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0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
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der Chef. »Unsere Ermittlungsarbeiten in diesem Punkt sind noch im Gange. Im Moment geht es aber nicht nur um irgendeinen Koffer mit der Bombe, sondern um Myers selbst, der das Ding ja bei sich hat. Sie kennen seine Freunde, Towell. Hier ist die Liste, die uns Miß Murray zur Verfügung gestellt hat. Sind Sie der Meinung, daß die Liste vollständig ist, oder vermissen Sie irgendeinen Namen, den Miß Murray vielleicht vergessen hat?«
    Raf Towell las sich die Liste sorgfältig durch. Dann, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte, schüttelte er entschieden den Kopf.
    »Ein paar von den Leuten kenne ich selbst gar nicht«, sagte er fest. »Die anderen sind mir bekannt, aber es fehlt niemand, von dem ich sicher weiß, daß er mit Myers irgendwelche Verbindung hatte.«
    »Well!« Mr. High krauste die Stirn. »Die Leute auf der Liste werden überwacht. Ich rechne damit, daß Myers im Laufe des Vormittags hier in New York eintrifft.«
    »Wäre es nicht gut, einen Ring um die Stadt zu ziehen, damit er erst gar nicht hereinkommt?« stieß Henry Blyth nervös hervor. »Eine hermetische Abriegelung…«
    »Wir lassen natürlich die Zufahrtsstraßen, Bahnhöfe und so weiter überwachen«, erklärte Mr. High schnell. »Aber, bitte, versetzen Sie sich doch mal in meine Lage, Mr. Blyth. Ich soll dafür sorgen, daß Myers’ Plan mißlingt. Selbst wenn der Mann also irgendwo erkannt wird, kann ich ihn nicht aufhalten lassen. Immerhin wäre der Kerl imstande, die Bombe vorzeitig zur Explosion zu bringen. Wir sitzen praktisch auf einem Vulkan, der jederzeit ausbrechen kann, falls wir die ganze Sache nicht wie ein rohes Ei behandeln.«
    »Uns geht es jetzt darum, Myers erst einmal wiederzufinden, meine Herren«, warf ich ein, zu Towell und Blyth gewandt. »Im Augenblick wissen wir nicht, wo er sich aufhält, und erst wenn wir das wissen, können wir richtig handeln.«
    »Und deshalb, meine Herren, sind Sie hier!« nickte Mr. High. »Wir nehmen nämlich an, daß nicht nur Sie bedroht sind, Mr. Blyth. Wir glauben vielmehr, daß noch andere Menschen in Gefahr schweben, von denen Myers meint, daß sie ihn übervorteilt oder betrogen haben.«
    Raf Towell starrte meinen Chef erbleichend an.
    »Sie meinen…?«
    »Daß er sich auch an Sie und Mr. Cooper halten wird! Er bildet sich ein, daß Sie gegen ihn konspiriert haben. Dieser — nennen wir es einmal Komplex —, dieser Komplex also frißt an ihm. Für uns, so unangenehm das auch für Sie klingen mag, ist dieser Komplex des Verbrechers — oder eben Irrsinnigen — ein weiterer Faktor, mit dem wir rechnen können.«
    Raf Towell machte eine rasche Bewegung.
    »Aber an Cooper kann er doch gar nicht mehr heran«, sagte er.
    »Ganz richtig!«
    Mr. High nahm ein Formular von seinem Schreibtisch, dem er die verschiedenen Einzelheiten und Daten seiner Antwort entnahm.
    »Dr. Cooper ist heute mit einer von der Pan American Airways gecharterten Sondermaschine um 2 Uhr 12 hier abgeflogen. Zweck der Reise: Besprechung in Los Alamos. Wir haben dort bereits angefragt und wissen, daß Cooper angekommen, also außer Gefahr ist.«
    »Garantieren Sie, daß Ihre Leute meine… Ich meine, wird Miß Murray wirklich nicht einen Moment aus den Augen gelassen?« fragte Blyth endlich das, was er nach meiner Meinung schon die ganze Zeit hatte fragen wollen.
    »Eine derart genaue Überwachung ist natürlich nicht möglich!« Unser Chef lächelte flüchtig. »Miß Murray hat einen unserer besten weiblichen Detektive bei sich und wird außerdem laufend von mehreren Beamten beschattet. Mit Ihrer Frage sind Sie aber auf unser eigentliches Thema gestoßen, Mr. Blyth. Ihr Apartment in der 86. Straße wird seit gestern gleichfalls laufend beobachtet. Inzwischen habe ich auch die Überwachung Ihrer Wohnung angeordnet, Mr. Towell. In Ihrem eigenen Interesse ist das leider notwendig.«
    »Und wie sollen wir uns nun weiterhin verhalten?«
    »Wir haben Sie bis jetzt nur ständig .bedecken lassen, Mr. Blyth«, sagte mein Chef ernst. »Inzwischen ist die Gefahr für Sie aber äußerst akut geworden, das heißt, Myers könnte sich vielleicht doch schon in der Stadt befinden und hinter Ihnen her sein! Deshalb auch eben das Manöver mit dem falschen Briefträger und dem ›Abgang‹ über das Dach. Deshalb haben wir Mr. Towell auch im Milchwagen abgeholt und unterwegs noch mal umsteigen lassen.«
    »Aber was soll denn jetzt werden?« stieß Towell heraus.
    »Mindestens bis morgen abend werde ich Sie beide in Schutzhaft nehmen

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