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0032 - Der Schädeljäger

0032 - Der Schädeljäger

Titel: 0032 - Der Schädeljäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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mit flatternden Nerven die Höhle.
    Nicole Duvals und Jean-Paul Rovels Leben hing an einem seidenen Faden.
    Wenn Zamorra nun den geringsten Fehler machte, waren die beiden unweigerlich verloren.
    Der Professor war sich dessen bewußt.
    Er spürte die schwere Last förmlich auf seinen Schultern.
    Jeder Schritt, der ihn der Entscheidung näher brachte, fiel ihm ungemein schwer.
    Aber er mußte getan werden.
    Der Kreis der Tanzenden tat sich auf, als Zamorra auf sie zuging.
    Sally Hancock hatte sich tiefe Kratzwunden zugefügt.
    Sie war geistig völlig weggetreten. Sie war nun tatsächlich bereit zu sterben.
    Sie wünschte sich den Tod.
    Sie lag im Staub und bettelte um die Enthauptung. Es war grauenvoll anzusehen.
    Die Voodoomänner brachten eine weiß getünchte Bretterwand.
    Zamorra entdeckte daran einige Blutspritzer. Die Wand wurde nach jedem Ritualmord neu getüncht. Diesmal war man nicht sorgfältig genug vorgegangen.
    »Sterben!« stöhnte das Mädchen zu Zamorras Füßen. »Ich will endlich sterben! Rajadhon soll kommen! Er soll mich zu seiner Braut machen!«
    Zamorra nickte im Kreise.
    Er schaute die Voodooleute an. Sie beobachteten ihn zum Glück nicht besonders genau.
    Die Musikanten trommelten wie besessen. Die Tänzer drehten sich lallend im Kreis, die Augen verzückt geschlossen.
    Es konnte klappen. Es mußte klappen.
    Zamorra warf die Arme hoch.
    Die Trommeln verstummten auf der Stelle.
    Ringsumher knisterten die Scheiterhaufen unheimlich laut.
    »Rajadhon!« rief Zamorra mit donnernder Stimme.
    Rings um ihn herrschte Totenstille.
    »Rajadhon!«
    Aus dem finsteren Regenwald schwebte ein geisterhaftes Echo zurück.
    Sally Hancock hatte ihr Haar von ihrem schlanken Nacken gestrichen.
    Es war furchtbar, zu sehen, wie sie auf den Tod wartete.
    »Rajadhon!« schrie Zamorra erneut.
    Plötzlich huschte etwas durch die Dunkelheit. Äste knackten. Blätter raschelten unheimlich.
    Jemand lief durch die unergründliche Dunkelheit des dichten Tropenwaldes.
    Die Voodoomänner hielten unwillkürlich den Atem an.
    Zamorras Gesicht war schweißüberströmt. Die Spannung wollte ihn umbringen.
    Zu seinen Füßen lag Sally Hancock, deren Kopf sich nun Rajadhon holen kam.
    Rajadhon, den Zamorra selbst gerufen hatte.
    Wenn der Dämon nun dem Mädchen den Kopf abschlug, ging das allein auf Zamorras Kappe.
    Seine Hände waren feucht. Gebannt starrte er dorthin, wo der Dämon aus dem Busch in den zuckenden Feuerschein treten würde.
    Wie würde die Begegnung ausgehen? Gut für Sally Hancock?
    Schlecht für Zamorra? Die Gesichter der Umstehenden waren voll Furcht. Sie alle hatten eine grenzenlose Angst vor Rajadhon, dem Scheusal.
    Zamorra zermarterte sich das Gehirn. Wie sollte er es anstellen, daß Rajadhon Nicole Duval und Jean-Paul Rovel freigab?
    Die schemenhafte Gestalt huschte näher an die Scheiterhaufen heran.
    Zamorras Nerven vibrierten entsetzlich. In seinem ganzen Leben war er noch nicht so aufgeregt gewesen wie diesmal.
    Die Männer senkten in hündischer Demut ihre Köpfe.
    Rajadhon war jetzt schon ganz nahe. Zamorra schaute auf Sally hinab. Sie war erschreckend ruhig und gelassen.
    Ihr Wunsch sollte gleich in Erfüllung gehen.
    »Sterben!« flüsterte sie leise. »Ich will endlich sterben.«
    Plötzlich trat Rajadhon aus dem Wald.
    Die Männer seufzten auf, als sie ihn sahen. Sie wichen vor dem Dämon zurück.
    Zamorra kniete nieder, wartete auf seine Chance.
    Rajadhon kam mit langsamen Schritten näher. Sein glühender Blick war auf den Nacken des Mädchens gerichtet. Zamorra musterte ihn genau. Er war groß und kräftig. Bis auf einen Lendenschurz war der Dämon nackt. Er hatte harte Muskeln. Ein kurzes breites Horn zierte die Mitte seiner gefurchten Stirn. Mit Holzkohle war ein schwarzer, ekelhaft grinsender Totenschädel auf seine breite Brust gezeichnet.
    Das war jener Schädel, dem Rovel im Badezimmer von Nicoles Haus begegnet war.
    Zamorra war absolut sicher, daß dies derselbe Schädel war.
    »Sterben!« seufzte Sally Hancock. Zamorra wurde davon schrecklich kalt, denn das Mädchen hatte keine Ahnung, wie nahe ihr der Tod bereits gekommen war.
    »Ich will sterben!« hauchte sie.
    Zamorra konnte den Blick nicht von dem langsam näherkommenden Dämon wenden.
    Der Unheimliche hielt in der kraftstrotzenden Rechten eine blitzende Machete.
    Damit köpfte er die Mädchen.
    Der Dämon war ein erschreckender Anblick. Zielstrebig kam er auf das knieende Mädchen zu.
    Zamorra biß sich die Lippen blutig.
    Wann würde

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