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0031 - Die Tiefsee-Monster

0031 - Die Tiefsee-Monster

Titel: 0031 - Die Tiefsee-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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sichtlich. Ächzend richtete er sich auf.
    »Wo bin ich denn hier?« fragte er mit einer für die Situation und seinen Zustand erstaunlich energischen Stimme.
    »Sie sind hier auf Kythnos, einer Kykladeninsel. Aber sagen Sie, wußten Sie das denn nicht?«
    Der Taucher nickte zerstreut.
    »Doch, doch. Sicher wußte ich es. Aber gestatten Sie, daß ich mich vorstelle. Mein Name ist Zamorra, Professor Zamorra. Ich bin Parapsychologe und beschäftige mich mit Übersinnlichem, Unheimlichem und so weiter.«
    Über das Gesicht des Spaziergängers glitt ein amüsiertes Lächeln.
    »Mein Name ist John Delano Porth. Ich bin Amerikaner und lebe hier auf dieser Insel. Ich habe hier ein kleines Häuschen am Strand. Meinen Sie, daß Sie laufen können? Es ist nicht allzu weit. Ich könnte dann einen Arzt für Sie holen.«
    »Danke, Mr. Porth. Aber ich habe es ziemlich eilig. Fragen Sie mich nicht warum. Wahrscheinlich würden Sie mich auslachen. Aber gibt es eine Möglichkeit, von hier aus schnellstens nach Sunion zu kommen? Ich habe dort etwas Wichtiges zu erledigen, das keinen Aufschub duldet. Um meinen Zustand machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin nur mit dem Kopf auf einen Felsen geworfen worden. Es geht schon wieder, glaube ich.«
    Professor Zamorra stand vorsichtig auf. Er schwankte ein wenig, fing sich aber dann. Er sah die Karte aus dem versunkenen Schiff auf dem Boden liegen. John Delano Porth bemerkte seinen Blick.
    »Ich habe Sie aus Ihrer Kombination gezogen, als Sie da so unbeweglich lagen.«
    Zamorra bückte sich und hob sie auf. Dabei überkam ihn ein Schwindelgefühl. Er mußte sich kurz auf den Boden stützen.
    »Ich glaube, so ganz fit bin ich noch nicht. Aber das Stück bis zu Ihrem Haus werde ich wohl schon noch schaffen.«
    John Delano Porth nahm seinen Arm und stützte ihn, als sie den Weg zurückgingen, den er gekommen war.
    Das Häuschen war ein Edelstein. Das war der erste Eindruck, den Zamorra bekam, als sie davor standen. Im Innern des Hauses konnte der Professor seine Verblüffung nicht verbergen.
    Eine Unzahl von Bildern hing an der Wand. Sie stellten alle dasselbe dar – Muscheln. Geradezu genial war jede Einzelheit dieser Meerestiere wiedergegeben worden.
    Ehe Zamorra fragen konnte, bequemte sich sein Gastgeber schon zu einer Erklärung.
    »Die habe ich alle gemalt. Wissen Sie, früher habe ich mal hart gearbeitet in einer riesigen Firma, Doch eines Tages hatte ich das über und bin einfach hierhergezogen, wo ich das finde, was ich immer gesucht habe – Ruhe und Frieden. Und hier kann ich den ganzen Tag malen soviel ich will. Und Muscheln sind eben meine bevorzugten Motive. Doch legen Sie sich erst einmal hin und ruhen sich aus. Ich werde mal sehen, daß ich den Arzt finde.«
    Zamorra ließ sich dankbar auf eine Liege sinken, wehrte aber ab, als sein Gastgeber hinausgehen wollte.
    »Lassen Sie nur, Mr. Porth. Ich kann Ihnen nicht viel erklären. Doch bitte holen Sie keinen Arzt. Ich habe keine Zeit, mich untersuchen zu lassen. Ich muß nur auf dem schnellsten Wege nach Sunion zurück. Und dann hätte ich auch noch eine Bitte. Haben Sie vielleicht eine Hose und ein Hemd für mich? Sie bekommen alles zurück, wenn ich wieder auf dem Festland bin.«
    Porth winkte lachend ab. »Erst einmal nennen Sie mich ruhig John D., wie es alle meine Freunde tun. Dann ruhen Sie sich aus. Ich werde Sie selbst nach Sunion bringen. Das mit der Hose und dem Hemd geht klar. Aber Sie müssen erzählen, wie Sie überhaupt da unten am Strand gelandet sind.«
    Zamorra berichtete. Aufmerksam hörte John D. Porth zu. Ab und zu nickte er, als wüßte er genau, worüber der Professor sprach. Und dann erzählte er.
    Als er endete, begriff Zamorra, was es mit dieser Insel auf sich hatte. Und er wußte auch, woher diese unheimlichen Monstren kamen.
    Der Hafenmeister hatte recht gehabt. Es gab die Schergen des Poseidon wirklich.
    Vor undenklichen Zeiten hatten Piraten den Ort Sunion überfallen.
    Sie brannten die Häuser nieder, plünderten alles und stahlen unter anderem auch den goldenen Dreizack des Poseidon. Als sie wieder in See stachen, kamen sie nicht weit. Poseidon ließ einen schrecklichen Sturm aufziehen und schleuderte das Piratenschiff in die Tiefe der Ägäis.
    Dort ertranken die Piraten allerdings nicht, sondern Poseidon bat Zeus, sie am Leben zu lassen. Diese Bitte wurde dem Gott des Meeres gewährt. Er befahl ihnen nun, ihm in der Tiefe des Meeres einen Tempel zu bauen, was sie auch taten. Dann bestellte er sie zu

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