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0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
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Flossenheck eines Wagens auf, der schräg am Rande des Highways stand. Wir sahen die Nummer, und wir wußten Bescheid.
    Es war die North-Carolina-Nummer 220 204!
    Es war Danny Packs Thunderbolt.
    Mr. High bremste so scharf, daß Phil und ich ruckartig nach vorn geworfen wurden. Noch ehe aber der Jaguar richtig zum Halten kam, waren wir ins Freie gejumpt und rannten mit gezogenen Waffen auf die Limousine zu, deren Tür auf der Fahrersitzseite offenstand. Ich hatte inzwischen natürlich eine neue Waffe erhalten — einen schweren Polizeicolt, der aber gut in der Hand lag.
    Hinter uns quietschten schrill die Bremsen der drei Streifenwagen. Phil und ich erreichten den Thunderbolt fast gleichzeitig und sahen auf Danny Pack.
    Er hing stöhnend quer über dem Vordersitz. Seine Arme hatte er über die Rückenlehne geschoben, um nicht zu Boden zu rutschen. Sein helles Anzugjackett war von den Revers an mit Blut getränkt, und sein mattes Stöhnen verriet, daß er eine Menge Blut verloren hatte.
    Er hielt seine Augen geschlossen und öffnete sie auch nicht, als ich ihn anrief. Gehört mußte er unser Kommen aber haben, denn er lallte gurgelnd: »Zwei Kugeln, Boys — zwei Kugeln!«
    Wir ließen ihn in seiner Stellung, denn der Polizeiarzt tauchte schon neben uns auf.
    »Unterhalb der linken Schulter, aber oberhalb des Herzens«, sagte er, sobald er Pack angesehen hatte. »Die Lunge hat wahrscheinlich auch was abbekommen! Los, Jungens, helft mir, ihn lang auf den Sitz zu legen!«
    Dabei wurde der alte Pack dann ohnmächtig.
    »Wird er durchkommen, Doc?« fragte Mr. High mit einem Ton von Bitternis.
    »Kann man jetzt noch nicht sagen, Chef«, war die Antwort. »Er hat ’ne Menge Blut verloren, und der Jüngste ist er ja schließlich auch nicht mehr. Ein übler Schuß! Aber er irrt sich, Leute, es hat ihn nämlich nur einmal erwischt!«
    Wir fanden die zweite Kugel im Polster des Sitzes. Sie mußte scharf an Pack vorbeigewischt sein, und Myers hatte bestimmt geglaubt, die Geschosse hätten beide getroffen.
    »Er kann noch nicht weit sein, Boys!« rief Mr. High hastig. »Zu Fuß mit dem schweren Koffer, nein… Los, Jungens, denkt jetzt daran, was auf dem Spiel steht!«
    Die Beamten, teils uniformiert, teils in Zivil, schwärmten aus. Wie geisterhafte Finger huschten die scharfen Strahlen der Handscheinwerfer über die Äcker, Wiesen und Büsche.
    Sie glitten an Hügeln hinauf und wischten über nachtfeuchtes Gras. Und sie stachen in ein kleines Wäldchen, das etwa hundert Yard westlich des Highways hinter einer Birkenreihe lag.
    Ich war wieder zu meinem Jaguar gerannt. Phil Decker hatte dieselben Gedanken wie ich, und gleich darauf beugten wir uns einmütig über das Meßblatt, das ich aus der Kartentasche gezerrt hatte.
    »Er kann unmöglich zu Fuß nach New York wollen, Jerry!« brummte Phil sarkastisch. »Nicht mal in acht Tagen würde der Bursche das schaffen. Er muß also eine Möglichkeit gesehen haben, auch ohne den Thunderbolt durchzukommen.«
    »Die Bahn!« sagte ich. Ich deutete auf die schraffierte Bahnstrecke der Karte, die in einer Entfernung von ungefähr sechs Meilen an dem Punkt vorbeiführte, wo Myers den Wagen im Stich gelassen hatte.
    Phil Decker nickte.
    »Zu weit für ihn — aber das wird’s wahrscheinlich sein, Jerry! Er hat jetzt anscheinend doch die Nerven verloren.«
    »Für uns wäre das noch schlimmer. Solange er noch stur seinen Plan verfolgt, ist er eher zu fassen, als wenn wir seine Absichten nicht mehr kennen!«
    »Hm, das stimmt!«
    Wir sahen uns an.
    »Also die Bahn!« sagte Phil. »Aber du glaubst doch nicht im Ernst, daß er einen Zug Inhalten wird, um so nach New York zu kommen?«
    »Ich will dir sagen, was er tut, wenn er wirklich auf diese Art weiter will!« Ich wies wieder auf das Meßblatt. »Hier, das ist ein Güterbahnhof! Noch eine knappe Meile weiter von hier aus. Dorthin wird er gehen, Phil. Ich halte ihn für raffiniert genug, es von vornherein geplant zu haben für den Fall, daß er verfolgt werden würde. Es kann auch durchaus sein, daß in Kürze ein Güterzug dort durchfährt, und er…« Nein, es war durchaus nicht so. Die schrillen Pfiffe einer Signalpfeife, die plötzlich die Nacht zerrissen, ließen uns beide zusammenfahren. Wir hoben den Blick und beobachteten, wie sich die Scheinwerferstrahlen auf die Stelle konzentrierten, von der die Pfeifzeichen kamen.
    »Sie haben ihn!« stieß Phil hervor. Ich warf die Karte zur Seite, und wir kletterten wieder auf die

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