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0028 - Insel der Seelenlosen

0028 - Insel der Seelenlosen

Titel: 0028 - Insel der Seelenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Suko wischte sich mit einer fahrigen Handbewegung über das Pfannkuchengesicht.
    »Wo ist Jane jetzt?« fragte er mich eindringlich.
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich hellhörig. Suko hatte mir diese Frage nicht ohne Grund gestellt. Ich berichtete ihm in Schlagworten, was sich im Verlaufe des Abends zugetragen hatte. Anschließend erkundigte ich mich: »Wieso wolltest du wissen, wo Jane jetzt ist?«
    »Weil ich hören wollte, ob du es weißt«, erwiderte der Chinese. »Du weißt es nicht. Aber ich weiß es!«
    Ich blickte ihn groß an. »Tatsächlich? Wo ist sie?«
    »Sie rief vor einer halben Stunde an. Sie war in Panik…«
    Meine Kopfhaut zog sich unangenehm zusammen, als ich das hörte.
    »Sie war völlig außer Atem«, fuhr Suko fort.
    »Von wo aus rief sie an?« wollte ich gespannt wissen.
    Darauf bekam ich eine Antwort, die mir einen Schock versetzte. Suko behauptete: »Der Anruf kam aus Aberystwyth!«
    ***
    Aberystwyth!
    Innerhalb einer Stunde hörte ich diesen Namen nun schon zum zweiten Mal. Maeve Easton hatte mir erzählt, daß sie morgen früh dorthin fahren würde. Mir kam in den Sinn, was ich von dieser 12.000-Seelen-Stadt wußte: Es handelte sich um einen beliebten Ferienort mit malerischen Badebuchten. Aberystwyth besitzt eine Universität und die Nationalbibliothek von Wales.
    Von Wales!
    Luftlinie gemessen, waren das etwa dreihundert Kilometer. Wie um alles in der Welt konnte Jane Collins von dort anrufen, wenn sie noch vor kurzem mit mir hier in London zu Abend gegessen hatte?
    Ich verlangte von Suko, daß er mir haarklein schilderte, was Jane gesagt hatte.
    »Sie war ziemlich durcheinander«, berichtete mein Freund. »Sie sprach von einem Kerl, der sie in Trance versetzt hatte…«
    Genau wie ich vermutet hatte!
    »Sie konnte sich an keine Einzelheiten erinnern«, fuhr Suko fort. »Sie wußte nur, daß sie mit dir zu Abend gegessen hatte und daß dieser Mann an euren Tisch kam, während du telefonieren warst. Anschließend setzte ihr Blackout ein. Sie erwachte aus der Trance erst wieder in Aberystwyth.«
    »Und weiter?« fragte ich ungeduldig.
    »Es gelang ihr auszurücken. Der Kerl verfolgte sie. Sie versteckte sich in einer Telefonzelle und rief mich an, nachdem sie dich nicht erreichen konnte. Sie sagte, daß der Kerl auch mit Jill Grabowskis Verschwinden zu tun gehabt hatte. Sie redete von einem ganz großen Coup, den die Wesen aus dem Schattenreich landen wollten… Dann brach sie jäh ab. Ich hörte sie flüstern: Der Mann, der hinter mir her ist, ist soeben um die Ecke gebogen. Er kommt auf die Telefonzelle zu. Ich glaube, er hat mich entdeckt… Dann hörte ich Kampflärm – und gleich darauf hängte jemand ein.«
    Mir trat der Schweiß auf die Stirn.
    Superintendent Powell brauchte sich nicht mehr aufzuregen.
    Jetzt war das mein Fall.
    Er fiel in meinen Kompetenzbereich!
    ***
    »Konnte Jane noch irgendwelche Namen nennen?« fragte ich meinen Freund aufgeregt.
    Suko schüttelte den Kopf. »Ich habe dir alles gesagt, was ich erfahren habe. Nicht das geringste blieb unerwähnt.«
    »Das Dämonengeschmeiß zieht mal wieder raffiniert die Fäden!« sagte ich verdrossen. Jane hatte uns den Beweis geliefert, daß zwischen ihrer Entführung und dem Verschwinden von Jill Grabowski ein Zusammenhang bestand.
    Mir fiel wieder ein, wie nervös Charly Shaeffer, der Klavierspieler im »Hazelnut« gewesen war.
    »Hör zu«, sagte ich zu Suko. »Ich setzte mich noch in dieser Stunde in meinen Wagen und fahre nach Aberystwyth.«
    Der Chinese nickte. »Und was mache ich?«
    »Du nimmst dir Paul Lindsay vor. Zieh ihm spanische Stiefel an, oder mach sonst was mit ihm, aber bringe ihn zum Reden.«
    »Das schaffe ich!« sagte Suko zuversichtlich.
    Auch ich war davon überzeugt. Mein Freund hatte »schlagkräftige« Argumente, wenn es sein mußte.
    »Knöpf dir den Mann vor. Ich bin sicher, er hat keine reine Weste. Er muß dir sagen, weshalb und wohin Jill Grabowski verschwunden ist«, trug ich meinem Freund auf.
    »Du kannst dich wie immer auf mich verlassen, John«, sagte Suko.
    »Okay«, nickte ich. »Wenn du mit Lindsay fertig bist, schwingst du dich auf deine Harley Davidson und kommst nach Aberystwyth nach.«
    »Gut«, sagte Suko.
    »Viel Erfolg«, brummte ich und schlug meinem Freund auf die Schulter. »Dasselbe wünsche ich dir auch, John.«
    Ich traf ein paar Vorbereitungen, verließ dann mit Suko mein Apartment. Wenig später saß ich im Bentley und verließ die Stadt in Richtung Wales.
    Eine lange

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