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003 - Die schwarze Rose

003 - Die schwarze Rose

Titel: 003 - Die schwarze Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dara Joy
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mitgeteilt, du seist in deine Suite zurückgekehrt." Simone stand in der Tür des Schlafzimmers, das der Marquis bewohnte.
    „Doch, es geht mir ausgezeichnet." Er öffnete die oberste Schublade seiner Kommode und nahm einige Sachen heraus. Verwirrt beobachtete sie ihn. Dann ging er zum Bett und warf die Kleidungsstücke in einen Koffer.
    „Was machst du denn?" flüsterte sie.
    „Wonach sieht's denn aus?" Maurice schloss den Deckel.
    Ehe die Comtesse antworten konnte, trat Calloway ein, von mehreren Dienern begleitet. „Das hier - und die Taschen da drüben." Maurice zeigte auf die Gepäckstücke, die nach unten gebracht werden sollten. Beflissen gehorchten die Männer und eilten hinaus.
    „Fährst du zu deinem Landsitz?" fragte Simone verstört.
    „Ja."
    Erleichtert seufzte sie auf. „Hast du eine Nachricht erhalten? Das hättest du mir erzählen sollen, ich ..."
    „Nein, ich bekam keine Nachricht. Ich kehre einfach nur auf meinen Landsitz zurück."
    „Was heißt das?"
    „Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?"
    Simone wurde blass. „Willst du . . . mich verlassen?"
    Zögernd hielt er inne. Ihre sichtliche Verzweiflung krampfte ihm das Herz zusammen. Aber er blieb bei seinem Entschluss. „Je nachdem."
    „Wovon hängt es ab?"
    „Ob du mich begleiten willst oder nicht."
    Da sie ihn missverstand, lächelte sie strahlend.
    „Als meine Frau", betonte er.
    „Was soll das? Du weißt doch ..."
    „Meine Kutsche wartet", unterbrach er sie. „Morgen früh werden mir die Cyndreacs nach Somerset folgen. Ich mag die sieben Brüder genauso gern wie du. In Zukunft werden sie bei mir wohnen. Falls du mit mir kommen willst - ich habe eine Trauung arrangiert, die unterwegs stattfinden könnte."
    Entrüstet straffte sie die Schultern. Was bildete er sich denn ein? Dazu hatte er kein Recht! „Reden wir darüber, wenn du zurückkehrst", erwiderte sie mit einer wegwerfenden Geste, um das leidige Thema zu beenden.
    „Hierher werde ich nur als dein Ehemann zurückkehren", erklärte er fest entschlossen.
    „Sei doch nicht so unvernünftig, Maurice!"
    „Bin ich das?" Er zog seine Taschenuhr hervor. „Ich werde fünf Minuten auf dich warten. Nur fünf Minuten, Simone." Zielstrebig ging er zur Tür, und Madame la Comtesse starrte ihm entgeistert nach.

    Meinte er das ernst? Sie kannte ihn. Sicher würde er noch einmal darüber nachdenken . . .
    Bevor er die Tür hinter sich schloss, betonte er: „Falls du dich weigerst, mich zu begleiten - ich komme nicht zurück, Simone."
    Es dauerte eine Weile, bis sie die plötzliche Stille im Zimmer wahrnahm. Maurice hatte sie verlassen! In ihrer Brust breitete sich ein dumpfer Schmerz aus. Sie wandte sich zur Uhr, die auf dem Kaminsims stand. Noch vier Minuten.
    Natürlich würde er zurückkommen. Er erlaubte sich nur einen Scherz mit ihr. Bis jetzt war er immer zu ihr zurückkehrt. Drei Minuten.
    Wofür hielt er sich eigentlich? Ihr einfach zu erklären . . . Zwei Minuten.
    Hastig raffte die Comtesse de Fonbeaulard ihre Röcke. Zum ersten Mal in ihrem Leben rannte sie die Treppe zur Halle hinab und stürmte aus dem Haus. Am Fuß der Eingangsstufen stand die Kutsche, geschmückt mit dem Familienwappen des Marquis. Als Simone hinablief, wurde die Tür aufgerissen, und eine ausgestreckte Hand zerrte sie in den Wagen.
    „Maurice, das ist lächerlich! Ich habe nichts eingepackt."
    „Was immer meine Marquise braucht, werde ich kaufen." Starke Arme umfingen sie.
    „Aber ..."
    Ein heißer Kuss brachte sie zum Schweigen. Verdammt, das hätte ich schon vor Jahren tun sollen, dachte er, während die Kutsche die Zufährt hinabrollte.
    „Kann ich mit dir reden, John? Auf der Terrasse?"
    John nickte und entschuldigte sich bei den Männern, mit denen er sich am Rand der Tanzfläche unterhalten hatte. Dann folgte er Percy auf die menschenleere Terrasse hinaus.
    Von Topfpflanzen und den überhängenden Zweigen eines Baums abgeschirmt, lehnten sie an der Balustrade und blickten in die Nacht. Wolken zogen am Himmel dahin. Manchmal verdeckten sie einen bleichen Halbmond.
    Geduldig wartete John, bis Percy zu sprechen begann.
    „Offenbar glaubt Malleaux, er würde die Schwarze Rose im Chacun à Son Goût finden. Was hältst du davon, Sexton?"
    „Ich glaube, die Schwarze Rose hat sich in große Gefahr begeben. Wahrscheinlich ist die Entlarvung dieses Mannes nur mehr eine Frage der Zeit."
    Nach einem kurzen Schweigen entgegnete Percy: „Vielleicht liebt er die Gefahr."
    „Das ist anzunehmen",

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