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003 - Der Hexer von Sumatra

003 - Der Hexer von Sumatra

Titel: 003 - Der Hexer von Sumatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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abreiste.
    Es war gefährlich geworden, auf Sumatra zu leben.
    Aber niemand wußte das.
    Ich ließ die Gruppe vorbei, und als ich mir dann den Indonesier vornehmen wollte, war er verschwunden. Er hatte sich rechtzeitig zurückgezogen, um mir nicht Rede und Antwort stehen zu müssen.
    Pech gehabt, dachte ich und machte kehrt.
    Mit dem Lift fuhr ich zur vierten Etage hoch, eilte den Gang entlang, schloß die Tür zu meinem Zimmer auf, trat ein, kickte die Tür hinter mir zu, begab mich zum Schrank, öffnete ihn und angelte die Schulterhalfter samt Colt Diamondback aus der Reisetasche.
    Sobald ich die Halfter trug, schlüpfte ich in eine leichte weinrote Popelinejacke, die gut mit dem weißen T-Shirt kontrastierte, das ich darunter anhatte. Ich steckte noch Reservemunition ein und verließ mein Zimmer wieder.
    O’Donnells Tennisschläger blieb auf dem Bett liegen. Er hatte keine Verwendung mehr dafür, und ich im Augenblick auch nicht.
    Mr. Silver blickte mich scheel an, als ich mich wieder zu ihm setzte. »Hat aber lange gedauert. Bist du mit dem Fahrstuhl steckengeblieben?«
    »Da war ein Kerl, der sich für mich interessierte. Ich wollte ihn mir schnappen, aber er ist mir entwischt.«
    »Bist ein richtiger Pechvogel«, feixte der Ex-Dämon.
    »Hier sitzen und dämliche Sprüche klopfen, kann jeder. Du wolltest mir etwas erzählen«, erinnerte ich den Hünen mit den Silberhaaren.
    Mr. Silver nickte bedächtig. »Mort Messina, der Schauspieler, hat gestern abend eine Party auf seiner Yacht gegeben.«
    »Weiß ich. Hoffentlich ist das nicht die ganze Sensation.«
    »Bestimmt nicht. Isabella Rabal war auch eingeladen.«
    »Hat es ihr gefallen?«
    »Mit Einschränkungen ja, nehme ich an. Sie hat ein bißchen zuviel getrunken.«
    »Das soll schon in den besten Familien vorgekommen sein.«
    »Und Gras geraucht hat sie auch. Irgend jemand hat es ihr angeboten. Sie weiß heute nicht mehr, wer. Jedenfalls haben sie Wodka und Marihuana ganz schön fertiggemacht. Sie weiß nicht, wie sie nach Hause gekommen ist und was sie auf der Yacht alles angestellt hat. Aber sie konnte sich an einen vermeintlichen Horror-Wachtraum erinnern. Ich ließ sie in dem Glauben, daß es sich um einen Wachtraum handelte. Was sie aber erlebte, war grausige Realität.«
    »Erzähl schon weiter«, verlangte ich, als Mr. Silver eine Pause einlegte. »Mach’s nicht so spannend.«
    »Mort Messina begab sich unter Deck, um Eis zu holen. Er kam lange nicht zurück, deshalb suchte ihn Isabella. Sie schaute in eines der Bullaugen, und was glaubst du, was sie da gesehen hat?«
    »Ein Skelett.«
    Der Ex-Dämon grinste. »Ich sehe, du hast deine Schulaufgaben gemacht, Tony. Jawohl, ein Skelett hat sie gesehen, das zuerst fluoreszierte und sich gleich darauf in einer Lichtkaskade auflöste.«
    »Genau wie Darren O’Donnells Gerippe.«
    »Was folgerst du daraus?« fragte der Ex-Dämon.
    »Dafür braucht man nicht einmal das Abitur. Mort Messina wurde das Opfer eines schwarzmagischen Kannibalen und ist nun selbst ein Menschenfresser. Mensch, Silver, wir sollten uns um den Knaben kümmern.«
    »Genau das wollte ich eben vorschlagen«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren und erhob sich.
    Wir mußten Mort Messina stellen. Ich machte mir aber nichts vor.
    Ein Sieg über den Schauspieler, der zum schwarzen Wesen geworden war, konnte nur als Teilerfolg angesehen werden. Die Wurzel allen Übels hieß Barsok.
    Ihn mußten wir finden und vernichten.
    Solange er lebte, würde sich der schwarzmagische Kannibalismus weiterverbreiten. Darren O’Donnell, Marba, Muana, Mort Messina – das waren nur verlängerte Arme des gefährlichen Hexers. Sie waren seine Werkzeuge. Wenn wir sie zerstören, schuf er sich neue.
    Deshalb hieß unser Kernproblem BARSOK!
    Wir verließen die Hotelterrasse, und wiederum hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden.
    War es wieder der Indonesier?
    Ich schaute mich aufmerksam um, doch diesmal erblickte ich ihn nicht.
    Wir begaben uns zum Liegeplatz der Yacht.
    Etwa zweihundert Meter den Strand hinauf gab es eine Bootsvermietung mit einem imponierend vielfältigen Angebot.
    Mort Messinas Yacht schien verwaist zu sein. Wir sahen niemanden an Bord. Mr. Silver ging auf den Landesteg zu. Ich prüfte den Sitz meines Colt Diamondback. Das schwarze Wesen sollte gegen uns nicht die geringste Chance haben. Wir mußten es zerstören, bevor es einen weiteren Kannibalen schuf.
    Als Mr. Silver den Landesteg betrat, bog dieser sich tief durch.
    »Nächstens mußt

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