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003 - Im Kabinett des Grauens

003 - Im Kabinett des Grauens

Titel: 003 - Im Kabinett des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Cromfields Ziel
war der Güterbahnhof. Larry blieb dem Flüchtenden auf den Fersen. Im Laufen
riss er die Smith & Wesson Laserwaffe aus dem Schulterhalfter. Weit und
breit Einsamkeit, dunkle, feuchte Schienenstränge, in denen sich der Nebel zu
sammeln schien. Cromfields schwere Gestalt war ein davonhuschender Schemen in
diesem Nebelmeer.
    Larry
drückte ab. Zwei-, dreimal.
    Die
nadelfeinen Blitze zuckten durch die Nacht. Zwei Laserstrahlen trafen den Kopf
und den Rücken des Fliehenden. Larry sah, wie feine Flammenzungen über die
Kleidung des Mörders züngelten, doch sofort wieder erloschen, als Cromfield mit
seinen klobigen Händen danach schlug. Ein Mensch aus Fleisch und Blut wäre
unter dieser tödlichen Energie sofort zusammengebrochen! Hier aber waren Kräfte
wirksam, die jede Vernunft zu sprengen schienen. Larry war entschlossen, die
Flucht durchzustehen und nicht aufzugeben. Einmal war Cromfield ihm entkommen,
ein zweites Mal sollte dies nicht geschehen!
    Der
dritte Lichtstrahl wurde abgefälscht, weil Larry einer Lore ausweichen musste,
die rasch und lautlos von der Seite her auf ihn zuglitt, offenbar von Cromfield
in Bewegung gesetzt. Aus diesem Grund traf der dritte Strahl eine Eisensäule,
die neben einem Lagerschuppen stand. Glühende Metallspäne sprühten durch die
Nacht und erloschen zischend auf dem feuchten, regendurchnässten Boden.
    Sie
erreichten das äußerste Ende des Güterbahnhofes. Larry sah, wie Cromfield unter
einem Waggon durchkrabbelte, um freies Feld zu erreichen. Larry holte das
Letzte aus seinem Körper heraus, um den Vorsprung wettzumachen, den Cromfield
seit Beginn der Flucht hatte. Er sprang behände über die Schienenstränge
hinweg, die wie die langen Glieder einer Kette einer neben dem anderen lagen.
Lange, schmale Gebäude, Lagerschuppen, ausrangierte Waggons standen auf den
Abstellgleisen oder dahinter und begrenzten den Güterbahnhof von der rechten
Seite. Larry sah einen Güterzug, an dem nur noch die Lok fehlte. Die Waggons
waren mit Geräten, Baumaschinen, Traktoren und großen, schwarzen, geteerten
Kisten beladen. Die Mitte des Zuges setzte sich aus eisernen Kippwagen
zusammen, wie sie für den Transport von Kohle verwendet wurden. Hohe Berge aus
Kohlenstaub ragten über den Rand der eisernen Rahmen hinweg.
    Cromfield
warf sich zu Boden. Er krabbelte unter diesem Zug hindurch. Larry sah ihn quasi
im letzten Augenblick. Jetzt wurde die Flucht schwieriger. Die Waggons waren im
Weg – und sie boten ein ausgezeichnetes Versteck. Im Handumdrehen konnte er
dabei Cromfield aus den Augen verlieren, wenn er auch nur eine halbe Sekunde zu
spät kam. Außerdem hatte Cromfield in diesem Gewirr der Waggons, Säulen und
Holzschuppen die beste Gelegenheit, seinem Verfolger aufzulauern und ihn
niederzuschießen.
    Larry
lächelte bitter, während er unter dem Kohlenwaggon durchrobbte, den Cromfield
vor wenigen Sekunden passiert hatte. Im Gegensatz zu Cromfield war er ein
Schwächling. Cromfield konnte Laserstrahlen und blaue Bohnen verdauen, bei ihm,
Larry, würde eine einzige Kugel genügen, um ihn ins Jenseits zu befördern.
    Er
zog sich über die Schiene und griff mit der Linken an den kalten, feuchten
Strang, während er in der Rechten die Smith & Wesson schussbereit hielt,
bereit, sie sofort einzusetzen, wenn Cromfields Schatten neben ihm auftauchen
sollte. Wenn er den unheimlichen, rätselhaften Körper richtig vor den Lauf
bekam, dann würde ein einziger, gut platzierter Schuss genügen, um die
Wachsfigur zusammenzuschmelzen.
    Er
spähte, während er unter dem Waggon hervorkroch, noch in gebückter Haltung nach
links und nach rechts hinüber, zum nachfolgenden Gleis, wo drei einzelne Wagen
standen. Wohin hatte sich Cromfield gewendet? Das Blut pochte in seinen
Schläfen, seine Haut wurde heiß. Er hatte befürchtet, dass ... Seine Gedanken
brachen abrupt ab. Er hörte das Geräusch. Er war über ihm. Aber da war es auch
schon zu spät. Das schmatzende, rutschende Geräusch lag wie ein Donnergrollen
in seinen Ohren. Als komme ein ganzer Berg auf ihn zu.
    Larry
Brent warf sich noch geistesgegenwärtig herum, unter dem Waggon war er sicher.
Aber der Kohlenberg auf dem Kippwaggon war schneller als er. Schwerer, feuchter
Staub kippte über ihn. Es war wie ein Faustschlag gegen die Brust. Larry wurde
förmlich herumgerissen, dann wurde er von dem nassen Kohlenstaub begraben, ein
ganzer Berg türmte sich über ihm – wie ein Grabhügel.
    Larry
hatte Mund und Augen geistesgegenwärtig

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