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003 - Der Puppenmacher

003 - Der Puppenmacher

Titel: 003 - Der Puppenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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standen allesamt erstarrt da. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, die Augen blicklos und ohne Glanz. Plötzlich aber begannen sie sich zu regen. Es schien, als hätte eine unsichtbare Kraft ihnen den nötigen Funken eingegeben. Im gleichen Maße, in dem ihre Augen zu leuchten begannen, kam auch Leben in ihre Körper.
    Am Anfang waren ihre Bewegungen noch abgehackt, marionettenhaft, aber dann wurden sie immer geschmeidiger, bis sie ganz natürlich wirkten. Langsam kamen sie auf Dorian zu, und ihre Augen funkelten wie Edelsteine. Dorian wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Jetzt hatten Donald Chapman und die sechs Puppenmädchen den Rand des Puppenhauses erreicht.
    »Don, ich bin es«, rief Dorian, um den Freund aus der Trance zu reißen. »Kommen Sie zu sich! Sie müssen sich aus dem Bann des Puppenmachers befreien!«
    Chapman reagierte nicht auf seine Worte. Er fletschte die schwarzen Zähne und fauchte tierisch. Gleichzeitig sprang die erste Puppe Dorian an. Er hob blitzschnell die Waffe, zielte kurz und schoß. Die Kugel traf die Puppe in der Luft, zerriß sie und schleuderte die Überreste in das Puppenhaus zurück. Dann setzte auch Donald Chapman zum Sprung an. Dorian hob erneut die Waffe, aber er brachte es nicht fertig, auf den Freund zu schießen, auch wenn er von einem Dämon besessen war. Deshalb wandte er sich zur Flucht, rannte aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Ein leiser Aufschrei ließ ihn zu Boden blicken. Eine Puppe war in der Tür eingeklemmt. Unter unsäglichen Schmerzen hauchte sie ihr Leben aus.
    Dorian wandte sich schaudernd ab und suchte vergeblich nach Phillip. Der Hermaphrodit war verschwunden. Dann fiel der Blick des Dämonenkillers auf den am Boden liegenden Lord Hayward. Über ihn war eine Frauengestalt gebeugt. Als sie den Kopf hob, erkannte Dorian das von der Pistolenkugel entstellte Gesicht von Lady Hayward. Das Gebiß und die untere Gesichtshälfte waren mit frischem Blut besudelt. Sie ließ von ihrem Mann ab und flüchtete mit einem schaurigen Schrei.
    Dorian ging zu Hayward, der mit einem seligen Gesichtsausdruck dalag. Er setzte ihm die Pistole an die Schläfe, aber er konnte auch diesmal nicht abdrücken. Im Moment hätte er ihn noch erschießen können, denn die Metamorphose hatte noch nicht eingesetzt. In einigen Stunden jedoch würde Hayward selbst zum Blutsauger werden.
    Trotzdem scheute Dorian sich, das Todesurteil zu vollstrecken, wandte sich abrupt ab und rannte die Treppe ins Erdgeschoß hinunter. Er fand die Kellertür sofort und begab sich in den dahinterliegenden Raum. Er war eng und fünf Meter lang. Es roch nach Pech und verbranntem Wachs. In die eine Wand waren Nägel eingeschlagen. Daran hingen schwarze Mäntel mit Kapuzen. Die Zeremonienkleidung der Teufelsanbeter.
    Dorian schlüpfte in einen der Mäntel, zog sich die Kapuze tief ins Gesicht und stieg die enge Treppe in den Keller hinunter. Das erste, auf das er stieß, war ein brennendes Holzkreuz, das von der Decke hing. Er wußte nicht recht, wie er sich verhalten sollte, und da es ohne weiteres sein konnte, daß ihn jemand aus der Dunkelheit beobachtete, spuckte er in die Flammen. Es entstand ein zischendes Geräusch. Der Dämonenkiller trat tiefer in das dunkle Gewölbe. Es brannten vereinzelte Fackeln. In dem spärlichen Licht waren die Gestalten in den Kapuzenmänteln nur schemenhaft zu erkennen. Das paßte Dorian ausgezeichnet, so konnte er wenigstens nicht leicht entdeckt werden.
    Von der Treppe aus gingen drei Gänge ab; einer führte nach links, einer geradeaus und einer im rechten Winkel nach rechts. Die beiden Gänge seitlich von ihm machten nach zehn Metern einen Knick, der Gang vor ihm wurde nach vier Metern von einem quer laufenden Korridor unterbrochen und mündete nach zehn Metern in ein größeres Gewölbe. Dorian vermutete, daß auch die anderen Gänge dorthin führten. Er war noch unschlüssig, in welche Richtung er sich wenden sollte, als eine kleine Gestalt aus dem Schatten vor ihn hintrat und ihn ansprach: »Bruder, willst du den Teufel küssen?«
    An der Stimme erkannte er, daß es sich um ein junges Mädchen handelte. »Ja, Schwester«, sagte Dorian beklommen.
    »Dann nimm mich! In mir steckt der Teufel!« kreischte sie und hielt plötzlich ein verbogenes und in Blut getränktes Kreuz in der Hand. Blitzschnell hob sie ihren Rock und preßte es zwischen ihre Schenkel. »Jetzt, Bruder, nimm mich!« keuchte sie.
    Dorian versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht, der sie gegen

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