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003 - Die schwarze Rose

003 - Die schwarze Rose

Titel: 003 - Die schwarze Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dara Joy
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zu sitzen.
    „Vor ein französisches, Madame", entgegnete Malleaux. Ostentativ weigerte er sich, Simone mit ihrem Titel anzureden.
    Maurice starrte ihn durchdringend an. „Bereitet Ihnen die Schwarze Rose schlaflose Nächte?"
    In Malleaux' Wangen stieg dunkle Röte. „Wenn ich den Schurken aufgespürt habe, wird er sterben. Allzu schwierig dürfte es nicht werden. Solche Männer machen irgendwann Fehler. Und dann werde ich zur Stelle sein."
    „Verdächtigen Sie jemanden?" erkundigte sich Chloe, die den Betreffenden rechtzeitig warnen wollte.
    „O ja." Aufreizend langsam nahm Malleaux einen Schluck Wein. „Sogar mehrere Personen", fügte er hinzu und unterzog die Cyndreacs einer gründlichen Musterung.
    Ausdruckslos schauten sie ihn an.
    „Sieben Brüder. Nur sechs wurden festgenommen. Jetzt sind alle sieben wieder vereint. Ein amüsantes Rätsel. Und niemand scheint zu wissen, welcher der Verhaftung entronnen ist." Während die Cyndreacs beharrlich schwiegen, wandte sich Malleaux an den Marquis. „Und Sie, Monsieur . . . Um den Helden zu spielen, sind Sie ein bisschen zu alt. Aber vielleicht unterstützen Sie die Schwarze Rose, die Ihre Freunde vor der gerechten Strafe rettet."
    „Vor der gerechten Strafe?" wiederholte Maurice sarkastisch. „Müssen sie dafür büßen, dass sie aus Familien stammen, die seit Jahrhunderten in Frankreich gelebt haben?"
    Malleaux ignorierte Maurices Verachtung für das neue Regime. „Möglicherweise ist der Mann, der sich Schwarze Rose nennt, ein Engländer, was keine Rolle spielen würde, wenn er auf französischem Boden gefangen genommen - oder dorthin gebracht wird." Mit dieser kaum verhohlenen Drohung deutete er an, er würde nicht zögern, den Mann zu entführen.

    „Ein Engländer?" fragte Chloe erstaunt.
    „Das wäre durchaus denkbar. Zum Beispiel unser Gastgeber ..." Malleaux' stechende Augen richteten sich auf John, der seinen Blick kühl und gelassen erwiderte.
    „Wenn Ihr Verdacht tatsächlich auf meinen kühnen Ehemann fiele, würde ich's verstehen. Oft genug hat er der Konvention ins Gesicht gelacht und die Moralbegriffe der Oberschicht verspottet. Er ist ein ausgezeichneter Reiter und Degenfechter - zudem ein Meisterschütze. Und seine Frauengeschichten erzählt man sich sogar in Frankreich."
    „Besten Dank", murmelte John, und die ganze Tischgesellschaft lachte.
    Ungerührt fuhr Malleaux fort: „Seine Gemahlin ist Halbfranzösin, sein Onkel Franzose. Daraus könnte man gewisse Schlüsse ziehen."
    „Welche denn?" John nahm sich eine Scheibe Rinderfilet.
    „Dass Sie sich für die Freunde der beiden verantwortlich fühlen. Wo waren Sie während der Rettungsaktionen?"
    Diese unverfrorene Frage bewog alle Zuhörer außer John, nach Luft zu schnappen.
    „Nicht dass ich zu einer Antwort verpflichtet wäre, Malleaux. Aber ich war bei meiner Frau."
    „Sicher nicht jedes Mal?"
    „In letzter Zeit jedes Mal, da wir erst seit kurzem verheiratet sind."
    Chloe errötete. So ehrlich musste er nun auch wieder nicht sein.
    „Wie auch immer", entgegnete Malleaux, „die Schwarze Rose sitzt an diesem Tisch.
    Da bin ich ganz sicher."
    Ich auch, stimmte John in Gedanken zu. Warum soll ich den Bastard nicht im Glauben lassen, ich wäre der Mann, den er sucht? Herausfordernd starrte er den Franzosen an. „Mag sein."
    „Vielleicht verachtet er Ihre neue Gesellschaftsordnung", mischte sich Adrien Cyndreac ein. Tapfer lenkte er Malleaux' Aufmerksamkeit von John ab.
    „Oder erkennt in Ihnen den Mann, der Sie sind, Malleaux", ergänzte Jean-Jules.
    „Oder vielleicht hasst er jede Form der Unterdrückung", bemerkte Deiter zur allgemeinen Überraschung.
    Um der Gefahr zu begegnen, bildeten die Männer des Chacun à Son Goût eine geschlossene Front.
    „Und wahrscheinlich tanzt er gern Menuett", fügte Maurice provozierend hinzu.
    Voller Stolz setzte er seinen eigenen Namen auf die Liste der Verdächtigen.
    Schwungvoll zog Percy seine Schnupftabakdose hervor. „Oder er verabscheut ganz einfach die englische Küche und möchte die aristokratische französische Kochkunst erhalten."
    Zum zweiten Mal brach die ganze Tischgesellschaft in schallendes Gelächter aus.
    Scheinbar gleichmütig nahm Malleaux den Spott hin. Sein Wieselgesicht verzog sich zu einem schiefen Grinsen.
    Trotz der allgemeinen Heiterkeit spürte John die unmittelbare Nähe einer Giftschlange, die nur darauf wartete, zum Angriff überzugehen.

    „Fühlst du dich nicht gut, Maurice? Soeben hat Calloway mir

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