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0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen

Titel: 0026 - Wir hetzten ihn für zwölf Millionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten ihn für zwölf Millionen
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Mr. Myers irgend so ’n ganz großes Atom-As ist! Na, wissen sie, Sir, ich bin ja schließlich nicht doof auf beiden Backen, was? Poggy, sagte ich mir, Poggy, da stinkt doch was. Da ist doch was nicht in Butter, Poggy! Wenn dieser Myers so mächtig berühmt und tüchtig ist, dann geben sie dem doch gleich wieder was anderes. Irgend ’ne wichtige Sache geben sie dem doch — gerade jetzt, wo sie in Los Alamos wieder ’ne neue Versuchsreihe gestartet haben. Warum also, dachte ich mir, treibt sich denn der Mann da in solchen Kaschemmen ’rum? Und warum haben denn die Presse-Haie nichts davon geschrieben, wo er jetzt arbeiten wird? Sonst, dachte ich, schreiben die doch so ’nen Zimt immer gleich! Außerdem kam mir der Mann auch irgendwie komisch vor, Sir! Wie einer, der einen Tick hat und alles bloß mechanisch macht!«
    Sieh da, sieh da! Mein alter Freund Poggy als Psychologe! Von der Seite hatte ich Nathanael Sidowa noch gar nicht kennengelernt. Aber man lernt eben nie aus, auch als G-man nicht. Mir war Poggy zum erstenmal in die Finger gekommen, weil er einen Schrank aufgemacht hatte, der ausgerechnet Geheimpläne über die CL 28, eine unserer besten U-Boot-Jäger, und Unterlagen über den Düsentrainer T 33 enthielt. Damals hatte der »Grobschmied« auch für einen Auftraggeber gearbeitet, allerdings war dieser Auftraggeber damals längst nicht so gefährlich gewesen wie Mr. Myers.
    »Ich habe doch noch was gut bei dir, Poggy«, sagte ich. »Du weißt doch, daß du auf dem Stuhl gelandet wärst, wenn ich es damals nicht so höllisch genau genommen hätte. Die Leute vom Gericht hätten dich glattweg dahingebracht. Aber ich wollte es eben ganz genau wissen, und deswegen mußte dein Auftraggeber den schweren Gang machen, weil er den Wachmann erschossen hatte.«
    Mit einem scheuen Blick tastete Poggy mein Gesicht ab.
    »Ja, ja, Sir!« knurrte er. »Genauso war das damals!«
    »Aber zuerst deutete alles darauf hin, daß du die Kugel abgefeuert hättest«, erzählte ich weiter. »Alles, aber auch alles, Poggy. Und ich sage noch mal, sie hätten dich in die Kammer mit dem Stuhl geschickt. Und wenn ich nicht obendrein herausgetüftelt hätte, daß du gar nicht wußtest, was eigentlich in dem Schrank war, wärest du bis an dein Lebensende hinter die Gardinen gekommen. Das weißt du doch auch noch! Na und? Waren’s denn nicht bloß vier Jahre, die sie dir verschrieben haben?«
    »Dreieinhalb, Sir!« murmelte Poggy. »Ich werde Ihnen das auch nie vergessen, Sir. Nee, bestimmt, Sir, dafür werde ich Ihnen immer dankbar sein.«
    »So? Wirklich?«
    Ich kramte meine Zigarettenpackung hervor und hielt sie Poggy hin. Er fingerte sich gleich drei von den Stäbchen heraus, schob zwei hinter die Ohren und eines zwischen die Lippen.
    Ich gab ihm Feuer und fuhr fort: »Jetzt kannst du mir mal ’nen Gefallen tun, Alter! Inzwischen wirst du ja schon spitzbekommen haben, daß es mir nicht um dich geht. Ich brauche Myers — nur auf den habe ich es abgesehen, Poggy. Ich kann dir aber nicht sagen, worum es im einzelnen geht. Aber ich kann dir verraten, daß es sich um Mord handelt, mein Junge!«
    Poggy nahm die Zigarette aus dem Mund, und ich bemerkte, daß seine Finger flatterten.
    »Mit Mord — mit Mord will ich nie nichts zu tun haben, Sir!« sagte er keuchend.
    »Na, also!« nickte ich. »Dann wirst du mir jetzt auch erzählen, wie ich Myers finden kann! Ich weiß, daß er vorhin mit dir telefoniert hat. Er fragte wieder nach Miß Murray, und er wollte wissen, ob sie noch hier sei. Ich kann dir ruhig sagen, daß das Gespräch abgehört worden ist, denn du wirst dich jetzt bestimmt vorsehen, ihn zu warnen. Du kennst die Gesetze ganz gut — sie würden es ›Beihilfe zum Mord‹ nennen. Myers rechnet also damit, daß Miß Murray die Stadt verläßt, wie?«
    »Ja, er hat so was gesagt!« meinte Poggy.
    »Und in diesem Fall sollst du ihn benachrichtigen. Sag mir die Nummer, und wir sind uns einig, Poggy!«
    »Er hat mir keine Telefonnummer gegeben, Sir. Wenn Miß Murray weggeht, soll ich sie verfolgen, bis ich genau weiß, daß sie dort bleibt, wo sie hingegangen ist. Ich soll auch auf Verfolger achten. Dann soll ich ein Telegramm schicken. Hauptpostlagernd für Mr. Adam Rigby, New York, Brooklyn East Center ist die Adresse. Er sagte, er wird es bestimmt schnell kriegen, und wenn die Sache klargeht, will er mir noch mal zweihundertfünfzig Eier geben!«
    »Hast du schon gestern so ’n Telegramm geschickt?« fragte ich.
    Gleich würde

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