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0031 - Die Tiefsee-Monster

0031 - Die Tiefsee-Monster

Titel: 0031 - Die Tiefsee-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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seinen Tempelwächtern, die auf seinen goldenen Dreizack aufpassen mußten. Und jeder, der sich diesem Tempel nähert, hatte sein Leben verwirkt. Natürlich hatte sich auf dem Dach des Tempels im Laufe der Jahrtausende Schlamm, Sand und anderes abgelagert. So war eben die Insel aus dem Meer gewachsen und trug heute den Namen »Insel des Grauens« oder »Insel des Todes«.
    John D. Porth erzählte das als Legende und alte Überlieferung.
    Doch Zamorra konnte ihm mit der Karte sehr schnell beweisen, daß diese Geschichte kein Märchen war.
    Jetzt verstand John D. Porth auch die Eile des Professors.
    Er holte eine Hose und ein Hemd, gab beides dem Professor und ging schon voraus, um sein Boot fertig zu machen.
    Insgeheim hatte er eine sehr große Hochachtung vor dem Mann, dem sein eigenes Schicksal nicht so wichtig war und der nur an das Schicksal seiner Mitmenschen dachte.
    ***
    Nicole Duval war von innerer Unruhe erfüllt. Immer wieder kehrten ihre Gedanken zu ihrem Chef zurück. Sie fragte sich, welchem Phantom er im Moment wohl nachjagte. Und vor allem sagte ihr eine Ahnung, daß ihr Chef in Gefahr war.
    Bill Fleming hatte sie nicht beruhigen können. Sie kannte seine Einstellung zu Dingen, die ihren Ursprung im Übernatürlichen und im Außersinnlichen hatten. Er hatte sich köstlich amüsiert, als er berichtete, was Professor Zamorra da vorhatte.
    Und Nicole ärgerte sich, daß sie die ganze Sache regelrecht verschlafen hatte.
    Jetzt saß sie in einem Decksstuhl und starrte hinaus auf den Hafen, der in der späten Nachmittagssonne dalag und ein Bild des Friedens und der Eintracht abgab.
    Motorengeräusch ließ sie aus ihren Grübeleien hochfahren. Vier Boote tauchten an der Hafeneinfahrt auf und nahmen Kurs auf den Kai. Nicole ließ sich wieder zurücksinken und hing weiter ihren trübsinnigen Gedanken nach.
    Die Boote passierten die Jacht in nächster Nähe. Nicole achtete nicht besonders darauf. Doch beim letzten Boot, in dem nur ein Mann saß, durchfuhr sie ein eisiger Schreck.
    Unter der Sitzbank stand eine Reisetasche. Und diese Reisetasche kam ihr bekannt vor.
    »Bill, Bill!« gellte ihr Ruf über das Deck der Artemis .
    Bill Flemings Kopf erschien im Niedergang zu den Kabinen.
    »Was ist denn los? Warum denn diese Aufregung? Kann man nicht einmal in Ruhe einen ausgedehnten Mittagsschlaf halten? Ich werde euch noch einmal mitnehmen. Nichts als Aufregung hat man mit euch beiden.«
    Er kletterte nach oben und stellte sich neben Nicole Duval an die Reling. Gelangweilt folgte sein Blick Nicoles ausgestrecktem Finger.
    »Ja, was ist denn da so besonderes?« Nicole war ganz aufgeregt.
    »Ja, sehen Sie das denn nicht? Da ist Professor Zamorras Reisetasche. Ich würde sie aus hunderten herausfinden. Sehen Sie doch! Wie kommt die denn da auf das Boot?«
    Bill grinste. »Ich glaube, Sie sehen jetzt auch schon überall Gespenster wie mein bester Freund. Wenn es Zamorras Tasche wäre, würde ich sagen: sehr sonderbar. Aber von diesen Taschen gibt es mehr als nur die eine. Und deshalb, meine ich, machen Sie viel Lärm um nichts. Sollten Sie noch einmal eine Reisetasche Ihres Chefs finden, dann rufen Sie mich aber bitte nicht wieder. Okay?«
    Damit verschwand er wieder unter Deck.
    Nicole ärgerte sich maßlos. Wie konnte ein Mensch nur so stur und so gleichgültig sein. Sie vergaß völlig, daß auch sie einmal über die Ansichten ihres Chefs gelacht hatte.
    Das mit der Tasche ließ ihr keine Ruhe. Sie schlüpfte in ihre Strandsandalen und balancierte über die schmale Gangway auf den Kai hinüber. Dann rannte sie zu der Stelle, wo das fremde Boot gerade von einem Fischer festgezurrt wurde. Der Mann war klein, dick und hatte hellblondes schütteres Haar.
    »Wem gehört dieses Boot?« fragte Nicole den Griechen.
    »Das gehört mir. Wenn Sie es mieten wollen, dann sagen Sie es. Doch ansonsten lassen Sie mich meine Arbeit tun.«
    Die Stimme des Mannes war unfreundlich, und sein Gesicht drückte Mißtrauen aus.
    Nicole beobachtete, wie der Bootslenker die Tasche unter der Sitzbank hervorholte und mit ihr an Land kletterte.
    Als er an ihr vorbeiging, war sie sich endgültig sicher. Es war die Tasche ihres Chefs.
    Ihre Gedanken jagten sich. Wie kam die hierher? Was war mit Zamorra?
    Die beiden Griechen wechselten einige Worte, dann ging der Mann mit der Tasche auf ein Haus zu, das ziemlich am Ende der Strandpromenade stand. Nicole folgte ihm.
    Nachdem der Mann einige Sekunden in dem Haus verschwunden war, faßte Nicole sich

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