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0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns, etwas zurückzubleiben. Achmed Gamal schloß behutsam die Tür.
    Dr. Shamani wollte mit dem Patienten reden. Er setzte sich auf die Bettkante und sprach beruhigend auf den Kranken ein. Dabei hielt er dessen rechte Hand fest.
    Es schien auch alles gutzugehen, bis Cher plötzlich einen heiseren Schrei ausstieß.
    Mit erstaunlicher Kraft fuhr er in seinem Bett hoch, sprudelte Worte hervor, die Bill und ich nicht verstanden, und war nur mühsam zu bewegen, sich wieder hinzulegen.
    Er redete weiter. Leiser diesmal. Schweißbedeckt war sein Gesicht. Es glänzte wie mit Fett eingerieben.
    Ich wandte mich an Achmed Gamal. »Was sagt dieser Mann?« flüsterte ich.
    Der Oberst warf mir einen schnellen Blick zu. »Er spricht von dem Mumienreiter. Er sagte, daß er auf dem Weg zu ihm ist.«
    »Woher will er das wissen?«
    »Das fühlt er.« Achmed Gamal lächelte. »Ist natürlich Unsinn. Kranke fiebern sich da einiges zusammen.«
    Ich war davon nicht überzeugt. Auch Bills skeptisches Gesicht zeigte mir, daß er die gleiche Meinung vertrat wie ich.
    Cher war jetzt ruhiger geworden. Er redete nicht mehr, nur sein Atem war noch zu hören.
    Dr. Shamani erhob sich von der Bettkante und schob seine Brille hoch. Während er auf uns zuschritt, sagte er: »So war es in der vergangenen Nacht auch. Wir hatten ständig eine Wache am Bett. Manchmal mußten wir den Mann sogar festschnallen.«
    »Er glaubt, daß ihn eine Mumie besuchen will?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Und was sagen Sie dazu, Herr Doktor?«
    Der Arzt hob die Schultern. »Ich bin Wissenschaftler, meine Herren. Ich glaube nur das, was ich auch hundertprozentig belegt vor mir sehe. Ich erkenne seine Krankheitssymptome, seine Angstzustände und deren Ursachen. Aber an eine lebende Mumie kann ich beim besten Willen nicht glauben.«
    Achmed Gamal enthielt sich der Diskussion. Er zeigte wenigstens vor Fremden nicht, daß ihm der Fall doch mehr Kopfzerbrechen bereitete, als er zugeben wollte.
    »Hat er sonst noch etwas gesagt?« erkundigte ich mich.
    »Nein, er hat immer nur von der Mumie geredet. Und vom Tod seines Bruders. Angeblich ist Saffi von mehreren mumienhaften Reitern ermordet worden.« Er hob plötzlich den Kopf. »Aber wenn es Sie und Ihren Freund so interessiert, Mr. Sinclair, weshalb reisen Sie nicht dorthin, wo dieser Überfall stattgefunden hat?«
    »Das werden wir auch noch tun, Mr. Shamani«, antwortete ich. »Nur wollte ich zuvor Details wissen, die mir nur Ihr Patient geben kann. Deshalb mein Besuch.«
    Der Arzt hob die Schultern. »Sorry, aber helfen kann ich Ihnen auch nicht.«
    Bill wollte eine Frage stellen, schluckte die Worte jedoch hinunter, da der Kranke sich plötzlich aufrichtete, zu schreien anfing und auf die Tür zeigte.
    Sofort war der Arzt an seinem Bett, packte ihn an den Schultern und wollte ihn zurückdrücken, doch Cher stemmte sich mit all seiner Kraft gegen den Griff.
    Immer wieder schrie er.
    »Was sagt er?« rief ich.
    »Er redet wieder von der Mumie. Angeblich soll sie schon hier sein…«
    Ich war es leid, sah, daß sich die Erregung des Kranken bis zum Siedepunkt steigerte, und war mit drei großen Schritten an der Tür.
    Hart riß ich sie auf – und prallte zurück.
    Vor mir stand die Mumie!
    ***
    Das Horror-Wesen war kleiner als ich. Die Bandagen schimmerten grün, und in den Augenhöhlen sah ich es gelblich flackern.
    Diese Eindrücke nahm ich innerhalb von Sekundenbruchteilen wahr. Ich sah auch das handliche Schwert in der rechten Faust der Mumie, ahnte den Angriff und sprang zurück.
    Gerade noch rechtzeitig.
    Die Waffe fegte auf mich zu, hätte mich in Hüfthöhe getroffen, doch ich war schneller.
    Eine Armspanne entfernt wischte die Klinge an mir vorbei. Die Mumie setzte nach, drang in das Zimmer ein.
    Hinter mir gellten die Schreie des Kranken. Geschickt schwang das Horror-Wesen die Waffe und attackierte mich.
    Dr. Shamani und Achmed Gamal standen wie erstarrt da. Anders Bill Conolly. Er schnappte sich einen Besucherstuhl, schwang ihn hoch und ließ das Möbel auf den Kopf der Mumie krachen.
    Es gab einen dumpfen Laut. Zwei Beine brachen ab, so wuchtig war der Schlag geführt worden.
    Doch die Mumie zeigte keine Reaktion. Sie wankte nicht einmal und ließ sich in ihrem Vorwärtsdrang nicht stoppen.
    Und der galt mir.
    Achmed Gamal wollte beweisen, aus welchem Holz er geschnitzt war. Er mißachtete meinen Warnruf und rannte von der Seite her auf die Mumie zu. Dabei zog er seine Dienstwaffe.
    Die Mumie schien auch hinten Augen

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