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0031 - Der Kaiser von New York

0031 - Der Kaiser von New York

Titel: 0031 - Der Kaiser von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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einen Augenblick ruhig verhalten."
    Alles blickte sich nach Tanaka Seiko um, der bisher kaum ein Wort gesprochen hatte. Der schlanke, zierliche Japaner war in der Gemeinschaft der Mutanten schon immer als ein stiller, zurückhaltender Mensch bekannt. Diese Charakterbildung mußte sich auf Grund seiner parapsychologischen Fähigkeit des „Peilens" notwendigerweise herauskristallisiert haben. Stärker noch als ein Telepath lauschte er nach innen. Sein zusätzlicher Sinn war technisch gesehen nichts anderes als ein überaus kompliziertes Radiogerät, wie es Menschen- und Arkonidenhand bisher noch nicht hatten herstellen können. Seiko „hörte" die Funkwellen. Darüber hinaus war er in der Lage, spontan eine Frequenzbestimmung vorzunehmen, die ihm genau die Sendung klar herausbrachte, die er empfangen wollte.
    Allerdings wirkte sich minutenlange Konzentration bei ihm immer in einer körperlichen Schwäche aus. Er saß in seinem Sessel und hielt die Augen geschlossen.
    „Wen haben Sie, Tanaka?"
    Seiko machte eine abwehrende Handbewegung, die sogar Bull und Rhodan zum Schweigen brachte. Gehorsam warteten sie. Der Summer des Visiphons schlug an. Ausgerechnet jetzt im falschen Augenblick. Bull drehte einfach den Empfangsknopf zurück, der Bild und Ton drosselte. Ins Mikrophon flüsterte er.
    „Warten Sie zwei Sekunden. Empfang jetzt unmöglich."
    Der Teilnehmer am anderen Ende protestierte heftig. Aber er wurde nicht gehört.
    Wen „hatte" Tanaka? Das war jetzt die wichtigste Frage. Kurz darauf entspannte er sich.
    „Ich habe eine Verständigungsfrequenz der Roboter angepeilt. Die Händler müssen auch ihren ganzen Radiomechanismus umgestellt haben. Wir müssen dieses Quartier räumen, Mr. Rhodan."
    „Wieso denn das? Die Robots verfügen über keine Luftwaffe, und sie sind noch eineinhalb Kilometer von uns entfernt."
    „Einer ihrer Spione hat herausgefunden, daß das Hauptquartier unserer Verteidigung hier bei Captain Klein liegt. Bisher hatten sie angenommen, wir wären bei Ihnen im Regierungsgebäude."
    „Okay! Peilen Sie weiter, Tanaka. Und sehen Sie zu, daß Sie die Frequenz nicht verlieren. Wenn wir Sie stören, dann gehen Sie getrost ins Nebenzimmer."
    „Ja, das ist wohl besser."
    Seiko verschwand.
    „ ... ich jede Verantwortung ab! Bei allem Respekt, meine Herren!"
    Das plötzliche Gebrüll kam aus dem Visiphon, das Bull wieder auf volle Lautstärke gedreht hatte. Auf dem Schirm erschien ein wütender Colonel Friedrichs.
    „Jetzt sind Sie an der Reihe, Colonel."
    „Das wurde Zeit! Meine Truppen können keine Stellung mehr halten. Menschen gegen Robots, das ist eine unmögliche..."
    „Kommen Sie zur Sache, Colonel!" donnerte Bull.
    „Meine Verlust sind auf vierzehn Hubschrauber gestiegen. Ich brauche Entlastung durch Erdtruppen."
    „Die Entlastung sind Sie, Colonel. Und es tut mir leid. Wir haben keine Maschinen mehr und können auch keine mehr beschaffen. Die Energieglocke bleibt aus Sicherheitsgründen geschlossen. Ziehen Sie Ihre Einheiten für zehn Minuten zurück und formieren Sie sich mit den Resten neu. Das Mutantenkorps wird sich um eine Entlastung bemühen. Warten Sie weitere Befehle ab."
    „In zehn Minuten hat der Gegner unsere Stabsstellung erreicht, wenn die Robots nicht länger aus der Luft bedrängt werden, ich bitte um Erlaubnis, mein Quartier nach Norden verlegen zu dürfen."
    Bull sah Rhodan fragend an. Der nickte nur.
    „Okay! Gehen Sie auf Block A-N XII zurück, Colonel. Damit sind Sie ganz dicht am Flugplatz. Seien Sie sich aber im klaren darüber, daß es von dort aus keinen Standortwechsel mehr geben kann."
    „Ich danke Ihnen, Sir!"
    Ein schnappendes Geräusch unterbrach die Verbindung.
    „Und nun die Mutanten! Es bleibt uns keine andere Wahl, Perry."
    Rhodan musterte schweigend seine Leute.
    „Ishi. Sie sind eine Frau und eine Telepathin. Ihre Qualitäten liegen nicht in einer Auseinandersetzung mit Robotern. Ich möchte, daß Sie sich ins Regierungsviertel zurückziehen."
    Sie nickte gehorsam. „Sofort?"
    „Ja, bitte." Ishi Matsu schloß ihren Arkonidenanzug und verabschiedete sich. Sie startete vom Dach des Hauses aus und verschwand - unsichtbar für jeden Roboter.
    „Wir übrigen werden aushalten bis zur Einkreisung. Captain Klein, verständigen Sie das Wachbataillon über die neue Lage. Ordnen Sie die akute Verteidigungsbereitschaft an. Alle Fahrzeuge mit eigenem Energieschirm sollen eine Igelstellung bilden."
    „Sofort, Sir."
    Der Bildschirm zeigte bereits die

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