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0031 - Die Tiefsee-Monster

0031 - Die Tiefsee-Monster

Titel: 0031 - Die Tiefsee-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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nach ihm zu suchen. Vielleicht befand er sich auf dieser geheimnisvollen Insel und brauchte Unterstützung?
    Sie schaltete die Lampe ein und leuchtete die Strecke vor ihr ab, ob sie etwas erkennen konnte. Undeutlich hob sich nach einiger Zeit ein schwarzer Buckel aus dem Meer.
    Das mußte diese Insel sein, von der Bill gesprochen hatte.
    Sie hielt genau darauf zu und gab mit der Lampe Blinkzeichen.
    Von der Insel her erfolgte keine Antwort. Verzweifelt versuchte Nicole es immer wieder. Nichts.
    Sie konzentrierte sich so auf die Insel vor ihr, daß sie nicht zurückschaute und so nicht sehen konnte, wie es dort und neben ihr im Wasser plötzlich lebendig wurde.
    Das Wasser teilte sich und eine Hand erschien.
    Es war eine Knochenhand!
    Zielsicher packte sie nach dem Bootsrand.
    Ein Ruck durchlief den Bootskörper, der Nicole nach vorn fallen ließ. Der Motor heulte mit voller Stärke, doch der Kahn bewegte sich nicht mehr von der Stelle.
    Verstört rappelte Nicole sich hoch. War sie vielleicht irgendwo aufgelaufen? War da ein Hindernis im Wasser, das sie übersehen hatte?
    Sie dreht sich um – und schrie gellend auf.
    Neben dem dröhnenden Motor erschien ein Totenschädel, der das nackte Gebiß zu einem widerlichen Grinsen verzerrt hatte.
    Zitternd wich Nicole zurück und verkroch sich so weit in den Bug des Bootes, wie es ging.
    Der Unheimliche hatte seine Hand um den Bootsrand gekrallt und machte Anstalten, in das Boot hineinzuklettern. In ihrem namenlosen Schrecken schrie Nicole noch einmal gellend auf.
    Da preßte sich ihr von hinten etwas ekelhaft Kaltes und Nasses auf den Mund.
    Mit fotografischer Genauigkeit erkannte Nicole Duval, was es war – eine Knochenhand.
    Deutlich konnte sie spüren, wie die Gelenke der fleischlosen Hände schmerzhaft ihre Wangen wie in einem Schraubstock hielten. Sie wollte sich losreißen, wollte sich befreien. Es gelang ihr nicht. Unentwegt hielten diese Hände sie gepackt, tasteten nach ihren Schultern, berührten ihr Haar und rissen ihr den Kopf mit brutaler Gewalt in den Nacken.
    Das Skelett am Bootsheck hatte sich mittlerweile über den Rand geschwungen. Lauernd stand es da, bereit einzugreifen, falls es notwendig sein sollte. Wasser lief aus der Rüstung, die es vor der Brust trug. Es schüttelte den Kopf. Ein feiner Sprühregen löste sich aus dem Helmbusch und ließ Nicole frösteln.
    Sie begriff nicht, was die Monstren gerufen hatte, begriff nicht, warum sie es auf sie abgesehen hatten.
    Das Skelett am Ende des Bootes bückte sich. Es faßte Nicoles Knöchel und hob sie an. Auch das Ungeheuer, das sie von hinten umklammert hielt, hob sie an. Vorsichtig, fast zärtlich schoben die Bestien sie über den Rand des Bootes. Die Kühle des Wassers spürte sie nicht. Ihr einziges Sinnen und Trachten richtete sich auf Flucht aus diesem Grauen.
    Aber es blieben nur Wünsche, Hoffnungen. Für sie gab es kein Entrinnen. Sollte so der Tod aussehen? Sterben und in der See ein nasses Grab finden?
    Nicole wollte es nicht glauben. Krampfhaft klammerte sie sich an die Vorstellung, dies alles wäre nur ein Traum.
    Doch die Wirklichkeit war so brutal, daß ihr die Realität der Szene schmerzhaft zu Bewußtsein kam.
    Die beiden Schreckenswesen rissen sie plötzlich hinab in die Tiefe.
    Wasser drang in ihre Nase, ihren Mund. Nicole gierte nach Luft.
    Ein neuer Wasserschwall ergoß sich in ihre Kehle, die nach Sauerstoff lechzte.
    Nicole hustete krampfhaft auf.
    Sie spuckte Wasser. Da war ihr Gesicht auf einmal frei. Sie konnte frei atmen. Schon glaubte sie sich in Sicherheit, verschont, da wurde sie mit unbändiger Gewalt nach unten in die Tiefe gezerrt.
    Sie konnte gerade noch einmal tief einatmen, wohl wissend, daß das ihr Leben nur unwesentlich verlängern würde, da schlug das Wasser über ihrem Kopf zusammen.
    Um sie herum wurde es dunkel. Und doch konnte sie alles erkennen. Sie erlebte mit, wie sie zum Meeresgrund hinabgezogen wurde.
    Im Dämmerlicht erkannte sie zu ihrem Schrecken noch weitere Gestalten, die schon auf sie und ihre Begleiter zu warten schienen.
    Der Wasserdruck, den sie nicht gewöhnt war, preßte ihr die Brust zusammen.
    Als sie unten angekommen war, setzte sich die Schar der unheimlichen Bestien in Bewegung.
    Und in den Augen las Nicole – ihren Untergang.
    ***
    Für Stunden hatte Dimitri Vassilikos in tiefer Erstarrung gelegen.
    Dunkelheit hatte sich über den Unterwassertempel gesenkt, und diese Dunkelheit war schlimmer gewesen als alles andere vorher.
    Schreckliche

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