003 - Rom sehen und sterben
derart grimmige Entschlossenheit zur Schau, dass Matt fast zurückprallte!
Mit einem Schrei auf den Lippen stürmte der Junge heran, schwang die Klingen - und lachte wie irr auf, als Matt ihm die Pistole entgegenhielt!
***
Matthew brachte es nicht fertig, den Jungen einfach niederzuschießen. Stattdessen tauchte er unter den Schwerthieben seines Kontrahenten weg.
Von der Pistole ließ sich der Knabe natürlich nicht beeindrucken. Die Waffe musste ihm lächerlich vorkommen. Er wusste ja nicht, worum es sich dabei handelte. Woher auch?
Es schien ihn aber auch nicht zu irritieren, dass sein Widerpart waffenlos war. Im Gegenteil schien das seinen Eifer nur anzustacheln. Er glaubte leichtes Spiel zu haben. Schien Matt für einen Dummkopf zu halten, für einen Feigling, der sich einfach in sein Schicksal ergab.
Der Bursche wirbelte die Schwerter in den Händen, als wögen sie nichts. Sein nächster Schlag ging so dicht über Matts Kopf hinweg, dass dieser zu spüren meinte, wie ihm ein paar Haare abrasiert wurden.
»Okay, Junge, das reicht!«, knurrte Drax. Und drückte schließlich doch ab!
Der Schuss ging beinahe unter im Kampflärm, der wie ein sturmgepeitschtes Meer um sie her tobte. Die Kugel schlug Funken aus dem Pflaster der Piazza, zwei Handbreiten vor den Füßen des Jungen. Er quiekte wie ein Ferkel, sprang zurück und sah Matt fassungslos an, zwei, drei Sekunden lang. Dann senkte er den Blick, bis er an der Pistole hängenblieb.
»Verschwinde«, sagte Matt und machte eine knappe Kopfbewegung zum Rande der Piazza hin. Gleichzeitig hob er die Waffe leicht an und stieß sie drohend in Richtung seines jungen Gegners, Der wich einen weiteren Schritt zurück. Dann öffneten sich seine Hände. Die Schwerter klirrten zu Boden. Und schließlich lief der Junge davon. Erst langsam und sich immer wieder nach Matt umdrehend, dann schneller, als sitze ihm der Teufel selbst im Nacken.
Die Lanze eines Echsenreiters stoppte den Jungen, bevor er die Piazza verlassen konnte.
Der Reiter war wie aus dem Nichts aufgetaucht, hatte dem jungen Mann den Weg verstellt und ihn kurzerhand in seine Lanze laufen lassen. Die blutige Spitze der Waffe trat aus dem Rücken des Jungen aus.
Mit einer ruckartigen Bewegung stieß er den Toten zur Seite und zerrte seine Lanze aus dem Leichnam. Der scheinbar leere Blick aus seinen schwarzen Augenhöhlen blieb dabei wie festgenagelt auf Matt Drax haften.
Ein kurzer Ruck an den Zügeln, dann drehte sich die Echse schwerfällig herum und stampfte auf kurzen Beinen in Matts Richtung.
Matt hob die Beretta, zielte. Schoss.
Die Echse riss den Schädel hoch, fauchte und zischte. Die Kugel war dem Tier durchs linke Auge direkt ins Gehirn gefahren. Wie im Zeitlupentempo fiel es zur Seite, schlug schwer auf. Der Reiter stürzte aus dem Sattel, rollte zwischen die Kämpfenden und entschwand Matts Blicken. Für den Moment zumindest.
Er sah sich nach Aruula um, rief ihren Namen. Sie antwortete ihm über das Scheppern und Klirren der Waffen hinweg. Matt machte sie etwas entfernt aus, selbst in einen Zweikampf verwickelt, und eilte zu ihr.
»Nicht ganz fair, nicht ganz fein«, knurrte Matt, als er von hinten auf Aruulas Gegner zusprang und ihm den Pistolenknauf über den Hinterkopf zog. Lautlos ging der Mann zu Boden.
»Aufpassen, Maddrax!«
Es hätte Aruulas Warnruf kaum bedurft. Einen Sekundenbruchteil vorher schon hatten sich ihre Augen erschrocken geweitet, und instinktiv hatte sich Matt zur Seite geworfen.
Keinen Augenblick zu früh!
Der Reiter, dessen Echse Matt erlegt hatte, war hinter ihm aufgetaucht. Die Lanze, die Matt ins Kreuz hatte dringen sollen, stieß ins Leere. Im Liegen angelte Matt mit den Füßen nach den Beinen des anderen und brachte ihn zu Fall. Aruula trat ihm die Lanze aus den Händen. Und Matt setzte auch diesen Kerl mit einem Pistolenhieb außer Gefecht.
»Larn und Noone?« stieß er dann hastig hervor. »Wo sind sie? Wir müssen verschwinden!«
Aruula sah sich um. Aber es war in dem Gewühl nahezu unmöglich, jemanden ausfindig zu machen. Zudem andere Probleme drängender waren!
Der Echsentyp, den Matt gerade erst ausgeknockt hatte, schien den sprichwörtlichen Eisenschädel zu haben. Wie ein Kastenteufel sprang er in die Höhe, die Lanze wieder in den Fäusten!
Diesmal stach er nach Aruula. Matt war schneller.
Die Beretta bellte auf. Die Kugel stanzte dem Kerl ein Loch in die horngetäfelte Stirn und ließ ihn nach hinten wegkippen.
»Da!«, rief Aruula.
Matts
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