0031 - Der Kaiser von New York
Teleporter hatte den Finger am Feuerknopf. Aber er glaubte nicht, daß ein Schuß aus dieser Waffe New York retten würde. Es war unmöglich, daß das gesamte Heer der aufständischen Maschinen auf diesen einen Roboter zentral eingestellt war. Die Sache mit dem Kaiser mußte ein Bluff sein. Trotzdem!
Was sollte er tun?
„Ich werde Sie töten, Mr. Kaiser, wenn Sie uns nicht eine gerechte Verhandlung zubilligen."
„Wenn Sie mich töten, ist die laufende Verbindung zur Residenz unterbrochen. Das löst einen Alarm aus. Ihr Gebäude wäre innerhalb kürzester Zeit ein Trümmerhaufen."
„Keine Gewalt, Kakuta", schaltete sich Adams wieder ein. „Der Kaiser wird sich schon ausreichend gesichert haben. Ich schlage ein besseres Geschäft vor..."
„Reden Sie", sagte der Kaiser. „Sie über geben uns zwanzig Polizeiroboter in passivem Zustand. Damit können wir dieses Gebäude schützen."
Die Stimme des Kaisers war ein Schnarchen. Vielleicht sollte es ein ironisches Gelächter sein.
„Im neuen Reich gibt es nur eine Polizei. Ihr Vorschlag ist unannehmbar. Ich bin der Kaiser, die anderen gehorchen."
Kakutas Wut wich einer leichten Zufriedenheit. Immerhin hatte er es fertiggebracht, den Robot in ein Gespräch zu verwickeln. Das Thema war dabei bedeutungslos. Er würde sich unter diesen Umständen für das naivste Gespräch hergeben.
„Irrtum, Mr. Kaiser! Die GCC gehorcht Ihnen nicht. Wir müssen schon zu einer Art Koexistenz finden. Vergessen Sie nicht: Die Dritte Macht kann niemand zerstören."
„Die Dritte Macht gehört nicht zu meiner Residenz. Sie wird einen anderen Kaiser erhalten."
„Er starb bereits, falls Sie das interessiert. Und mit ihm mehr als eintausend seiner Krieger."
„Das Schicksal der Gobianer ist bedauerlich. Es steht aber hier nicht zur Diskussion."
„Es sollte Ihnen aber als abschreckendes Beispiel dienen."
„Ich bin der Kaiser, Mr. Kakuta. Die Audienz ist beendet. Lassen Sie die Tür öffnen! Es wollen zwei Polizisten herein."
Kakuta teleportiert auf den Flur, wo er unter einer Schar von zehn Robots landete. Sofort sprang er zurück, denn hier hätte er keine fünf Sekunden länger gelebt.
„Irrtum, Mr. Kaiser. Es sind nicht zwei, sondern mindestens zehn. Sollen wir das als Drohung auffassen?"
„Lassen Sie die Tür öffnen!" befahl der Kaiser. Es waren seine letzten Worte. Unmittelbar darauf brach er krachend zusammen und war nur noch ein Schrotthaufen.
*
„Genug der Verzögerungstaktik", sagte Perry Rhodan, der plötzlich aus dem Nichts sichtbar wurde. Ihm folgten Anne Sloane, Dr. Manoli und Tanaka Seiko. Sie stellten ihre Arkonidenanzüge auf Null und öffneten die Helme. Einige Büroangestellte waren in Ohnmacht gefallen.
„Eric, kümmere dich um sie."
„Wie sind Sie hereingekommen, Sir?"
„Durch Ihr Büro, Mr. Adams. Es hat ein riesiges Loch in der Außenwand."
„Sie haben den Kaiser getötet."
„Was heißt schon Kaiser. Von seiner Sorte gibt es in dieser Stadt mindestens noch fünfunddreißig Stück. Sie können alle Kaiser werden oder sind es schon. Wir müssen die Stadt evakuieren, meine Damen und Herren. Zunächst das Gebäude der GCC. Die Gefahr ist zu groß."
„Zunächst die Roboter draußen", warnte Kakuta. „Sie können jeden Augenblick hier einbrechen."
„Okay!" nickte Rhodan. „Wir sind fünf Leute mit Einsatzanzügen und Impulsstrahlern. Du, Eric, bleibst hier als Posten an der Tür. Anne und Tako gehen ein Stockwerk höher..."
„Ihr werdet nicht durchkommen, Tako sagte doch, sie stehen gedrängt vor der Tür."
„Stimmt das?" Der Japaner nickte. „Dann Tür auf und massiertes Feuer. Die Burschen dürften ohne Energieschirm sein. In fünf Sekunden müssen wir alles erledigt haben."
Perry Rhodan war sich im klaren darüber, daß er damit den Gegner herausforderte. Schon in Terrania hatte er sich die Frage vorgelegt, ob es nicht besser gewesen wäre, die Roboter unbehelligt zu lassen. Es hätte dann an diesem Tage weniger Tote gegeben. Doch wie sah bei sachlicher Überlegung die Alternative aus? Das Schweigen, das Stillhalten und das Hinnehmen?
Die Robotarmee hätte weiterhin ohne jede Störung ihre Spionagedienste geleistet. Sie hätte den Springern weit draußen im All bei Beta-Albireo jede wichtige Stellung auf Terra verraten, und das Ende wäre die Kapitulation der Erde gewesen. Die Springer waren Arkonidenabkömmlinge! Und mit Gewißheit technisch überlegene Gegner. Nein, Rhodan hatte lange sein Gewissen geprüft. Jeder
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