Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0031 - Wir durchschauten seine Maske

0031 - Wir durchschauten seine Maske

Titel: 0031 - Wir durchschauten seine Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir durchschauten seine Maske
Vom Netzwerk:
Indianertöter liegen?«
    »O’Brien hat ihn in der rechten oberen Schublade seines Schreibtisches. Ich sah ihn zufällig einmal, als er aus der gleichen Schublade seine Kassette herausholte. Ich hatte ihm seinen Gartenzaun ausgebessert, und er gab mir ein paar Dollar dafür.«
    »Okay, wir werden ja sehen. Es ist besser, wenn Sie im Wagen sitzen bleiben, Brownie!«
    »Keine Angst! Glauben Sie, ich gehe mit Handschellen spazieren?«
    »Okay.«
    Wir gingen in den Laden. Es war nicht viel los, und wir warteten, bis der letzte Kunde den Laden verlassen hatte.
    »Wir möchten ein paar Minuten mit Ihnen sprechen, Mr. O’Brien«, sagte Grynoon.
    »Kommen Sie mit nach hinten«, sagte O’Brien in seiner üblichen mürrischen Art.
    Er führte uns in das kleine Büro, wo sein Schreibtisch stand. Es war nicht Platz für alle, und Phil und ich blieben deshalb in der offenen Tür stehen.
    Plötzlich sah ich in einer Ecke eine altmodische Schreibmaschine stehen.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn,ich mal eben Ihre Schreibmaschine benutze?« fragte ich O’Brien. »Ich habe einen eiligen Brief zu schreiben, der gleich zur Post soll.«
    »Meinetwegen.«
    »Lassen Sie sich nicht aufhalten, Grynoon«, rief ich ihm zu, während ich mich mit der Maschine beschäftigte.
    Ich tippte einige Zeilen, hörte aber genau auf das Gespräch, das Grynoon mit dem Kaufmann führte.
    »Mr. O’Brien«, sagte der Kollege von der State Police. »Haben Sie eine Schußwaffe im Haus?«
    »Sicher«, knurrte O’Brien.
    Ich hörte, wie er die Schublade aufmachte und einen schweren Gegenstand vor Grynoon auf den Schreibtisch warf.
    »Da, das Ding stammt noch von meinem Vater.«
    »Haben Sie in letzter Zeit mal daraus geschossen?«
    »Ja. Vor siebzehn Jahren. Damals wollte jemand bei mir einbrechen. Ich brauchte nur einmal abzudrücken. Diese alten Revolver machen ja einen Krach wie ein schweres Artilleriegeschütz. Der Kerl nahm sofort die Beine unter den Arm.«
    »Seither haben Sie die Waffe nie wieder benutzt?«
    »Nie. Wozu auch?«
    »Aber die Waffe ist voll geladen?«
    »Ja. Damals habe ich gleich am nächsten Morgen die eine Patrone nachgeladen, die ich in der Nacht auf den Einbrecher verschossen hatte. Und da ich seither nicht wieder damit geschossen habe, muß die Walze noch alle sechs Patronen enthalten.«
    »So?«
    Grynoons Stimme klang sehr eigenartig. Ich hörte ein paar metallische Geräusche und dann wieder Grynoons Stimme, jetzt scharf und bissig: »Und wie erklären Sie es sich dann, Mr. O’Brien, daß nur fünf Patronen in der Trommel sind? Wo ist die eine fehlende?«
    »Was? Nur fünf? Aber das ist doch nicht…«
    »Da! Sehen Sie selbst!«
    Ich zog mein Blatt aus der Schreibmaschine und steckte es ein, nachdem ich es noch einmal genau durchgesehen hatte. Als ich mich den anderen zuwandte, überzeugte sich O’Brien gerade von Grynoons Behauptung.
    »Tatsächlich«, stotterte der Alte. »Das verstehe ich nicht. Vielleicht ist die Patrone herausgerutscht? Aber dann müßte sie ja in der Schublade liegen!« Er wühlte in der Schublade herum. Sein Gesicht wurde lang und länger.
    »Nein. Eigenartig.«
    »Sehr eigenartig.«
    Grynoon nickte. »Die Waffe muß ich vorläufig beschlagnahmen. Wiedersehen, Mr. O’Brien.«
    »Wiedersehen, Officer«, stotterte O’Brien verständnislos. Er sah uns mit einem völlig verdatterten Gesichtsausdruck nach.
    »Sie fahren jetzt wieder zu Ihrer Waldbehausung?«
    »Ja, Grynoon. Aber lassen Sie mich doch noch mal auf den Brief sehen, den Quire geschrieben hat.«
    »Worin er Brownie verdächtigt?«
    »Ja, bitte.«
    »Meinetwegen. Hier!«
    Ich las den ganzen Text noch einmal von vorn bis hinten durch, nickte dann und sagte: »Okay. Vielen Dank, Grynoon. Wenn sich etwas Besonders ergibt, sagen Sie uns Bescheid, ja?«
    Er lachte siegessicher. »Klar! Ich sage euch, wenn Brownie gestanden hat! So long, Boys!«
    Er klemmte sich ans Steuer seines Polizeiwagens und brauste ab. Phil und ich kletterten in meinen Jaguar.
    »Jerry?« fragte Phil.
    »Ja?«
    »Was für einen Brief hast du bei O’Brien geschrieben?«
    Ich suchte das Blatt aus meiner Rocktasche und gab es ihm. Er faltete das Papier auseinander und las, was ich geschrieben. Zehnmal untereinander hatte ich getippt:
    Brownie nicht. Ein anderer. Ich kenne ihn!
    Phil sah mich an, als ob ich nicht ganz richtig wäre.
    »Sag mal, Jerry, was soll der Blödsinn? Das hättest du auch bei uns schreiben können! Das ist doch kein Brief, der eilig irgendwohin geschickt

Weitere Kostenlose Bücher