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0026 - Maringo, der Höllenreiter

0026 - Maringo, der Höllenreiter

Titel: 0026 - Maringo, der Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer auf dem Pferderücken. Er und das Tier waren in Schweiß gebadet, doch keiner wollte nachgeben. Jill war aufgesprungen. Ihre Augen leuchteten. Ja, dieser Brad Clifton konnte gut reiten. So etwas liebte sie.
    »Ja, gib’s ihm, Brad!« rief sie. »Los, brich ihn ein. Dann frißt er dir aus der Hand. Anschließend…« Ihre Stimme versiegte. Jills Blick war über die Arena hinweggeschweift zur Stadt hinüber. Sie überschaute einen Teil der Main Street und sah den Höllenreiter, der – eingehüllt in eine Staubwolke – auf den Rodeoplatz zuritt.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen schossen Jill die Gedanken durch den Kopf. Sie hatte von dem Reiter gehört und gelesen, doch nie daran geglaubt, daß er tatsächlich existierte.
    Aber jetzt – jetzt ritt er durch die Stadt, trieb schreiende Menschen vor sich her und sah aus wie der reitende Teufel persönlich.
    Noch wenige Sekunden, dann hatte er die Rodeo-Arena erreicht.
    Brad Clifton merkte nichts. Er hockte noch immer auf dem wilden Mustang, ließ sich durchschütteln und preßte seine Beine um den Leib des Tieres.
    Da entdeckten auch die Zuschauer den Höllenreiter. Ein, zwei Herzschläge lang hockten sie wie erstarrt auf den Corralstangen, dann jedoch wurden sie von Panik erfaßt. Schreiend verließen sie ihre Plätze. Selbst harte, abgebrühte Cowboys wurden vom Grauen gepackt. Sie alle hatten vom Höllenreiter gehört, und die meisten von ihnen waren abergläubisch, glaubten an Spuk und Geister. Sie sahen sich jetzt bestätigt.
    Eine panische Flucht setzte ein. Im Nu war der Teufel los. Niemand kümmerte sich mehr um den anderen. Maringo verbreitete den Schrecken, den er wollte. Nur Brad Clifton war ahnungslos und zu sehr mit seinem Pferd beschäftigt. Außerdem nahm ihm der aufgewirbelte Staub einen Großteil der Sicht. Doch dann traf ihn das Unheil wie ein Blitzschlag! Maringo brach auf seinem Rappen in die Arena ein. Bretter und Latten knickten weg, als wären sie aus Sperrholz. Aus dem Mund des Höllenreiters drang ein uriger Schrei. Die Tiere in ihren Boxen spielten verrückt. Trommelten mit den Hufen gegen die Verkleidung. Ihre Angst weckte alle Kräfte. Sie durchbrachen ihre Gefängnisse, zerstörten sie in ihrer Wut und rasten in die staubgeschwängerte Arena. Dort spielte sich bereits ein Drama ab. Brad Clifton konnte sich nicht mehr auf dem bockenden Mustang halten. Er war zu sehr abgelenkt worden, das Pferd stieg vorn steil hoch, Clifton verlor die Balance und prallte zu Boden. Schrill wiehernd galoppierte der Mustang davon.
    Der Höllenreiter nahm Kurs auf Clifton. Auf einmal stand er vor ihm, riß sein Pferd auf die Hinterhand, schwang die flammende Lanze und ließ sie dann niederzischen. Sie traf genau!
    Brad Clifton konnte nicht einmal mehr einen Schrei ausstoßen. Urplötzlich war er in eine blendende Aura getaucht, die ihn wie einen Mantel umgab, dann war es vorbei. Brad Clifton war vergangen. Zurück blieb Asche.
    Schaurig lachte der Höllenreiter auf. Hart drückte er seinem Tier die Fersen in die Flanken, und im nächsten Moment schossen Flammenzungen aus den Mistern. Für Maringo war dies erst der Beginn. Er drehte sein Pferd um die Hand und ritt auf die Tribüne zu. Dort warteten weitere Opfer…
    ***
    Für Suko und Herby war es unmöglich, den Rodeoplatz zu erreichen. Die von Angst und Panik erfaßten Menschen versperrten ihnen den Weg. Wie eine Lawine drängten sie sich ihnen entgegen. Rissen alles um, was sich ihnen in die Quere kam.
    Und auch die Tiere waren in Panik geraten. Sie rasten ebenfalls über die Hauptstraße des Ortes, folgten ihrem Instinkt, der sie wegtrieb von der unmittelbaren Aura des Bösen. Wenn die Panik einmal um sich griff, dann kannten auch die Menschen nichts mehr. Da zählte der andere nicht für sie. Die Stärksten unter ihnen bahnten sich zuerst einen Weg. Herby wurde von Sukos Seite gerissen. Ehe der Chinese zupacken konnte, flog der alte Mann gegen eine Bretterwand. Sie gehörte zu einem Bierstand. Er wurde wenig später von dem Mob völlig umgerissen.
    Dicht vor sich sah Suko das verzerrte Gesicht eines hünenhaften Mannes.
    Der Kerl wollte auch Suko zur Seite fegen, so wie er es mit Frauen und Kindern tat.
    Suko wich der Dampfhammerfaust aus, duckte sich und hebelte den Wilden mit einem Schulterwurf zu Boden. Gleichzeitig sah er die beiden kleinen Kinder, die am Rand der anderen Straßenseite weinend entlangliefen und von einem rasenden Stier verfolgt wurden. Jetzt ging es um Sekunden, wollte Suko das

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