, »keine Chance. Jetzt hilft uns nur noch die Flucht.«
    Mein Partner schüttelte den Kopf. »Nein«, erwiderte er mit fester Stimme. »Geflohen bin ich noch nie. Irgendwie werde ich diesen verdammten Reiter zu packen kriegen…«
    ***
    Ich erlebte den Vorgang auf der Dimensionsleinwand mit. Konnte den Weg des Reiters vom Hügel in den kleinen Ort genau verfolgen. Meine Angst bereitete dem Spuk eine wahrhaft teuflische Freude. Immer wieder gab er seine Kommentare.
    »Niemand wird Maringo aufhalten, denn er ist ein Geschöpf der finstersten Hölle!« Aber da war Suko.
    Ich sah ihn auf der Straße stehen, breitbeinig, die mit Silberkugeln geladene Beretta im Anschlag. Der Reiter preschte auf den Chinesen zu.
    Meine Hände hatte ich zu Fäusten geballt. Die Fingernägel drangen tief in das Fleisch ein. Suko hatte keine Furcht, er feuerte, doch die Kugeln taten dem Reiter nichts. Dann war es vorbei.
    Der Staub nahm mir die Sicht. Für einen schrecklichen Moment glaubte ich, Suko wäre von den Hufen des Pferdes getötet worden, doch dann sah ich ihn aus der Staubwolke kriechen und auf die Beine gelangen. Unverletzt! Der Spuk freute sich.
    »Jetzt wird er am Rodeo teilnehmen«, sagte er mit dröhnender Stimme. »Gib genau acht, John Sinclair. So etwas bekommst du nicht alle Tage zu sehen…«
    ***
    Neben Big Josh Cannighan saßen auf der Ehrentribüne nur seine höheren Angestellten, einige Würdenträger und seine nächsten Verwandten.
    Und da stach die Tochter Jill besonders hervor. Sie war wie ihr Vater. Stur, hatte einen Dickkopf und ließ die Männer reihenweise abblitzen. Ihr war keiner gut genug. Zum Rodeo trug sie eine karierte Bluse, die sich um die beachtliche Oberweite spannte. Ihre Jeans saßen eng wie ein Taucheranzug. Jill hatte die Rundungen genau dort, wo sie hingehörten. Klar, daß sie die Männer verrückt machte. Viele ihrer Verehrer ritten nur für sie. Denn der Sieger des Rodeos durfte mit ihr den Abend verbringen. Das hatte Big Josh Cannighan so verfügt, und seine Tochter gehorchte.
    Seit die Mutter vor zwei Jahren gestorben war, hingen Vater und Tochter noch mehr zusammen. Der alte Cannighan erfüllte seiner Tochter jeden Wunsch. Sie brauchte ihn erst gar nicht auszusprechen, schon bekam sie, was sie wollte. Das war natürlich genau die falsche Methode, aber Big Josh ließ sich in die Erziehung nicht hineinreden.
    Rechts neben ihm saß seine Tochter. Auf der linken Seite hatte der Bürgermeister Platz genommen, und daneben hockte der Sheriff. Er war mit dem Rancher in eine Klasse gegangen, hieß Winston Erskine und schleppte vierzig Pfund Übergewicht mit sich herum. Sein Gesicht glich einer vollreifen Tomate, und es verging keine Minute, wo er es nicht mit einem großen Taschentuch abwischte.
    Wie ein Pascha hockte der Rancher auf seinem Platz. Er hatte sich zurückgelehnt und die Hände über dem Bauch zusammengefaltet. Sein Doppelkinn lag fast auf der Brust. In seinen Augen blitzte der Spott.
    Lässig deutete er nach unten in die Arena. »Sind das Stümper«, schimpfte er.
    »Ist ja auch nur die zweite Garnitur«, wagte der Sheriff zu widersprechen.
    »Na und?« Er beugte sich nach rechts, seinem Vormann zu, und sprach an seiner Tochter vorbei. »Mach du uns nur keine Schande, Brad.«
    Clifton nickte hastig mit dem Kopf. »Darauf können Sie sich verlassen, Boß.«
    »Außerdem ist er heiß auf den ersten Preis«, sagte Jill. Brads Kopf lief rot an, und Big Josh Cannighan lachte. Er kannte seine Tochter. Sie würde den Burschen erst scharfmachen und dann auf Distanz halten. Er konnte sich dann ja woanders abreagieren. Wie man erzählte, waren auch leichte Mädchen aus Prescott nach Hickory gekommen. Die machten heute ihr großes Geschäft.
    Noch ein Reiter preschte in die umzäunte Arena. Er hockte auf einem Jungstier, wollte es besonders gut machen und schwang dabei seinen Hut.
    Der Stier bockte, warf den Reiter ab, drehte sich und raste mit gesenktem Schädel auf den am Boden Liegenden zu. Menschen schrien auf.
    Nicht so Jill Cannighan. Sie hatte

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