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0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
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passiert!«
    »In Ordnung, Corporal!« bestätigte Mr. High heiser. Seine Hände umkrallten das Lenkrad so fest, daß seine Knöchel weiß hervortraten.
    Im Anfang der Jagd hatte der Jaguar an der Spitze unserer Kolonne gelegen. Inzwischen konnte von einer Kolonne längst keine Rede mehr sein. Mr. High hatte die anderen abgehängt und fegte mit voller Geschwindigkeit den Highway entlang.
    »Ich rufe Kommando Feuersturm!« röhrte es wieder aus den Membranen. »Control Point 209c, Leutnant Higgson. — Der Thunderbolt ist an unserer Gabelung in Richtung Richmond abgebogen.«
    »Was habe ich gesagt, Chef?« fragte ich grimmig.
    »Ja, es ist gut, Jerry!« sagte Mr. High mit finster gefurchter Stirn.
    ***
    0 Uhr 45
    Unser Plan war in allen Einzelheiten besprochen und fertig. Mr. High hatte dem Thunderbolt inzwischen einen weiteren Vorsprung gegeben, so daß auch die drei Streifenwagen hinter uns auf gerückt waren.
    Der Zeiger des Tacho pendelte an der Hundert herum, während ich beim Schein der Stablampe die Stellen ankreuzte, wo die Traffic Control die zu unserem Highway führenden Straßen und Wege hermetisch abriegeln sollte. Die Ortschaft, die geräumt werden mußte, lag etwa achtzehn Meilen vor Darville.
    Über Funkspruch redete Mr. High mit dem Town Mayor des Ortes, dessen Bewohner innerhalb einer knappen Stunde ihre Häuser verlassen sollten.
    Daß es Mr. High nicht gerade leicht hatte, dürfte einleuchten, denn er konnte ja dem Bürgermeister nicht die wirklichen Gründe dieser plötzlichen Anordnung verraten.
    »FBI-Kommando New York«, meldete er sich zunächst. »Sie haben wahrscheinlich schon davon gehört, daß man in verschiedenen Staaten Luftschutzübungen durchgeführt hat. Well, Town Mayor, diesmal sind Sie am Drücker!«
    »Ich verstehe kein Wort, Sir!« schnappte der Bürgermeister verblüfft. »Sie wollen…?«
    »Ich will vor allem keine langen Sprüche hören, Mayor!« unterbrach Mr. High lakonisch. »Daß solche Manöver von größter Wichtigkeit sind, sollte Ihnen einleuchten. Und daß wir dabei keine Rücksicht auf die Nachtruhe unserer Bürger nehmen können, ist ebenso klar. Im Kriegsfall wird ein Gegner der USA auch nicht gerade zur Tageszeit zuschlagen oder anfragen, ob es ihnen was ausmacht, in der Falle gestört zu werden.«
    »Hm, okay!« knurrte der Stadtvater am anderen Ende ergeben. »Was habe ich also zu tun?«
    »Nehmen Sie an, daß ein Geschwader feindlicher Stratosphärenbomber im Anflug auf die Staaten ist. Unsere Radargeräte haben die Atombombenträger des Gegners auf dem Schirm, aber wir wissen nicht, ob unsere Abwehrraketen sämtliche Maschinen herunterholen werden. Das heißt: Wir müssen sichergehen — es ist also mit einem Atomangriff zu rechnen. Ihre Siedlung liegt in der bedrohten Zone. Sie selbst haben dafür zu sorgen, daß Ihre Bürger den Ort sofort verlassen und sich innerhalb von genau fünfundfünfzig Minuten in den Appalachen befinden. Frauen, Kinder und alte Leute sind zuerst in Sicherheit zu bringen. Über das Verhalten bei Atomangriffen wissen Sie Bescheid?«
    »Natürlich, Sir!«
    »Gut! An Verpflegung nehmen Sie hauptsächlich Konserven mit. Rechnen Sie mit der Möglichkeit, daß es in den Bergen kein Frischwasser gibt. Die Aktion soll sich in allen Einzelheiten so abwickeln wie im Ernstfall. Vergessen Sie also auch die Strahlenanzüge und die Geigerzähler nicht. Geben Sie erst einmal Alarm.«
    »Ist schon passiert, Sir!«
    »In Ordnung, Mayor! Scheint ja alles zu klappen, wie? Na, wir wollen hoffen, daß das Ganze nie Ernst wird. Wir melden uns bei Ihnen, wenn die Übung beendet ist, Sie werden wahrscheinlich von der Polizei oder von der Army benachrichtigt. Noch etwas: Alle Wagen aus Ihrer Siedlung, die eine Funksprechanlage haben, sind theoretisch schon ausgefallen, klar? Wir wollen nicht, daß die Bürger irgendwelche modernen Erleichterungen haben. Das Kennwort für das Manöver ist ›Feuersturm‹.«
    »Feuersturm! Eine tolle Bezeichnung.«
    Dann war das Gespräch zu Ende.
    »Myers müßte eigentlich längst beim nächsten Kontrollpunkt sein«, sagte Phil Decker nachdenklich.
    »Nach meiner Schätzung müßte er schon weit über den Punkt hinaus sein«, antwortete ich meinem Freund.
    Phil war mit seinen Gedanken ganz bei unserem Wild.
    »Da ist doch irgendwas nicht in Ordnung, Jerry!« murmelte er.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    Zehn Minuten später wußten wir auch, was passiert war. Im Licht unserer Scheinwerfer tauchte jählings das blitzende

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