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003 - Der Hexer von Sumatra

003 - Der Hexer von Sumatra

Titel: 003 - Der Hexer von Sumatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verschwand aus meinem Blickfeld. Ich eilte durch das Lokal. Tukets Leute beachteten mich nicht. Sie setzten die Arbeit ohne ihren Chef fort. Jeder wußte, was er zu tun hatte.
    Ich erreichte die Hintertür.
    Bevor ich sie aufriß, zog ich meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter, denn Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ich entsicherte die Waffe mit dem Daumen, öffnete die Tür und trat vorsichtig nach draußen. Stille. Frieden. Weit und breit kein Indonesier. Aber ich fühlte seine Nähe mit jeder Faser meines Körpers. Er war nicht davongelaufen. Er lag hier irgendwo auf der Lauer.
    Es gab mehrere Möglichkeiten, sich zu verstecken. Links ragten etliche leere Kistenstapel auf. Rechts wucherte ein Strauch mit dicken glänzenden Blättern und schneeweißen Blüten.
    Ich tat den ersten Schritt.
    Da fiel plötzlich einer der Kistenstapel um. Direkt auf mich.
    Und dann ging alles verdammt schnell.
    Ich sprang zurück, sah den Indonesier, doch ehe ich meinen Revolver auf ihn richten konnte, schlug er mit einer Holzlatte nach meiner Schußhand. Ein glühender Schmerz explodierte in meinem Gelenk. Ich verlor den Revolver. Kisten fielen darauf. Der Indonesier wuchtete sich vorwärts. Seine Gesichtshaut wurde fahl, die Augen glanzlos, und als er den Mund öffnete, sah ich häßliche gelbe Sägezähne!
    ***
    Das kannte ich schon.
    Schon wieder ein Menschenfresser! schoß es mir durch den Kopf.
    Ich richtete mich auf einen erbitterten Kampf ein. Den Colt konnte ich nicht suchen. Ich mußte mich wieder auf meinen magischen Ring verlassen. Daß ich den Kerl damit fertigmachen konnte, war mir bewußt. Aber dazu mußte ich auf Armlänge an ihn herankommen, und darin bestand die Schwierigkeit, denn mein Gegner besaß diese dicke gehobelte Holzlatte, mit der er seine Reichweite verlängerte.
    Er führte die Latte wie ein Schwert.
    Blitzschnell war er, und da er ein schwarzmagisches Wesen war, konnte er mir mit seiner verdammten Latte hart zusetzen.
    Ich federte zwischen den Hieben hin und her.
    Ab und zu traf er mich schmerzhaft. Ich wich zurück, versuchte ihn zu täuschen, doch er fiel nicht darauf herein. Er war besser als Darren O’Donnell. Auf jeden Fall schneller. Und er ließ mich nicht an sich heran, teilte immer nur aus, ohne etwas einstecken zu müssen. Die Latte surrte senkrecht durch die Luft. Ich steppte zur Seite. Das Holz traf meine Schulter. Ich biß die Zähne zusammen, griff nach der Latte, doch ehe ich sie erwischte, riß der Indonesier sie zurück.
    Und schon führte er damit einen Rammstoß – wie mit einer Turnierlanze!
    Das Holz traf meinen Bauch.
    Ich klappte zusammen.
    Der Indonesier drosch mir die Latte ins Genick. Sterne spritzten vor meinen Augen auf. In allen Farben des Regenbogens. Ich kam nicht zum Zug. In dem Indonesier schien ich meinen Meister gefunden zu haben. Dabei war er kleiner als ich. Aber unheimlich wendig. Nie zu fassen, weil er mich ständig auf Distanz hielt.
    Ich schüttelte benommen den Kopf.
    Der Indonesier war auf dem besten Wege, mich auszuknocken.
    Schon wieder wollte er es mir mit der verfluchten Latte geben.
    Ich konnte dieses Surren schon nicht mehr hören. Ich steppte zur Seite. Es gelang mir, die Latte nach links zu stoßen. Gleichzeitig schnellte ich mich vorwärts, auf den Indonesier zu. Meine Linke erwischte sein Hemd. Er versuchte sich loszureißen. Die Knöpfe sprangen ab, das Hemd öffnete sich, und ich sah das schwarze Zeichen an der Brust meines Todfeindes. Dieses mußte ich mit dem magischen Ring treffen.
    Ich schickte meine Faust auf die Reise.
    Der Kerl warf sich zurück, das Hemd zerriß, und ich hielt nur noch ein Stück Stoff in meiner Linken. Meine Faust verfehlte den Mann ganz knapp. Er schlug mit der Latte sofort wieder nach mir.
    Ich wollte den Hieb mit dem Unterarm parieren. Es klappte nicht richtig. Treffer. Mein Schädel dröhnte. Schwarze Flocken tanzten vor meinen Augen. Ich fiel auf die Knie. Wenn der Kerl diese Chance nützte, war ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen, denn ich war echt angeschlagen.
    Er kam auch sofort auf mich zu.
    Ich sah nur seine Konturen. Auch die nur verschwommen.
    Sein Maul öffnete sich.
    Diese schrecklichen Sägezähne!
    Der Indonesier wollte aus mir ein ebensolches Ungeheuer machen, wie er es selbst war. Ich fühlte mich im Moment zu schwach, um ihn abwehren zu können. Er warf die Latte weg. Die brauchte er nun nicht mehr. Sie hatte ihren Zweck erfüllt. Ich bemühte mich, aufzustehen. Eine eiskalte Angst saß

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