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0031 - Der Kaiser von New York

0031 - Der Kaiser von New York

Titel: 0031 - Der Kaiser von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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Köpfe."
    „Wir sind stark", behauptete Iwan. „Der Starke findet erst seine ganze Kraft, wenn er klug handelt", philosophierte Kakuta.
    „Sind Sie jetzt fertig? Dann kommen Sie bitte mit! Ich werde Sie zu Rhodan bringen."
    Die Wohnung lag im ersten Stock. Es lohnte sich nicht, den Fahrstuhl zu benutzen. Auf der Straße wimmelte es von Menschen.
    „Das sind mehr, als wir am Fenster festgestellt haben", wunderte sich Iwanowitsch. „Sie laufen alle in einer Richtung. Ist das ein Angriff?"
    Kakuta stand der Schweiß auf der Stirn.
    „Das ist eine Flucht!" erklärte er weniger freundlich als bisher. „Die Front liegt zur anderen Seite hin. Wir müssen dort links an der Kreuzung über die Straße und einen Umweg über Block J-G VII machen. Das Gebiet rechts von uns ist nicht mehr sicher. Vor dem Zentralkaufhaus werden wir vielleicht noch einen freien Wagen finden."
    „Warum nehmen wir keinen Robottaxi?"
    „Weil sich die Robots im Aufstand befinden. Los, hinein ins Gewühl!"
    Während Kakuta den Befehl zum Losmarschieren gab, hielt er den Doppelkopf mit einem Griff zurück. Es war eine Reflexbewegung. Das Haus dröhnte plötzlich in allen Fugen. In die Wände schien Leben zu kommen. Knirschend bildete sich ein fingerbreiter Riß in der Decke und wanderte in Sekundenschnelle bis zum Fußboden weiter. Putz bröckelte ab und rieselte ihnen auf die Köpfe. Sie standen im Hauseingang und erstarrten.
    Kakuta zählte laut bis fünf. Dann schien es vorüber zu sein. Das Gebäude stand noch. Aber draußen auf der Straße brach die Hölle los. In die fliehende Menschenmenge fielen Trümmerstücke, die sich vom Dach und von den oberen Stockwerken gelöst haben mußten. Männer, Frauen und Kinder wurden erschlagen. Die Fluchtwelle drängte über sie hinweg. Goratschin wollte vorspringen.
    „Hierbleiben!" brüllte Kakuta. „Für die sind die Sanitäter da. Wenn wir jetzt nicht an unsere Aufgabe denken, sind alle Bürger der Dritten Macht verloren und nicht nur die wenigen dort. Gibt es hier einen Hinterausgang?"
    „Ja, er führt zu der Privatstraße der Anlieger."
    „Kommen Sie, Goratschin! Vielleicht ist das Gedränge dort nicht so groß."
    Kakutas Vermutung war richtiger, als er es gewünscht hatte. Die Privatstraße war völlig leergefegt. Sie verließen das Grundstück. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des gegenüberliegenden Hauses, und ein Robot trat heraus. Kakuta riß den Handstrahler hoch und feuerte. Gleichzeitig aber brachte er sich durch eine Reflex-Teleportation in den Schutz des Hauses zurück.
    Goratschin reagierte weniger schnell. Ihm war die Sicht versperrt gewesen, und als er gleichzeitig die drohende Gefahr und die Flucht des Verbündeten erkannte, wollte ihn Panik ergreifen. Sekundenlang stand er starr und deckungslos auf der Straße. Er erwartete den Todesstoß. Bruchteile von Zeiteinheiten. Er lebte noch immer.
    Dann konzentrierte sich Goratschins Wille auf den Robot, der vielleicht nur deshalb gezögert hatte, weil er sich über den Menschen mit zwei Köpfen wunderte. Dieses Zögern war sein Ende. Der Mutant Goratschin brauchte nur zu denken, und der Kalziumgehalt des Roboters ging in eine vernichtende Kettenreaktion über.
     
    *
     
    „Ich verstehe nicht, wo Tako bleibt", sagte Rhodan. „Er muß doch merken, was in Block J-D III los ist."
    „Als Teleporter kann er doch spielend aus jedem Einschließungsring entkommen", stellte Manoli fest. Er begriff nicht, daß der Chef diese Tatsache übersehen konnte.
    „Er schon! Aber Goratschin wird er nicht herausbekommen."
    „Goratschin war also dein Geheimnis!" stöhnte Reginald Bull. „Warum sind wir eigentlich nicht eher auf die Idee gekommen, ihn einzusetzen? Das lag doch auf der Hand. Ist unser Reaktionsvermögen vielleicht nicht mehr in Ordnung? Eric...?"
    „Fragst du mich als Arzt?"
    Perry Rhodan unterbrach die Debatte mit einer kurzen Handbewegung.
    „Wenn du eine psychologische Erklärung suchst, Bully, so gibt es nur eine. Wir verlassen uns im Unterbewußtsein zu sehr auf die strategische Lenkung durch das P-System. Dieser komplizierte Alarm war vorher programmiert. Aber für Goratschin gab es keinen Platz darin, weil der Computer nicht mit ihm rechnete. Unser Alarmprogramm ist genau ein Jahr alt. Goratschin kam aber erst im vergangenen September zu uns."
    Die Robotarmee hatte Block J-D III nahezu eingekreist. Rhodan unterbrach seine Erklärungen. Alle wußten, daß es jetzt viel wichtiger war zu handeln. Und die Entwicklung der

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