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0031 - Die Tiefsee-Monster

0031 - Die Tiefsee-Monster

Titel: 0031 - Die Tiefsee-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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Außerdem war die Entfernung für einen Warnruf zu groß.
    John D. Porth summte ein leises Lied vor sich hin. Ein Blick in Zamorras Gesicht ließ ihn verstummen.
    »Es ist wohl nicht ganz angemessen, wenn ich hier lustige Lieder singe, oder? Aber ich bin sicher genauso nervös und aufgeregt wie Sie. Ich versuche nur, mich zu beruhigen.«
    Zamorra nickte leicht.
    »Kann ich verstehen. Mir geht es ähnlich. Nur ist mir nicht zum Singen zumute. Ich habe im Moment andere Probleme.«
    »Kann ich mir gut vorstellen«, zeigte der malende Amerikaner Verständnis. »Ich möchte jetzt nicht in Ihrer Haut stecken. Ich frage mich sowieso schon, ob ich mich da nicht auf zu viel eingelassen habe.«
    Zamorra winkte ab.
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Wenn ich in Sunion bin, dann mache ich allein weiter. Ich kann nicht noch andere Menschen in Gefahr bringen. Aber jetzt Vorsicht, da vorn ist die Hafeneinfahrt.«
    Als sie in den Hafen einfuhren, schwiegen beide. Hier ging das Leben seinen normalen Gang, so als wäre nichts geschehen. Nichts deutete daraufhin, daß hier vor kurzem etwas passiert war, das die Menschen an die Existenz unheimlicher Mächte erinnert hatte.
    Zamorra hatte die Artemis schnell entdeckt. Er bat den Amerikaner, die Jacht anzusteuern.
    Sie war nicht beleuchtet. Zamorra war einigermaßen erstaunt. Jedoch sagte er sich, daß sein Freund Bill Fleming seine Überlegungen für Spinnereien hielt und sie in keiner Weise ernst nahm. Wahrscheinlich war er mit Nicole unterwegs in einer der Kneipen, um »aktiven« Urlaub zu machen.
    John D. Porth ging längsseits. Zamorra, der sich aufgerichtet hatte, sprang an Bord der Jacht. Er zurrte die Leine fest, deren Ende er bei dem Sprung vom Kahn des Amerikaners mitgenommen hatte. Porth unterbrach die Zündung und kam ebenfalls an Bord geklettert.
    »Scheint so, daß alles ausgeflogen ist. Schöne Freunde haben Sie da.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Irgend etwas stimmt hier nicht«, sagte er. »Das ist völlig ungewöhnlich, daß keiner zurückgeblieben ist. Schließlich wußten die ja, daß ich unterwegs bin und sie konnten doch damit rechnen, daß ich irgendwann einmal wiederkommen würde. Anfunken konnte ich sie ja nicht, weil in der Reisetasche, die man mir gestohlen hat, mein Funkgerät steckte.«
    Er ging hinunter in seine Kajüte, öffnete die Tür und blieb stehen wie vom Donner gerührt.
    Auf dem Tisch an der Wand stand seine Reisetasche!
    Wie kam denn die hierher? Irgendwer mußte sie gebracht haben.
    Den Professor beschlich eine schlimme Ahnung. Er wandte sich um und rannte wieder an Deck.
    »Schauen Sie sich sorgfältig um. Hier muß etwas geschehen sein, meine Tasche ist wieder da. Und ich weiß nicht, wer sie gebracht hat. Das Schlimmste möchte ich ja nicht annehmen. Hoffentlich hat man diese Jacht nicht überfallen.«
    John D. Porth folgte der Aufforderung sofort. Der Mann imponierte ihm. Er handelte zielsicher und logisch. Überdies hatte den Hobbymaler der Jagdeifer gepackt.
    Als er sich vor einigen Jahren hierhin zurückgezogen hatte, wäre ihm nie im Traum eingefallen, daß er einmal so etwas hier erleben würde. Die Sache konnte ja recht spannend werden.
    Sorgfältig suchte er das Deck ab, ob er nicht etwas Ungewöhnliches oder sogar eine Spur entdeckte.
    Am Steuerrad fand er dann, was er unbewußt gesucht hatte.
    »Professor, hören Sie, kommen Sie doch mal rauf.«
    Der Kopf des Professors, der sich in den Kabinen umgeschaut hatte, erschien im Niedergang.
    Einen Zettel schwenkend, kam der Amerikaner auf ihn zu.
    »Sehen Sie mal, eine Nachricht. Der Handschrift nach von Ihrer Assistentin. Bin mal gespannt, was sie als Entschuldigung schreibt.«
    Das Lachen erstarb ihm im Hals, als er die Veränderung im Gesichtsausdruck des Professors mitbekam, während dieser den Brief las. Sein Gesicht wurde blaß, die Kaumuskeln arbeiteten. Die Augen bekamen einen harten Glanz.
    »Mein Gott«, stöhnte er und faßte sich an den Kopf. Er zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. »Muß die sich denn überall einmischen?«
    John D. Porth wurde neugierig.
    »Was ist denn los? Etwas passiert?«
    »Mehr als das, viel schlimmer. Meine Assistentin hat sich auf die Suche nach mir gemacht. Und da die Tasche hier steht, kann ich mir vorstellen, daß sie auch weiß, wo sie suchen muß. Einen Moment, das werden wir gleich haben.«
    Er rannte wieder nach unten in den Kabinengang.
    Nach einigen Minuten kam er wieder an Deck.
    »Habe ich es mir doch gedacht. Sie hat ihre

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