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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Hände geballt und schaute mit funkelnden Augen dem Kampf zu.
    Der Reiter hatte etwas abbekommen. Verletzt lag er auf dem Boden und hielt sich sein linkes Bein.
    Der Stier würde ihn packen.
    Von der Seite her ritten zwei mutige Männer auf den Stier zu, drängten ihn im letzten Augenblick ab.
    Ein dritter Mann sprang von der Corralumzäunung und half dem Reiter auf die Beine. Der Verletzte humpelte auf das Gatter zu.
    »Ich hoffe, du bist besser«, sagte Jill zu dem Vormann ihres Vaters.
    Brad Clifton nickte. »Das wirst du bei mir nicht erleben. Ich bin einsame Spitze.«
    Jill verzog die rot geschminkten Lippen. »Abwarten.«
    Ein Verkäufer kam mit eisgekühlten Getränken. Jill nahm einen Orangensaft, ihr Vater und der Sheriff tranken Bier.
    Musik ertönte. Bis der Hauptkampf begann, würden noch einige Minuten vergehen.
    Auch Clifton stand auf. »Dann wollen wir mal«, sagte er optimistisch.
    Jill lachte. »Denk an den ersten Preis.«
    »Immer.«
    Dann ging er. Man sah es seinem Gang an, daß er einen Teil seines Lebens im Sattel verbracht hatte.
    Big Josh Cannighan schaute ihm nach. Ein sprödes Lächeln kräuselte seine wulstigen Lippen. Er stieß seine Tochter an.
    »Denkst du, daß er der Richtige für dich ist?«
    »Kaum.«
    »Aber du machst ihm Hoffnungen.«
    Jill lachte etwas schrill. »Ein Spiel, nichts weiter. Was soll ich mit diesem dummen Iren anfangen? Vielleicht heiraten?«
    Big Josh Cannighan trank einen Schluck Bier. Neben ihm unterhielten sich der Bürgermeister und der Sheriff über ein neues Jail.
    An der Rodeo-Arena wurden die frischen Stiere in die Boxen geführt. Wilde Mustangs standen bereit. Sie scharrten ungeduldig mit den Hufen, peitschten die Schweife und stießen schrilles Wiehern aus.
    »Wird Zeit, daß du deine Eröffnungsrede hältst.« Jill wies ihren Vater auf seine Pflichten hin.
    »Okay.« Der alte Cannighan erhob sich ächzend, trank seine Dose Bier leer, quälte sich durch die Reihen und ging auf das aufgebaute Mikrophon zu. Beifall klang auf. Dann verstummte die Musik.
    Wenig später begann der Rancher mit seiner Eröffnungsrede. Er sprach davon, wie sehr er sich freue, wieder ein Rodeo abzuhalten, und begrüßte die Gäste von außerhalb. Er erhielt viel Beifall.
    Big Josh war es eigentlich egal, aber es gehörte zu seinem Image, ein Rodeo auszurichten.
    Zwanzigtausend Dollar hatte er als Siegespreis ausgesetzt. Daß seine Tochter mit dem Sieger den weiteren Abend verbrachte, war ein zusätzlicher Anreiz. Big Josh ging wieder an seinen Platz zurück, eine Kapelle spielte einen Tusch, der jedoch im allgemeinen Trubel unterging, und dann verließ der erste Reiter seine Box. Er hockte auf einem Schimmel. Der Mann war gut, das Pferd aber noch besser.
    Nach acht Sekunden lag der Reiter im Staub, rollte sich ein paarmal um die Achse, stand auf und rannte auf das Gatter zu. Der Mustang wurde von drei Lassowerfern eingefangen. Willig ließ sich das Tier abführen. Die nächsten drei Reiter waren nicht viel besser. Der vierte Reiter rutschte bereits beim ersten Bocksprung vom Pferderücken und erntete Gelächter.
    »Schlappschwänze!« zischte Jill. Sie hatte sich vorgebeugt und schaute gebannt in die Arena.
    Big Josh beobachtete sie mißtrauisch. Manchmal dachte er, daß seine Tochter noch schlimmer war als er selbst. Schließlich war Brad Clifton an der Reihe.
    Über Lautsprecher wurde sein Name bekanntgegeben. Er erntete viel Beifall. Den meisten Menschen hier war Clifton ein Begriff. Sie wußten auch, wie gut er ritt. Zweimal wollte Clifton antreten. Erst auf dem Rücken eines Pferdes, dann auf dem Buckel eines Stieres. Das Gatter der engen Box wurde geöffnet. Der Schecke stürmte in den abgetrennten Corral. Den Kopf hatte er gesenkt, den Rücken aufgebuckelt. Brad klammerte sich mit der linken Hand am Zügel fest, den rechten Arm schwang er auf und nieder, versuchte so, sein Gleichgewicht zu halten.
    Seine Schenkel waren wie Stahlklammern. Die Zuschauer hatten das Gefühl, als wäre Brad mit dem Tier verwachsen. Das Pferd bockte, drehte sich wild im Kreis, doch Brad Clifton gab nicht nach.
    Der erste Beifallssturm brach über ihn herein. Schon jetzt stand fest, daß sich Clifton am längsten auf dem Pferderücken gehalten hatte. Aber er wollte den wilden Mustang in die Knie zwingen, hielt sich deshalb weiter im Sattel. Kein Zuschauer nahm wahr, daß im Ort der Höllenreiter aufgetaucht war, Angst und Panik verbreitete und nun auf den Rodeoplatz zupreschte.
    Brad hockte noch

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