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0031 - Wir durchschauten seine Maske

0031 - Wir durchschauten seine Maske

Titel: 0031 - Wir durchschauten seine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchschauten seine Maske
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von Washington sein Strafregister kriegen.«
    »Soll ich die Antwort aus Washington in dein Office schicken lassen, Jerry?«
    »Nein, ich bin in den nächsten Tagen auswärts beschäftigt. Sage Mr. High Bescheid, sobald du die Antwort aus Washington hast. Mr. High kann mich dann verständigen.«
    ***
    Ich fuhr nachmittags gegen zwei Uhr zum Hauptredaktionsgebäude des »Herald«. In der Nähe war zum Glück ein Parkplatz, wo ich meinen Jaguar unterbringen konnte. Dann betrat ich den Riesenbau.
    Auf einer großen Tafel in der Halle sah ich, daß der Boß des ganzen Ladens sein Office im neunten Stock hatte, und da gerade einer der Lifts unten hielt, sprang ich hinein.
    Oben gelangte ich in einen Flur, der mit einem schönen, dicken Teppich ausgelegt war. Die Wände waren bis zu Mannshöhe mit einem dunkelbraunen Holz getäfelt.
    Es gab in diesem Korridor nur eipe einzige Tür. Ich klopfte an und ging hinein. Ich war in ein Vorzimmer geraten, dessen Größe mit der unseres Bereitschaftsraumes wetteifern konnte. Ich zählte sechs Sekretärinnen, die alle mehr oder weniger eifrig mit Schreibmaschinen oder Telefonen beschäftigt waren.
    »Hallo«, sagte ich zu der, die mir am nächsten saß.
    Es war ein bildhübsches Mädchen, und ich wunderte mich im stillen, daß ich es nicht schon mal als Titelfoto auf einer Illustrierten gesehen hatte.
    Die Sekretärin wandte mir den rassigen Kopf zu, zog sich ihre modisch geschwungene Brille auf die Nasenspitze und musterte mich prüfend über die Gläser hinweg.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte mich die Schönheit.
    Ich kniff das linke Auge zu und warf ihr einen sehr vertraulichen Blick zu. Dann murmelte ich: »Am liebsten würde ich den ganzen Tag hier stehenbleiben und nur Ihnen zusehen.«
    Ihr Näschen hob sich zufrieden. Frauen mögen es immer gern, wenn man ihnen den Hof macht. Ob sie es zugeben oder nicht.
    »Mistei, was wollen Sie nun eigentlich? Ich muß mich auch noch ein bißchen um meine Arbeit kümmern.«
    »Sehr, sehr schade«, nickte ich. Dann fügte ich schnell hinzu. »Na, dann melden Sie mich mal schnell dem Boß.«
    »Welchem?«
    »Habt ihr gleich eine ganze Handvoll?«
    »Nein, nur drei. Den stellvertretenden Chefredakteur, den Chefredakteur, und dann kommt…«
    »Der liebe Gott persönlich. Okay, zu dem möchte ich.«
    Sie sah mich an, als hätte ich sie zu einem Wochenendausflug zum Mond eingeladen.
    »Ich glaube nicht, daß das geht«, meinte sie.
    »Mein liebes Mädchen«, ich lächelte mit dem ganzen Charme, den ich in mir auftreiben konnte. »Der liebe Gott würde Ihnen den Kopf abreißen, wenn Sie mich nicht zu ihm hineinließen. Haben Sie einen Briefumschlag da?«
    »Ja, natürlich. Hier.«
    »Danke sehr.«
    Ich schob meinen Dienstausweis hinein und klebte den Umschlag zu.
    »Bringen Sie das dem lieben Gott, und sagen Sie ihm, er möchte mal eben hineinschauen. Und dann wette ich mit Ihnen, daß er mich empfangen wird.«
    Sie wußte nicht mehr, ob sie einen Verrückten oder einen Zirkusclown vor sich hatte. Aber sie nahm den Umschlag und verschwand damit hinter einer mächtigen Doppeltür.
    Es dauerte vierzig Sekunden, bis sie wieder da war.
    »Wie machen Sie das bloß?« fragte sie. Dabei zeigte sie auf die Tür, durch die sie verschwunden war.
    Ich grinste: »Ich bin der Präsident«, sagte ich schlicht, aber würdevoll, nahm meinen Hut und marschierte durch die Doppeltür. Ich befand mich wieder in einem Korridor, vpn dem drei Türen abgingen. Meine Schönheit war mir gefolgt und riß eine der drei Türen auf.
    Ich kam in ein Vorzimmer, in dem nur eine Dame saß.
    Sie musterte mich scharf und knurrte bissig: »Mr. Gray, unser Redaktionsdirektor, ist bereit, Sie zu empfangen, wenn Sie ihn nicht länger als zehn Minuten in Anspruch nehmen wollen.«
    Ich rümpfte die Nase, warf ihr einen vernichtenden Blick zu und sagte kühl: »Das müssen Sie schon mir überlassen, wie lange ich mit diesem — eh, wie heißt er doch gleich? — zu sprechen habe.«
    Und damit drückte ich einfach die Klinke der Seitentür nieder und stiefelte hindurch.
    Hallo, ich hatte das Gefühl, als wäre ich aus Versehen in einen menschenleeren Tanzsaal geraten, so riesig war der Raum.
    »Mr. Cotton vom FBI?« fragte eine sonore Stimme aus einer entfernten Ecke.
    »Ja, das bin ich.«
    Ich marschierte quer durch den Saal auf die Ecke zu. Schließlich entdeckte ich einen weißhaarigen Mann hinter einem mächtigen Schreibtisch, auf dem ein Vorzimmermikrofon, ein elfenbeinfarbenes

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