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003 - Die schwarze Rose

003 - Die schwarze Rose

Titel: 003 - Die schwarze Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dara Joy
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er in schallendes Gelächter aus.
    Geduldig wartete Chloe, bis er sich beruhigte.
    „Was willst du?" würgte er hervor und wischte Lachtränen aus seinen Augen.
    Man durfte ihm niemals zeigen, was man für ihn empfand. Darin lag sein Geheimnis.
    Chloe war überrascht - und dankbar, weil das noch keine andere Frau herausgefunden hatte. Da sie ihn sehr gut kannte und eine aufmerksame Beobachterin bei Grandmeres Soireen gewesen war, wusste sie auch, dass er sich seinen Geliebten nur bis zu einem gewissen oberflächlichen Grad offenbarte. Sie verstand nicht, warum er sein Herz hinter unüberwindlichen Barrieren verschanzte.

    Angeblich schenkte er den Frauen himmlische Freuden, aber niemals sich selbst, und sie behaupteten, er würde jede Liaison auf körperliche Genüsse beschränken.
    Angesichts dieser Tatsachen hatte Chloe erkannt, warum sie sich so nahe standen -
    weil er sie nicht mit den Augen des Eroberers betrachtete. Nun drohte die Gefahr, er könnte sich von ihr zurückziehen. Andererseits glaubte sie, es würde ihr gelingen, dieses Problem zu lösen. Sie musste den Eindruck erwecken, bei ihr wäre er sicher. Armer, ahnungsloser John . . .
    Mit seinem Heiterkeitsausbruch brachte er sie keineswegs aus dem Konzept. Im Gegenteil. Nichts würde sie daran hindern, ihre Mission zu erfüllen. „Das hast du doch gehört -ich will dich heiraten."
    Er schüttelte den Kopf, um grausige Fantasiebilder zu verscheuchen. Heiraten - ihn!
    Was sollte er denn mit einer Ehefrau anfangen? Wie kam sie auf so eine absurde Idee? „Hast du den Verstand verloren?"
    Flehend hob sie eine Hand. „Lass mich erst einmal ausreden. Dann wirst du vielleicht die Vorteile erkennen, die wir beide aus meinem Plan ziehen würden."
    John stellte einen gestiefelten Fuß auf die Kante der Bank und legte die Hände um sein Knie. Den Kopf seitwärts geneigt, heuchelte er lebhaftes Interesse, ohne seinen Spott zu verbergen. „Vor lauter Neugier stockt mein Atem, liebste Chloe."
    Ärgerlich runzelte sie die Stirn und begann ihre einstudierte Rede zu halten. „Wie du weißt, habe ich dich stets bewundert ..."
    „Oh, ich bin tief gerührt."
    In diesem Augenblick beschloss sie, ihm später alles heimzuzahlen. „Und ich möchte dir nacheifern. Sicher führst du ein erstrebenswertes Leben."
    „Was meinst du, Chloe?"
    „Nun, du nutzt jede Gelegenheit, um dich zu amüsieren, und ignorierst das Diktat der Gesellschaft."
    Erstaunt hob er die dunklen Brauen. „Da gibt es gewisse Unterschiede zwischen ..."
    „Ich bin noch nicht fertig. Obwohl ich erst neunzehn Jahre zähle, solltest du mich nicht für naiv halten."
    „Das hast du bereits angedeutet. Und welche Erfahrungen konntest du sammeln?"
    „Bitte, John, sei nicht unverschämt!" Um diese Frage zu beantworten, müsste sie zugeben, dass sie überhaupt keine Erfahrungen besaß. Und das durfte er nicht herausfinden, ehe sie ihr Ziel erreicht hatte. „Jedenfalls gefällt mir, was ich entdeckt habe, und ich möchte diesen . . . Zeitvertreib in vollen Zügen genießen."
    „Zeitvertreib?"
    „Sozusagen." Sie räusperte sich. „Während ich gewisse praktische Kenntnisse besitze, fehlt mir das nötige Raffinement, und das sollst du mir beibringen."
    „Bist du verrückt geworden?" John sprang auf und starrte sie entgeistert an. Was verlangte sie von ihm? „Großer Gott, Chloe, welches Spiel treibst du?"
    „Es ist kein Spiel", erwiderte sie und wandte sich ab. Sosehr es ihr auch widerstrebte, einen falschen Eindruck zu erwecken - dazu musste sie sich durchringen, wenn ihr Plan gelingen sollte. „Bald wird Grandmere meinen Debütball geben, und dafür will ich gerüstet sein."
    Wütend ballte er die Hände zu Fäusten. „Meinst du das, was ich befürchte?"
    Sie biss in ihre Unterlippe und nickte.
    Mit beiden Händen fuhr er durch sein langes Haar, wobei seine Finger ein wenig zitterten. Bisher hatte er sich Chloe noch nie in den Armen eines Mannes vorgestellt. Dieser Überlegung folgte ein zweiter, noch schlimmerer Gedanke. Er berührte ihre Schulter. „Bist du etwa . . .?"
    „Nein!" Erschrocken drehte sie sich zu ihm um. Das hatte sie nun wirklich nicht andeuten wollen. Was sie von John erwartete, war schon schrecklich genug. Wenn Grandmere davon erfuhr, würde sie in Ohnmacht fallen. Alle Fonbeaulard-Mädchen stiegen jungfräulich ins Ehebett. Was sie danach trieben, stand auf einem anderen Blatt.
    Erleichtert seufzte er auf. Aber aus unerfindlichen Gründen ließ sein Unbehagen nicht

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