Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0029 - Die Rückkehr des Rächers

0029 - Die Rückkehr des Rächers

Titel: 0029 - Die Rückkehr des Rächers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in Erfüllung. Diese Erfahrung habe ich schon oft gemacht.«
    »Es hat übrigens drei Leichen gegeben«, klärte mich der Oberst auf. »Wieso?«
    »In Atfih, einer kleinen Stadt südlich von hier, ist ein Engländer umgebracht worden. Durch einen Lanzenstich. Ein kleiner Junge glaubte, einen Geist auf einem Kamel gesehen zu haben. Das hat er der Polizei erzählt. Da ich die Anordnung gegeben habe, mir sämtliche nicht erklärbaren Vorfälle zu melden, habe ich automatisch von dem Fall erfahren.«
    »Und der Engländer gehörte zu den Grabräubern«, vermutete ich.
    »Genau.«
    Bill Conolly mischte sich ein. »Wie ich verstanden habe, bestehen die Grabräuberbanden doch hauptsächlich aus Einheimischen.«
    Gamal gab ihm recht. »Doch dieser ermordete Engländer war fast ein Einheimischer. Seit dem Zweiten Weltkrieg lebte er in Ägypten und wird sich schon seine Beziehungen aufgebaut haben.«
    »Wo ist er umgebracht worden?« wollte ich wissen.
    »In seinem Haus.«
    »Also weit weg von hier.« Den Satz sprach ich mehr zu mir selbst. »Dann können wir davon ausgehen, daß diese Leibwächter des Pharaos im Land verteilt sind.«
    Oberst Gamal faßte es militärisch knapp zusammen. »Ein Zwei-Fronten-Krieg.«
    »Exakt.«
    Ich wischte mir über die Stirn. Längst hatte ich mein Jackett ausgezogen. Es war hoher Nachmittag. Unbarmherzig brannte die Sonne vom Himmel. Wir hatten uns noch eine Stunde in der Klinik aufgehalten und vor allen Dingen Dr. Shamani zum Schweigen vergattert. Da der Tod des Patienten auf eine natürliche Weise eingetreten war, brauchte sich der Arzt auch keine Vorwürfe zu machen. Das Schwert hatten wir mitgenommen. Es lag wohlverstaut in einem Panzerschrank des Geheimdienstes.
    »Atfih wäre auch eine gute Ausgangsbasis«, schlug ich vor. »Sie liegt am Rand der Wüste, und ich kann mir gut vorstellen, weshalb die Gangster diesen Ort gewählt haben.«
    »Die Kollegen von der Polizei haben das Haus des ermordeten Engländers durchsucht«, informierte uns der Oberst. »In einem Panzerschrank haben sie für mindestens hunderttausend Dollar Ware gefunden.«
    »Aber wer ist so dumm und läßt die gestohlenen Schätze so lange in einem Panzerschrank liegen?« fragte Bill.
    »Niemand. Wie wir herausgefunden haben, werden die Sachen nach Kairo geschickt, wo das Haupt der Bande sitzt.«
    »Dessen Namen Sie sicherlich kennen«, vermutete ich.
    Der Oberst lachte. »Stimmt. Der Kerl heißt Naida. Ibrahim Naida. Er ist das, was Sie einen Gangsterboß nennen oder einen Hehler im großen Stil.«
    »Können Sie ihm etwas nachweisen?« fragte ich.
    »Bisher noch nicht. Außerdem hat Naida gute Beziehungen zu den Behörden. Er erfährt oft von einer Sache schneller als viele Beamte.«
    »Und womit verdient er offiziell sein Geld?« wollte mein Freund Bill wissen.
    »Dreimal dürfen Sie raten.«
    »Nachtclub«, schnappte Bill.
    »Genau. Naida besitzt einen der besten Nachtclubs von Kairo. Sein Schuppen ist in. Dort treffen sich Diplomaten, Beamte und auch zahlreiche ausländische Gäste. Ich möchte nicht wissen, welche Geschäfte schon bei ihm getätigt worden sind.«
    »Wir sollten uns den Knaben mal ansehen«, schlug ich vor.
    Gamal war einverstanden.
    »Und wann?« fragte ich.
    »Vor einundzwanzig Uhr tut sich da nichts«, erwiderte er. »Ich hole Sie dann vom Hotel ab.«
    Die Idee war gut. »Falls wir bei Naida nichts herausfinden, werden wir morgen in Richtung Atfih fahren.« Ich schaute Bill an. »Oder hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Nein, nein. Schon okay.«
    Wir standen auf und verabschiedeten uns von Achmed Gamal.
    »Mein Chauffeur wird Sie zum Hotel bringen«, sagte er.
    Im Fond des Wagens sprachen wir über den Fall. Bill war fest davon überzeugt, daß die Königsmumie irgendwann auftauchen würde. »Vielleicht schon in den nächsten Tagen«, vermutete er.
    »Wenn das tatsächlich passiert, möchte ich dabeisein«, sagte ich zu meinem Freund.
    »Frag mich mal.« Dann lächelte er. »Weißt du, was ich gleich tue, wenn ich im Hotel bin?«
    »Sicher«, grinste ich. »Du rufst in London an.«
    Bill hob resignierend die Schultern. »Vor dir kann man auch nichts geheimhalten.«
    »Eben. Ich bin wie eine Schwiegermutter. Immer zur Stelle, wenn es brennt.«
    ***
    Verglich man Ibrahim Naida mit einem Filmgangsterboß, so kam der Araber schlecht dabei weg. Er war wesentlich kleiner als die meisten Männer, hatte eine Halbglatze, einen traurigen Oberlippenbart, aber wieselflinke, dunkle Knopfaugen.
    Großen

Weitere Kostenlose Bücher